Clara Schubert und Max Rümmele mit Landespreis geehrt

Inka Mänecke, Clara Schubert, Max Rümmele, Peter Malz

Grimmels traten im Solo-Wettbewerb Englisch an

Auch in diesem Jahr wurde wieder der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgetragen. Im Solo-Wettbewerb Englisch traten Clara Schubert und Max Rümmele aus der 9. Klasse an. Beide konnten beweisen, dass sie nicht nur in englischer Grammatik und dem Beherrschen von Vokabeln Meister sind, sondern auch, dass sie äußerst kreativ und mit besonders viel Spaß und Motivation im Umgang mit ihrer ersten Fremdsprache vorgehen können.

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Grammatik, Lese- und Hörverstehen

Zahlreiche Grimmels unter Hessens Besten bei Englischwettbewerb „The Big Challenge“

Ein Jahr hatte das Grimmelshausen-Gymnasium Corona-bedingt nicht am europaweiten Englischwettbewerb teilnehmen können. Im Vergleich zu den Vorjahren merkte man die Unsicherheit der Schülerinnen und Schüler auch an den geringeren Anmeldezahlen, was ebenso in Hessen und auf Bundesebene auffiel.

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Kanadische Autorin Gail Bowen liest virtuell am Grimmelshausen-Gymnasium

Der für den 25.11.2021 am Marburger Zentrum für Kanadastudien angesetzte Online-Vortrag der kanadischen Dramatikerin und Autorin Gail Bowen musste aus technischen Gründen leider aufgezeichnet werden.

Umso mehr freut sich das Grimmelshausen-Gymnasium über die Möglichkeit, eine aufgezeichnete Version des neu aufgenommenen Vortrages allen interessierten Kolleginnen und Kollegen, aber besonders auch den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zugänglich machen zu können. Dies ist nur möglich, weil die Schule seit Jahren Partnerschule des Marburger Zentrums für Kanadastudien ist.

Gail Bowen selbst gilt momentan als eine der weltweit besten Kriminalautorinnen, genauso wie ihre kanadischen Kolleginnen Louise Penny oder Ausma Khan. Sie ist ebenfalls als Dramatikerin bekannt, war Hochschulprofessorin und erhielt für ihr literarisches Werk bereits hohe Auszeichnungen wie den Arthur Ellis Award. Ihr literarischer Schwerpunkt liegt zwar auf `crime writing`, aber Kriminalromane spiegeln immer auch Land und Menschen wider, sodass im Vortrag viel Wissen über Kanada vermittelt wurde.

Dies ist besonders interessant, da Kanada in diesem Jahr Gastland der Buchmesse in Frankfurt war, aber die Besucherzahlen wegen der anhaltenden Corona-Pandemie niedrig gehalten werden mussten. So bekam das Grimmelshausen-Gymnasium auf diesem Weg einen zusätzlichen Zugang zur vielfältigen kanadischen Literaturszene, ein besonderes Privileg.

Gail Bowen machte einen literarischen Exkurs über Ernest Hemingway, Jane Austen sowie weitere englische und kanadische Schriftstellerinnen und deutsche Autoren wie die Brüder Grimm sowie Thomas Mann. Sie verwies ferner ausdrücklich auf die Aufgabe von Literatur, auf soziale Ungleichheiten in einer Gesellschaft sowie menschliche Grundstrukturen wie die Sehnsucht nach Heimat, aber auch auf das Gute und Böse im Menschen einzugehen und diese zu diskutieren.

Die Schule bedankt sich deshalb besonders bei Professor Dr. Martin Kuester, dem Leiter des Marburger Zentrums für Kanadastudien, für diese exklusive Möglichkeit und die jahrelange enge Kooperation zwischen Marburg und dem (kanadischen) Lernort Gelnhausen.

Eine real stattfindende Lesung mit Austausch ist zwar immer besser als ihr virtueller Ersatz, aber ein virtueller Zugang zu der Literatur eines anderen Landes stellt in Zeiten von Corona eine besondere Möglichkeit dar, so wie durch Gail Bowens Vortrag Einblick in die Seele der kanadischen Landschaft, die Kanadier als Menschen sowie die kanadische Literatur als Gattung zu bekommen.

