Lars Binder sichert vierten Sieg im vierten Duell

Showevent „Schlag den Lehrer“ am Grimmelshausen-Gymnasium sorgt für Nervenkitzel und gute Unterhaltung

G e l n h a u s e n (mk). Hut ab vor so einer Leistung: Perfekte Organisation, reibungslose Abläufe, ein glänzend aufgelegtes Moderatorenduo, clever ausgedachte Spielchen und zwei Kandidaten, die sich bei Leibe nichts schenkten, sorgten bei der vierten Auflage von „Schlag den Lehrer“ am Samstagabend in der zur „SDL-Arena“ umgetauften Schulturnhalle für spannende Unterhaltung. Schüler Lars Binder hatte Lehrer Steffen Freytag den Kampf angesagt. Während sich die Kontrahenten in der ersten Hälfte noch ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, zog Binder in der zweiten Showhälfte davon. Nach dem 13. Spiel des Abends hieß es schließlich: Vierter Sieg für die Schülerschaft im vierten Duell.

Die Show, die den mehr als 400 gut aufgelegten Zuschauern geboten wurde, war in jedem Sinne eindrucksvoll. Die Kulissen waren gegenüber den vorigen Jahren nochmals weiterentwickelt worden und beschworen noch mehr Studiooptik als bislang. Eine neue Seitenbühne, ein aufwendig zu übertragendes Außenspiel, ein gelungener Live-Musik-Act der Band „Idiots at Work“ sowie die erstmalige Verlosung eines Zuschauerpreises ließen die Veranstaltung nochmals näher an das Fernsehvorbild heranrücken und dementsprechend professioneller wirken. Die organisatorischen und technischen Herausforderungen wurden von dem gut 80 Personen umfassenden Showteam souverän gemeistert. Bild und Tontechnik funktionierten nahezu reibungslos. Das gesamt Geschehen wurde per Profikameras und stimmiger Bildführung auf zwei Leinwände übertragen, so dass wirklich jeder Gast von seinem Platz aus optimal dem Showverlauf folgen konnte. Die gekonnte Lichtsetzung ließ alles in hochwertiger Optik erstrahlen, gut gemachte Einspieler lockerten den Ablauf auf, und die bei den Spielen eingesetzte Technik verrichtete fast ausnahmslos treu ihren Dienst, so dass es zu keiner Zeit zu Längen kam. Allein die Buzzer, die 400 Euro Technik und ein halbes Jahr Entwicklungszeit in Anspruch genommen hatten, vermittelten einen Eindruck davon, wie viel Sorgfalt und Mühe das Organisationsteam bei der Umsetzung des Projektes hatte walten lassen. Dass die Show im Internet per Livestream zu verfolgen war, darf als weiterer Beleg dafür herangezogen werden, auf welch hohem technischen Niveau agiert wurde. Das Moderatorenduo Dirk Hartmann und Nadja Moßmann erwies sich als Glücksgriff. Es leitete charmant, humorvoll und schlagfertig durch den Abend. Die beiden führten aufschlussreiche Interviews mit Angehörigen, erklärten einleuchtend alle Spiele, bewiesen im Umgang mit den Kandidaten ein sicheres Gespür und blieben mit freundlicher Bestimmtheit und bisweilen leisem Sarkasmus immer oben auf. Auch Peter Malz, der als Off-Stimme die Spiele kommentierte, machte einen guten Job. Er sorgte nicht nur für Spannung, sondern gab auch den einen oder anderen bissighumorvollen Kommentar von sich. Während der fast viereinhalbstündigen Show herrschte trotz der erheblichen Länge zu keinem Zeitpunkt Tristesse. Zu abwechslungsreich war das Programm gehalten, zu spannend die zumeist engen Duelle der Kandidaten. Mit großer Mehrheit hatte sich das Publikum für den Herausforderer Lars Binder entschieden, der nicht nur einen eigenen Fanclub mit großen Bannern im Publikum sitzen, sondern auch mit einem schön verballhornten Wahlwerbespot – samt Anzug und Politikersprech – um die Gunst der Zuschauer gebuhlt hatte. In der ersten Hälfte war das Duell zwischen ihm und Steffen Freytag ausgeglichen. Wechselweise und unter schweißtreibendem Einsatz entschieden sie Spiele wie Flaschendrehen, Fußfühlen, Carrerabahnfahren, Ringtennis oder das beliebte Quiz „Blamieren oder kassieren“ für sich. Nach der Pause gelang es dem Herausforderer aber, sich zunehmend abzusetzen. Erst gewann er nacheinander beim Kartenspielen und beim Trampolinhochspringen. Dann aber konnte Freytag mit dem folgenden Comicraten noch einmal die Führung anpeilen. Doch Binder ließ nicht mehr nach. Er holte nacheinander die Spiele Biathlon und Leitergolf und knackte schließlich beim anschließenden Quatern die Zielmarke von 60 Punkten. Damit hatte zum vierten Mal in Folge der Lehrer das Nach-sehen, wenn Freytag auch durch seinen Kampfeswillen lange Zeit das Duell offen und spannend hielt. Sieger Lars Binder durfte sich über einen dreiteiligen Preis im Gesamtwert von 300 Euro freuen. Neben einem Gutschein des Nervenkitzelanbieters Jochen Schweizer und einem Kletterwochenende mit Jochen Röll lachten ihm 100 Euro Handgeld, das der Ehemaligenverein der Schule gestiftet hatte. Unter großem Applaus und mit Standing Ovations ging der gelungene Showabend zu Ende. Doch verweilten viele der Gäste noch lange auf der Aftershowparty, bei der der Gesprächsstoff ob der spektakulären Show sicherlich nicht ausging.

Quelle: GNZ vom Dienstag, 26. November 2013