„Das Ich und das Ess“

Eine Revue rund ums Essen

Die Theater AG des Grimmelshausen-Gymnasiums zeigte in diesem Jahr als Eigenproduktion eine literarisch-musikalische Revue, die um ein Thema kreist, das wirklich alle Menschen betrifft, nämlich das Thema Essen.

Die Revue mit dem Titel „Das Ich und das Ess“ wurde an zwei Abenden der Öffentlichkeit präsentiert, am Freitag, 11.Mai, und Samstag, 12.Mai, jeweils um 20.00 Uhr in der Aula des Grimmelshausen-Gymnasiums. 

Siegmund Freud behauptete vor rund hundert Jahren, dass das menschliche Ich insgeheim von zwei Instanzen gelenkt und gesteuert wird, nämlich dem Über-Ich und dem Es. Mit dem Über-Ich meinte er alle gesellschaftlichen Normen, die vor allem die Vertreter der Erziehung zu vermitteln pflegen, und mit dem Es bezeichnete er alle Wünsche und Begierden unseres Trieblebens. Folgt man den modernen Medien, so scheint unser heutiges Triebleben jedoch weniger vom Fortpflanzungstrieb beherrscht zu sein (wie noch Doktor Freud glaubte), sondern eher vom Selbsterhaltungstrieb in Gestalt von Nahrungsaufnahme. Die Lust und die Last mit dem Essen sind zum Dauerthema der medialen Öffentlichkeit geworden. Kein Fernsehsender ohne Kochshow mit einem Sternekoch, keine Zeitschrift ohne die neuesten Diät-Tipps zwecks Gewichtreduktion, kein Jahr ohne Lebensmittelskandale, egal ob Rinderwahn, Schweinepest oder Vogelgrippe. Und kein Jahr, ohne die Schreckensmeldung, dass die Deutschen immer dicker werden.

Die Theater AG des Grimmelshausen-Gymnasiums hatte sich zusammen mit ihrem Leiter Paul Ciupka ein Jahr lang mit allen Facetten des Themas Essen beschäftigt: mit der Fressgier und der Magersucht, mit Luxusspeisen und mit Fastfood, mit Vegetarismus und Kannibalismus, mit der Erotik des Speisens und den letalen Folgen des Überfressens, mit den süßen Verführern und den Problemen mit deren Verdauung. Die Theater AG hatte sich dabei von den zahlreichen Texten, Szenen, Sketchen, Gedichten, Liedern, Schlager und Songs inspirieren lassen, die um das Thema Essen kreisen. Herausgekommen war dabei eine bunte Mixtur, die ein musikalisches Spektrum umfasste, das von Carl Orffs „Carmina Burana“ über Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ bis hin zum deutschen Schlager und Rap reichte.

Für den musikalischen Rahmen sorgten Schüler und Schülerinnen der Jahrgangstufe 13 aus dem Musikleistungskurs von Christine Heinrich.