Der besondere Dank der Grimmels-Schulgemeinde geht auch an den (ehemaligen) Kollegen Dr. Matthias Dickert, der zwar im Sommer in Pension gegangen ist, das Grimmels aber immer noch tatkräftig unterstützt, indem er seine vielfältigen Kontakte in die Welt der Autoren, aber auch der Hochschulen dazu nutzt, solche spannenden Projekte wie diese virtuelle Autorenlesung auf den Weg zu bringen. In dieser Hinsicht sind bereits die nächsten Projekte geplant …

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Englische Sprachprüfung mit Bravour bestanden

19 Grimmels erhalten ein Cambridge-Zertifikat

Dieser Tage erhielten 19 Schülerinnen und Schüler des Grimmelshausen-Gymnasiums aus den Händen der Fachbereichsleiterin Sabine Hartmann ihre Cambridge-Zertifikate. Das Zertifikat der Universität Cambridge zählt mit zu den renommiertesten Sprachzertifikaten und kann für den beruflichen und universitären Werdegang von großer Bedeutung sein.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im letzten Schuljahr bei Frau Hartmann und Frau Bechtold-Zwiener entweder im Rahmen des Wahlunterrichts in der Jahrgangsstufe 10, in einem Profilbildungskurs im Rahmen der E-Phase oder in einer Arbeitsgemeinschaft in der Q-Phase auf die anspruchsvollen Zertifikatsprüfungen für das Sprachniveau B2 und C1 im Juli vorbereitet. Aufgrund der Pandemie fand die Prüfungsvorbereitung über weite Strecken online statt.  Umso erfreulicher sind die erzielten Leistungen. Alle zur Prüfung angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit Bravour bestanden, einige von ihnen sogar mit Auszeichnung, und können mit Recht stolz auf ihre Leistungen sein.

Das First Certificate in English (FCE) haben bestanden: Maike Acker, Emily Amm, Rosalie Fleckenstein, Mila Gepfert, Fabian Kreutzer, Victoria Nix, Elina Popp, Daniela Schneevogel, Marie Schneider, Tim Trauzettel, Alexandra Vesper, Elena Wiesbrock.

Das Certificate of Advanced English (CAE) erhielten Lilly Auerbach, Marla Günther, Silva Günther, Maya Hessberger, Franz-Janis Jaron, Viviana Lückel, Lea Rasekhi Komleh, Paula Rudolf, Jannik Wegmann.

Wir gratulieren allen zu ihrem Erfolg!

Seit Beginn der Cambridge-Vorbereitungskurse im Schuljahr 2005/6 haben damit ca. 620 Grimmels ein englisches Sprachenzertifikat erworben! Auch in diesem Schuljahr wird fleißig trainiert. Immer wieder dienstags, mittwochs und donnerstags heißt es für unterschiedliche Gruppen – It’s Cambridge time!

(S.Hartmann)

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Coming soon: „Bili“ am Grimmels

Vielfältiges Angebot wird auch noch um den bilingualen Bereich erweitert

Ab August 2021 wird in der neunten Jahrgangsstufe des Grimmelshausen-Gymnasiums in Gelnhausen im Rahmen des Wahlunterrichts „Geography“ angeboten. „Die Idee ist, den Schülerinnen und Schülern Erdkunde auf Englisch schmackhaft zu machen. Es wird projektorientiert und außerschulisch gearbeitet. Die englische Sprache steht da erst einmal im Hintergrund, aber durch die natürliche Nutzung der Sprache als Mittel der Kommunikation ergeben sich doppelte Synergieeffekte. Nicht nur das Fach Erdkunde wird profitieren, sondern auch die Englischkompetenzen der Jugendlichen,“ so der überzeugte Fachkollege Alexander Koch. Im zehnten Schuljahr wird dann ein anderes Sachfach auf Englisch übernehmen. Aktuell könnten das Biologie, Politik und Wirtschaft, Geschichte, Mathematik, Kunst oder Musik werden.

Zu diesem Angebot der Sekundarstufe I wird in der gymnasialen Oberstufe ab Sommer auch „History“, also Geschichte bilingual, hinzukommen. Schülerin Elena Wiesbrock honoriert das Angebot sehr, da „nicht nur die üblichen Aufgaben und Themen [des] Fremdsprachenunterrichts bearbeitet werden“, sondern das Fach im Vordergrund steht und Englisch lediglich Mittel zum Zweck wird. Damit haben die Schülerinnen und Schüler auch die Chance, eine schriftliche oder mündliche Abiturprüfung im Grundkurs Geschichte auf Englisch abzulegen und dies im Abiturzeugnis honoriert zu bekommen. Viele Schülerinnen und Schüler sehen insbesondere die Kombination der Vertiefung der bereits erworbenen Sprach- und Fachkenntnisse sowie die Chancen für die berufliche Zukunft als Bonus dieses Angebots.

