„Grußworte sind nicht üblich“

„Grußworte sind nicht üblich“ beschied das Hessische Kultusministerium etwas kurz angebunden vor dem Hintergrund der anstehenden Pensionierung der langjährigen profilierten Studienleiterin am GGG Olgitta Becke Simon, von allen Grimmels auch liebevoll „Olli“ genannt.

Bedeutendere Persönlichkeiten als die im HKM sitzenden hatten allerdings sehr wohl zur Verabschiedung „unserer Olli“ zur Feder gegriffen und einige Zeilen geschrieben, so zum Beispiel der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der Deutsche Bundespräsident Christian Wulff und neben zahlreichen anderen auch noch Landrat Pipa und der Gelnhäuser Bürgermeister Thorsten Stolz. Hanna Eisenberg konnte bei der Feierstunde in der Aula des GGG Olgitta Becke Simon im Namen der Fachschaft Französisch einen dicken Ordner mit den entsprechenden Originalbriefen überreichen.

Hier finden Sie den entsprechenden Bericht aus dem „Gelnhäuser Tageblatt“ und einige Bilder der Veranstaltung, in der neben Olgitta Becke Simon auch Jens Foike in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Mit Strenge und Wärme unterrichtet

31.01.2011 02:00 Uhr – GELNHAUSEN

GGG verabschiedet Studiendirektorin Olgitta Becke-Simon und Studiendirektor Jens Foike

(stm). In einer ereignisreichen Veranstaltung mit Reden, Musikvorträgen, Schauspiel und jeder Menge glücklicher Erinnerungen wurden am Grimmelshausen-Gymnasium-Gelnhausen Studiendirektorin Olgitta Becke-Simon und Studiendirektor Jens Foike im Beisein des Lehrerkollegiums von Schulleiter Fritz Bell in die Ruhephase der Altersteilzeit verabschiedet.

Der Mathematik- und Geographie-Lehrer Jens Foike unterrichtete nach seinem Referendariat an der Karl-Rehbein-Schule in Hanau, machte allerdings als junger Fachleiter bereits Unterrichtsbesuche und Staatsexamensprüfungen am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen (GGG). In den fortschreitenden Jahren fühlte er sich der Schule immer mehr verbunden und wechselte im Jahr 1999, um dort neben der Tätigkeit als Lehrer außerdem noch als Schulseminarleiter Referendare an vielen verschiedenen Schulen zu betreuen. „Für ihn war immer das Verstehen, also der Prozess, wichtig, nicht nur das Ergebnis“, beschrieb Schulleiter Fritz Bell den Grundsatz seines Kollegen und unterstrich Foikes stetiges Engagement, das Fach Erdkunde auch in der gymnasialen Oberstufe fest zu integrieren und es als Prüfungsfach im Abitur anzubieten. „2010 wurde Erdkunde vermutlich überhaupt erstmalig geprüft“, stellte er anerkennend heraus. Auch Schulsprecher Lukas Großberger behält Foikes Begeisterung für das Fach Erdkunde in positiver Erinnerung, betonte er. Der Lehrer habe seinen Unterricht stets interessant und begreiflich gestaltet. „Er hat es geschafft, mich für das Fach zu begeistern“, lautete sein Fazit. Jens Foike selbst blickt auf elf schöne und spannende Jahre zurück, sagte er.

Olgitta Becke-Simon begann ihre Arbeit am GGG Mitte der 70er Jahre mit den Fächern Französisch und Politik und Wirtschaft. Die engagierte Lehrerin übernahm neben der Stelle als Fachsprecherin in Französisch auch 20 Jahre später das Amt der Studiendirektorin. „Frau Becke-Simon steht ausnahmslos für ,La France‘ an unserer Schule“, betonte auch Schulleiter Bell, „ihr Herz schlägt für die französische Sprache.“ Nach drei Jahren am GGG bekam sie die Leitung des Austausches mit Clamecy übertragen. „Mit der Hilfe von Brigitte Gottwald, wurde auch auf der persönlichen Ebene ein tragfähiges Gebäude errichtet und in zwei Jahren können wir den 50. Geburtstag unserer ,Jumelage‘ feiern“, berichtete Bell stolz. Als Oberstudienleiterin habe Becke-Simon die richtige Mischung aus Strenge und Wärme bewiesen. Auch Personalrätin Nicole Zahn sagte, sie schätze ihr großes Herz für Kollegen wie Schüler und dankte ihrer fast mütterlichen Fürsorge für die häuslichen Belange der „Grimmels“. Als symbolische Anekdote dazu wurden ihr von einigen Kollegen Luftballonherzen überreicht. Neben ihrer herzlichen Art ist Olgitta Becke-Simon bekannt für ihr sprudelndes Temperament und ihre ausgeprägte Persönlichkeit. Auch für die Oberstudienrätin wird ihre Zeit am GGG ihr „ewig und 30 Tage in Erinnerung bleiben“. Die Altersteilzeit sei kein einfacher Schritt, doch trotzdem bereue sie ihre Entscheidung nicht.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem musikalischen Vortrag des 13er- Musikleistungskurses mit dem stimmungsvollen Lied „Bohemian Rhapsody“ von Queen und selbstgeschriebenen, persönlichen Liedern des Lehrerkollegiums. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag der Fachschaft Französisch – eine Satire über die Arbeit in Becke-Simons Büro. Anschließend luden Becke-Simon und Foike die Anwesenden zu einem gemütlichen Beisammensein im Kulturkeller ein.

(„Gelnhäuser Tageblatt“ 31.1.2011)