Doch auch um einer modernen und authentischen Lebenswelt zu entsprechen, werden am Grimmels ab dem kommenden Schuljahr Angebote in bilingualen Sachfächern unterbreitet. „Das war höchste Zeit,“ freut sich die Koordinatorin Gitte Jakob-Ossinger. „Seit vielen Jahren haben Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Fächer immer wieder diesen Schritt wagen wollen, jetzt klappt es endlich!“

Die Internationalisierung an Schulen hat in den letzten Jahren auch im ländlichen Raum stark zugenommen. Nicht nur finden sich immer mehr Nationalitäten, Ethnien, Glaubensgemeinschaften an Schulen wieder, auch die Lebenswelt junger Menschen verläuft zunehmend divers. Zum einen zählen da entstandene Freundschaften über traditionelle Grenzen hinaus, zum anderen führt die Auseinandersetzung Jugendlicher in der digitalen Welt, die meist englischsprachig geprägt ist, zu einer stärkeren Internationalisierung, in die ein solches bilinguales Angebot erst recht hineinpasst.

Lisa Stasjew, die im neuen Schuljahr in die gymnasiale Oberstufe am Grimmels eingetreten ist, blickt schon über den Tellerrand hinaus: „Ich hoffe, in Zukunft werden mehr Fächer bilingual unterrichtet.“ Die Koordinatorin antwortet mit einem Augenzwinkern: „Daran arbeiten wir bereits!“

 

Bildunterschrift: Path to freedom – der Weg der Afroamerikaner und -amerikanerinnen in den USA.
Ein Unterrichtsergebnis des LK Q1 von Gitte Jakob-Ossinger

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„Das Land der aufgehenden Sonne“ 

Deutsch-Japanische Völkerverständigung und Fremdsprachen am Grimmelshausen-Gymnasium 

Das Grimmelshausen-Gymnasium beging in diesem Jahr den Tag der Fremdsprachen, der international auf den 26. September eines jeden Jahres festgelegt ist. Damit knüpft die Schule an ihre Tradition an, nach der dieser Tag immer wieder mit besonderen Aktionen begleitet wurde. Gerade nach einer Zeit vieler Einschränkungen der persönlichen Kontakte freuen sich Schulleiterin Tina Ruf und der ehemalige sowie aktuelle Organisator, Matthias Dickert, über die diesjährige Aktion.

Japanische Geschichte, Kultur, und Sprache, all das stand während eines Projekttages für eine Klasse der Jahrgangsstufe 11 des Grimmelshausen-Gymnasiums im Fokus der Schülerinnen und Schüler. Carolin Weidmann und die japanische Vize–Konsulin Mariko Yano hatten dazu eigens einen umfangreichen Workshop vorbereitet. Dieser bestand neben einer Information über die japanisch-deutsche Geschichte, dem Bild der Deutschen in Japan sowie einer ersten sprachlichen Annäherung an Japanisch als Fremdsprache. 

So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass Japan und Deutschland bereits im Jahr 1861 einen Freundschafts- und Handelsvertrag unterzeichnet haben, also auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken können. 

Japan, auch bekannt unter dem Namen „Das Land der aufgehenden Sonne“, war von Ende Juli bis Anfang September Gastgeber der Olympischen Spiele und der Paralympics, ist aber in Deutschland und an deutschen Schulen wenig bekannt. Dennoch boten beide Veranstaltungen den idealen sprachlichen, kulturellen und sportlichen Hintergrund für Japanisch als Schwerpunktsprache des „Tages der Fremdsprache“ hier in Gelnhausen. 

Ein zweiter Grund für Japan und Japanisch lag im Besuch von zwei Vertreterinnen des japanischen Konsulates am Grimmelshausen-Gymnasium im Mai dieses Jahres im Rahmen eines Schreibprojektes der ehemaligen Klassen 10.2 und 10.5 über Japanese Canadian Writing. Die Option einer Integration von Japan und Japanisch in unserem Gymnasium als Kulturschule konnte so ebenfalls vertieft werden. 

Das Grimmelshausen-Gymnasium erlebte auch eine Reaktivierung des Tages der Fremdsprachen. Dieser Tag, international festgelegt auf den 26. September eines jeden Jahres, wurde hier in der Vergangenheit mehrfach organisiert, hielt aber die letzten Jahre eine Art Dornröschenschlaf, aus dem ihn die neue Schulleiterin Tina Ruf zusammen mit dem ehemaligen Organisator Matthias Dickert herausgeholt hat. 

Der Tag der Fremdsprachen, in Europa auch unter dem Begriff „Europäischer Tag der Sprachen“ bekannt, hat das Hauptziel, zur Wertschätzung aller Sprachen und Kulturen beizutragen. Weitere Intentionen liegen darin, Menschen die Vorteile von Sprachkenntnissen bewusst zu machen, um so auch eine Brücke zwischen Kulturen zu ermöglichen. 

Da der offizielle Termin für den internationalen Tag der Fremdsprache (26. September) dieses Jahr auf einen Sonntag fiel, wurde der 16. 9. als Alternativtermin ausgewählt und primär mit dem Aspekt von Geschichte und Völkerverständigung kombiniert. 

An diesem Tag konnten erneut zwei Vertreterinnen des japanischen Konsulates Frankfurt, Vize-Konsulin Mariko Yano und Carolin Weidmann als zuständige Koordinatorin, erneut am Grimmelshausen-Gymnasium begrüßt werden. 

Die Lerngruppe bekam nach diversen historischen Aspekten in einem zweiten Schritt erste Eindrücke in Aussprache, Grammatik und das komplexe Schriftsystem und konnte so in Japanisch hineinschnuppern. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang zwischen dem chinesischen und japanischen Schriftsystem, die beide jeweils aus Tausenden von Schriftzeichen bestehen.

Verben, eine weitere wichtige Information, werden durch weiter Angaben zu Zeitform und Zustand (z.B. Konjunktiv, Passiv) verlängert. 

Abschließend erfolgte eine kurze Einführung in das Zahlensystem sowie eine sprachliche Umsetzung. 

Abgerundet wurde diese Einführung ins Japanische mit kleinen Sprachübungen und der Neugierde auf mehr Japan und Japanisch am Grimmelshausen-Gymnasium und dem beiderseitigen Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen der, wie man auf Japanisch sagt, Mata chikaiuchini oder Mata aimashou! 

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Lockdown am Grimmels

Eine Chance für die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten  

Jede Krise bietet auch Chancen. Unter diesem Motto nutzten die Klassen 10.2 und 10.5 den durch die Pandemie erzwungenen Lockdown mit Homeschooling als Möglichkeit, eine wissenschaftlich orientierte Hausarbeit zu konzipieren.

Schülerinnen und Schüler der Klassen 10.2 und 10.5 mit Dr. Matthias Dickert Einladung zur Lesung mit Frank Christopher Busch

Dr. Matthias Dickert, Englischlehrer der beiden Klassen, versuchte eine erste Hinführung ins akademische Schreiben als Klausurersatzleistung. Die Idee war, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, eine ausfallende Arbeit durch eine Hausarbeit zu ersetzen. Nach der Festsetzung einer Buchliste in der 10.5 mit Romanen wie Brave New World, Animal Farm, 1984 oder Empty World erfolgte eine Übersicht über Aufbau und Struktur der Arbeit. Das Feedback wurde über Teams mit jedem einzelnen Schüler gehalten und es erfolgte so eine Einzelbetreuung.

Die Klasse 10.2 arbeitete mit einer anderen Bücherliste, die sich direkt aus dem Unterricht ergab. Hier konnten die beiden Graphic Novels They Called US Enemy und Toshiko bearbeitet werden. Hintergrund war die literarische Aufarbeitung der Situation japanisch-stämmiger US- Amerikaner während des Zweiten Weltkrieges. Diese wurden in Amerika und Kanada diskriminiert, enteignet, deportiert und in besonderen Lagern interniert.

Die literarische Bearbeitung erfolgte eng am historischen Kontext und hatte so fächerübergreifenden Charakter mit dem Fach Geschichte und der Thematik Nationalsozialismus.

Ergänzt wurden die Hausarbeiten der Schülerinnen und Schüler mit dem Vergleich eines wissenschaftlichen Aufsatzes von Matthias Dickert selbst. Dieser verfasste parallel für ein Seminar der Universität Trier eine kritische Analyse über den Roman Obasan, der die Thematik der Unterdrückung einer ganzen Bevölkerungsgruppe im Kanada zwischen 1941 ­und 1948 in Romanform reflektiert.

Hier war es spannend, einen Vergleich zwischen schulischer und universitärer Arbeit zu ziehen. Zusätzlich konnten die Schülerinnen und Schüler so auch einmal die Leistungen ihres Lehrers begutachten und kritisieren, eine Idee, die in Schulen sehr wichtig ist, wenn auch oft vergessen wird, nämlich dass der Lehrer nicht nur Lehrender, sondern auch immer Lernender ist.

Erfreulicherweise wird diese Idee einer Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten nicht nur von der Kanadischen Botschaft in Berlin, sondern auch von der Universität Trier als gelungenes Projekt an der Schnittstelle Schule / Universität angesehen.

Für interessierte Schülerinnen und Schüler des Grimmelshausen-Gymnasiums ergab sich zusätzlich am 27.Mai 2021 die Möglichkeit, sich über das Marburger Zentrum für Kanadastudien zu einer Online-Lesung des kanadischen Autors Frank Christopher Busch aus Manitoba zuzuschalten. Dieser las aus seinem 2014 erschienen Roman Grey Eyes, in dem er die indigene Problematik Kanadas reflektiert. Ziel war es hier, an einer englischsprachigen Vorlesung mit Studentinnen und Studenten sowie Lehrenden aus Frankreich, Kanada und Deutschland beizuwohnen.

Der Lockdown der Schulen und Universitäten konnte so positiv genutzt werden, um inhaltliche Aspekte wie die Rolle der First Nations in Kanada virtuell erfahrbar zu machen.

Das Grimmelshausen-Gymnasium bedankt sich deshalb erneut beim Marburger Zentrum für Kanadastudien für diese weitere Möglichkeit, unseren Schülerinnen und Schülern einen frühen universitären Einblick zu ­gewähren.

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Lang ersehnte Post aus England

„Juchhu, die Briefe sind da!“, jubelt die Klasse 5.3, als ich den großen braunen Umschlag mit englischen Briefmarken öffne. Was wie Kommunikation aus dem vergangenen Jahrhundert klingt, war der Beginn eines ganz modernen Kontaktes.

In noch manchmal holprigem Deutsch konnten die 5.3-ler über ihre englischen Briefpartner, auf Englisch „penpals“, lesen. Sorgsam hatte die englische Partnerlehrerin, eine vor 25 Jahren nach Plymouth emigrierte Französin, die Paare ausgewählt. Denn zunächst hatten die Kinder der 5.3 über sich geschrieben und konnte die Lehrerin dort „matchen“. So bekamen die Kinder der 5.3 sehr passende Partner: die beispielsweise auch in großen Familien leben, auch Sport mögen oder in ihrer Freizeit reiten. Zudem gab es als Pendant zum deutschen Brexit-Klassenfoto – lauter zusammenmontierte Einzelfotos – ein Klassenfoto der englischen Kinder in ihren Schuluniformen. Das löste, wie bei jeder neuen Kindergeneration, Erstaunen aus: Müssen die das wirklich anziehen?

IT-Kenntnisse ganz nebenbei

Im IKG-Unterricht konnte ich Computerkenntnisse mit dem Projekt verbinden. Word verwenden, Texte gestalten, Dateien speichern, all das klingt selbstverständlich, aber muss gelernt werden. Genau wie Internetrecherche: Die Schüler öffneten vorgegebene Links zur Webseite des Plymouth College und zu Plymouth, sie luden Fotos herunter und fügten sie in die Aufgaben ein. Und sie staunten: so eine schöne Stadt.

Die sichere Plattform eTwinning

Eigentlich war der Kontakt als rein virtueller Austausch gedacht, doch das Anmeldeprozedere bei der sicheren Plattform eTwinning zog sich über Wochen, so dass eben klassische Briefe geschrieben wurden. Als der Kontakt über eTwinning alle Prüfungsphasen überwunden hatte, tauschten die Kinder auf eigenen Webseiten für je zwei Kinder individuelle Weihnachtsgrüße aus. Zudem nahmen einige deutsche Kinder zuhause sehr emotionale Weihnachtslieder auf, denn aufgrund der Pandemie durfte nicht gemeinsam gesungen werden. Einige kopierten ansprechende Weihnachtsgedichte und erstellten eine Sprachaufnahme, so dass ein sehr beeindruckendes Ensemble des deutschen Weihnachtsfestes für die Engländer entstand. Aus England kamen im Gegenzug kleine, sehr sympathische Videos mit persönlichen Grüßen an alle Kinder und einem englischen gemeinsamen Weihnachtslied. Statt gemeinsamem Lied schickte die Klasse 5.3 eine kleine Kiste mit deutschen Süßigkeiten nach Plymouth, die einen Tag vor den Weihnachtsferien dort eintraf und wie erwartet für große Begeisterung sorgte.

Ein gelungenes Experiment

Im Januar öffnete ich die eTwinning-Seite und erfuhr, dass die englische Schule aufgrund des Brexits nicht mehr dort mitarbeiten konnte. Eine Warnung hatte es nicht gegeben. Großes Rätselraten auf beiden Seiten des Kanals folgte. Denn Aufgeben war für die Partnerlehrerin und mich keine Option. So holten sie und ich bei den Eltern eine Genehmigung ein und ein von uns zuvor mehrfach geprobtes Experiment begann: In England standen sich ein Laptop und ein PC gegenüber, auf dem einen das dort verwendete Google-System, auf dem anderen das hier verwendete Teams. Nach Minuten getaktet sprachen die Deutschen und die Engländer live mit ihren Penpals, mit Hilfe eines vorbereiteten Scripts. Die gibt es ja wirklich! war der überraschte Tenor der Beteiligten. Und die sprechen Deutsch mit Akzent! Und die sind auch nicht perfekt!

Ideen ohne Ende

Damit das Projekt am Leben blieb, waren aber neue Idee notwendig, denn nach wie vor gab und gibt es keine Internetplattform, auf der sich die Kinder schreiben dürfen. Deshalb tauschten sich die 5.3 und die zwei beteiligten Klassen in Plymouth anschließend, aktuelles Vokabular aus dem Englischbuch verwendend, über ihre Familienstammbäume, ihre Wohnungen oder Häuser und ihr Lieblingsessen in Emails aus. Immer wurden beide Sprachen verwendet, damit beide Seiten auch perfekte muttersprachliche Texte erhalten.

Die englische Kollegin und ich sammelten die Emails der Kinder ein, kopierten sie in eine lange und versendeten diese auf dem von den Eltern gestatteten Schulemailweg – und jeder verteilte die Mails wieder an die entsprechenden Empfänger und Empfängerinnen. Das ist ausgesprochen umständlich und zeitraubend und dauert für die Kinder eigentlich zu lange. Die 5.3 hatte zudem ihre Zimmer gemalt – kleine Kunstwerke entstanden so – und auch das wurde nach England geschickt. Und weil Sprachenlernen immer auch kreativ ist – und die Kollegin sprudelt nur so vor Ideen -, erstellten die deutschen Kinder Kreuzworträtsel in Englisch und Deutsch für ihre Partnerklasse, im Moment noch wartend auf die der Gegenseite. Der Verteilweg ist nach wie vor umständlich und nicht zeitgemäß, aber die Datenschutzgesetze zu Recht einhaltend.

Die Schule als beeindruckende Fotostrecke

Das Projekt geht weiter, der Kontakt soll unbedingt erhalten bleiben. Gerade fotografieren alle Klassen ihre jeweiligen Schulen, immer in Englisch und Deutsch beschreibend, was zu sehen ist. Das Gebäude von außen, Schaukästen, der Klassenraum, Schulbücher und Schultaschen. So entsteht eine Galerie des Grimmels aus der Sicht von Fünftklässlern. Und es tauchen Fragen auf: Wie wird all das in Plymouth aussehen? Nebenbei lernen alle Beteiligten Copyright, denn nirgendwo darf ein Gesicht zu erkennen sein.

Tatsächlich live miteinander sprechen

England war im Lockdown, die Schule bis zum 8. März geschlossen, sonst wäre der als Experiment begonnene Chat schon Routine. Doch ab Ende März wird es einen wiederkehrenden Videotermin geben, montags von 16.45-18 Uhr, jeweils etwa 10 Minuten werden die Kinder im Wechsel mit ihrem Penpal sprechen können. Das ist die Zeit in England, wenn die dortigen Schüler, die ganztags die Schule besuchen, (die Zeitverschiebung ist eine Stunde) darauf warten, nach Hause zu dürfen. Unsere Jungen und Mädchen sind dann schon lange zuhause und werden ihre Partner und Partnerinnen sicher fragen, wie es ist (How does it feel?), jeden Tag so lange in die Schule zu gehen. „Interkulturelle Kompetenz“ heißt so etwas im Curriculum, Neugier und Weltwissen in der Alltagssprache.

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Grimmelshausen-Gymnasium erneut Partner für kanadisches Prestigeprojekt

Der für Oktober 2020 geplante physische Ehrengastauftritt Kanadas auf der Frankfurter Buchmesse musste aufgrund der globalen Covid-19 Pandemie auf das kommende Jahr verlegt werden. Trotz dieser Verschiebung organisierten die Veranstalter eine digitale Ersatzmesse in einem umfangreichen Programm mit vielen BLB – Möglichkeiten (Kontaktoptionen) wie Matchmaking, Networking sowie weiteren Bildungsmöglichkeiten für mehr als zwanzig digitale Events. Ziel war es, Kanada auf diesem Weg zu präsentieren und einem breiten Publikum trotz Corona zugänglich zu machen.

 

Das literarische Motto der Buchmesse, ˮSingular Plurality – Singulier Pluriel“ ist Spiegel eines Landes, dessen Literatur und Kultur durch ein Neben- und Miteinander verschiedener Kulturen und Sprachen geprägt ist, das die Wurzeln einer pluralen, toleranten und offenen Gesellschaft bildet.

Es ist diese kanadische Gesellschaft deren Basis durch ein starkes Demokratiebewusstsein geprägt ist, sowie einem Recht auf Meinungsfreiheit.

So stehen neben Englisch und Französisch seit neuestem verschiedene indigene Sprachen im Fokus, deren literarischer Spiegel durch viele Autor*innen geprägt wird und die kanadische Literatur somit in den letzten vier Jahrzehnten aus einer literarischen Nische der englischsprachigen Literatur hervorgeholt haben. Die Liste der kanadischen Autor*innen ist nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ stark angewachsen und hat mit Margaret Atwood oder Alice Munro zwei Ausnahmeautorinnen von Weltruf hervorgebracht.

Über Atwood sagten die Veranstalter der Buchmesse deshalb zurecht, dass sie ein nationales (kanadisches) Kulturgut sei.

Im Zuge der o.g. Umorientierung der Buchmesse wurde Dr. Dickert, Englischlehrer am GGG, von der kanadischen Botschaft in Berlin angeschrieben, um eine vom Cornelsen-Verlag herausgegebene Unterrichtseinheit über Atwoods Romane The Handmaid’s Tale (1986) und The Testaments (2019) zu halten und zu reflektieren.

Ziel war eine methodisch didaktische Umsetzung und kritische Analyse beider Werke die Atwood als Folgeromane versteht.

Herr Dickert realisierte das Projekt mit der Klasse 10.5. Die für eine 10. Klasse anspruchsvolle Unterrichtseinheit wurde von den Schülerinnen und Schülern äußerst diszipliniert umgesetzt. Besonders beeindruckend war dabei die inhaltliche und politische Aufarbeitung durch die gesamte Lerngruppe.

Das Gesamtprojekt passte somit auch in den durch Studiendirektor Malz am Grimmelshausen Gymnasium parallel durchgeführten “Politischen Herbstˮ, da Margaret Atwood ihre Werke auch als Spiegel aktueller politischer Entwicklungen versteht.

Anfang November erfolgte die Reflexion dieser Unterrichtssequenz in einem von der kanadischen Botschaft organisierten Webseminar mit dem Thema ˮReading Margaret Atwood: Cultural interpretation in the classroom“. Gesprächspartner waren hier eine Professorin der Universität Jena als Atwood Expertin, die Vertreterin eines Schulbuchverlages sowie Herr Dickert als schulischer Repräsentant.

Das am GGG umgesetzte Atwood Projekt konnte so in einem größeren Rahmen präsentiert, diskutiert, reflektiert und kritisch analysiert werden ,eine Plattform die für alle Beteiligten als Win Win Option angesehen wurde.

Herr Dickert bedankt sich deshalb mit seiner Lerngruppe ausdrücklich bei seinen Gesprächspartnerinnen sowie der kanadischen Botschaft in Berlin, die das Grimmelshausen-Gymnasium erneut als Schule für ein Projekt dieser Art ausgewählt hat. Sein besonderer Dank geht aber erneut an Herrn Professor Dr. Martin Kuester von der Philipps- Universität ­Marburg, der Projekte dieser Art immer unterstützt und so dazu beigetragen hat, dass der Lernort Gelnhausen in Bezug auf Kanada in der Schullandschaft Deutschlands mittlerweile eine Ausnahmestellung erreicht hat.

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Corona – Homeschooling – wissenschaftliches Arbeiten

Ein Pilot-Projekt am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen

Die Corona Pandemie, die Anfang März 2020 Europa und damit auch Deutschland erfasste, zog massive Einschnitte und Veränderungen nach sich, deren Konsequenzen bis heute noch nicht abzusehen sind. Die Schließung des gewohnten täglichen Lebens brachte auch radikale Einschnitte für das traditionelle Unterrichtsgeschehen mit sich.

 Die methodischen und inhaltlichen Einschnitte waren fundamental, sie ermöglichten aber auch neue Ansätze. Einen davon konnte Dr. Matthias Dickert, Englischlehrer am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen, mit seinem Grundkurs umsetzen und so neue pädagogische Wege gehen.

Der promovierte Anglist arbeitet seit rund 10 Jahren an der Schnittstelle zwischen Schule und Universität. Hier sieht er ein bislang stark vernachlässigtes Betätigungsfeld für Schulen, Schülerinnen und Schülern.

Die von ihm in diesem Zeitraum durchgeführten Projekte mit mehreren anderen Gymnasien in Hessen reichten von Besuchen mit Lerngruppen an Fachbereichen, Vorstellung von schulischen Projekten an diversen Hochschulen, Präsentationen in Seminaren sowie internationalen Tagungen, Veröffentlichungen und eigenen Vorträgen.

Die nötige Unterstützung für seine vielfältigen Projekte zwischen Schule und Universität findet Herr Dickert am Grimmelshausen-Gymnasium durch die Schulleiterin, Frau Oberstudiendirektorin Tina Ruf: „Ich unterstütze diese Projekte auch deshalb sehr gerne, weil sie gerade für den Übergang zwischen Schule und Hochschule von zentraler Bedeutung sind. Vor allem unsere Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe profitieren stark davon!“

Die sich hieraus entwickelte Zusammenarbeit konnte bereits in zwei Vorträgen durch Prof. Becker (Universität Marburg) und Professor Hässelmann (Universität Münster), einen Seminarbeitrag über Kanadische Kriminalromane in einem Hauptseminar (Dr. Dickert) sowie die Teilnahme zweier Schüler an Online-Seminaren an den Universitäten Regensburg und Trier realisiert und konkretisiert werden.

Die jahrelange Teilnahme Dickerts an und Erfahrung gerade mit Online-Seminaren verschiedener nationaler und internationaler Universitäten ermöglichte jetzt eine Buchveröffentlichung seines Grundkurses.

Streng genommen ist das daraus entstandene Werk ein Resultat der Corona-Krise und der sich hieraus ergebenen Notwendigkeit Schule und Homeschooling miteinander zu verknüpfen.

Herr Dickert überzeugte seine Lerngruppe davon, dass Krisen nicht nur Scheitern beinhalten, sondern auch Chancen, neue Wege zu gehen. Und genau das tat sein Kurs.

Die Idee war zunächst den Shutdown des Grimmelshausen-Gymnasiums als zeitlichen Rahmen für eine Klausurersatzleistung zu nutzen. Inhaltlich ging es um die literarische Reflexion zweier im Unterricht analysierter Werke, The Reluctant Fundamentalist (2007) von Mohsin Hamid und Mother to Mother (1998) von Sindiwe Magona. Thematisch wurde die Arbeit auf die Konzeption des amerikanischen Traums in beiden Werken fokussiert, um so die beiden Halbjahre des gesamten Schuljahres zu verbinden. Erfahrungen damit hatten die Schüler hier u.a. schon durch die Bearbeitung des Romans To Kill a Mockingbird (1960) von Harper Lee.

Eine immense Bedeutung der Thematik des ‚American Dream‘ kann in den aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Ermordung von George Floyd am 25. Mai 2020 gesehen werden. Hier wurde und wird die Diskussion um den amerikanischen Traum neu entfacht und in Frage gestellt und sie zeigte sich u.a. in den landesweiten Protesten.

Vor Schließung der Schule wurde das Projekt besprochen und Herr Dickert gab eine Einführung in wissenschaftliches Arbeiten (Lesen von Sekundärmaterial, Zitieren, Online Recherche etc.). Neben diesen formalen Aspekten erfolgten Hinweise und Tipps auf Organisation von selbstständigem Arbeiten und Zeitmanagement, zwei wesentliche Aspekte selbständig organisierten Lernens (SOL). Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler konnte während der angesetzten acht Wochen immer (kritisch) begleitet werden und die Zusammenarbeit der Gruppe über „Teams“ ­funktionierte perfekt. Hier war der Lehrer nicht nur Lehrender, sondern auch Lernender, eine neue Erfahrung für beide Seiten, verbunden mit einem Win-Win-Effekt für alle Beteiligten. Das Ergebnis ist ein Buch, dessen Inhalt von einer Vertreterin des Kurses sowie Herrn Dickert gestaltet wurde.

Amira Büttner stellte ihre exzellente Hausarbeit mit dem für alle verbindlichen inhaltlichen Schwerpunkt „Der Zusammenfall des amerikanischen Traums“ zur Verfügung, Herr Dickert schrieb über interkulturelles Lernen und den in beiden Romanen zu findenden literarischen Schwerpunkt ‚fiction of memory‘.

Das Gesamtergebnis ist ein Werk mit rund 60 Seiten, das im Buchhandel und online zu erwerben ist. Herr Dickert selbst war von der Qualität aller eingereichten Arbeiten beeindruckt, von denen einige durchaus dem Niveau von universitären Hausarbeiten entsprachen.

Gewidmet ist das Gesamtwerk dem 2016 verstorbenen Studiendirekor Roland Krischke, der in seiner Tätigkeit am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen als Fachbereichsleiter I diese Schule durch seine Persönlichkeit und Fachkompetenz in einer Art und Weise geprägt und weiter entwickelt hat, die bis heute nicht übertroffen werden konnte.

Roland Krischke war es auch, der immer wieder darauf hinwies, dass der Lehrer seine Schüler an seinem Wissen teilhaben lassen soll, auch um somit umgekehrt immer wieder von seinen Schülern zu lernen – ein pädagogisches Prinzip, das in diesem Projekt umgesetzt werden konnte.

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