Schlag den Lehrer

Die Schüler haben die Lehrer geschlagen!!! 71:49 für Johannes Forberg! Glückwunsch!

 

Um 0.32 Uhr steht schließlich der Sieger fest

Dritte Auflage von „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ am Grimmelshausen-Gymnasium – Spannender Wettkampf mit Stromausfall

GELNHAUSEN (kb). Zum dritten Mal verwandelte sich die Turnhalle des Grimmelshausen- Gymnasiums (GGG) in die „SDL-Arena“, um die schulinterne Spielshow „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ auszutragen. Und um Punkt 0.32 Uhr war es amtlich: Kandidat Johannes Forberg machte das Schüler-Triple perfekt und schlug Lehrer Nico Günther.

Munteres Farbenspiel, 15 spannende wie nervenaufreibende Spiele, zwei riesige Videoleinwände und ein volles Haus: Das Spektakel war einmal mehr bereitet.

Angelehnt an die bekannte Fernsehsendung „Schlag den Raab“ präsentierte „Macher“ Dirk Hartmann gemeinsam mit seinem unermüdlichen Team, bestehend aus Schülern und Lehrern des GGG, eine nahezu identische Imitation – nur ohne Werbung. Nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitung warteten die Organisatoren diesmal mit einer Neuerung auf: Wegen der ungesättigten Nachfrage an Karten konnten rund 700 Zuschauer vor dem PC einen Live-Stream verfolgen. So wurde der bisherige Zuschauerrekord um Längen geschlagen – über 1000 Augenpaare richteten sich auf die beiden Hauptdarsteller des Abends.

Schüler Johannes Forberg, der sich gegen seine Mitschüler Henry Keller und Jan Kauffeld deutlich per Bierdeckel- Wahl durchgesetzt hatte, forderte Lehrer Nico Günther heraus. Der Pädagoge war nach den zwei bisherigen Niederlagen besonders motiviert und schickte sich an, die Ehre der Lehrer zu retten: „Ein echter Champion bringt zu Ende, was er begonnen hat“, wollte der „Vogtländische Riese“ bloß keine weitere Niederlage einstecken. Untermalt durch das Moderatoren-Duo mit Lehrer Oliver Sust und Schülerin Rosa Bohlender sowie Steffen „Buschi“ Freytag als Kommentator gingen die beiden Kontrahenten an ihre ersten Aufgaben.

Doch egal, ob beim Purzelbaum, den Spielen „Kunterbunt“, „Tischbouldern“ und „Rückwärts“, bei dem Lautfolgen wie „Akirfa“ zu Wörtern geformt werden mussten, der Schüler behielt die Oberhand und zog schnell mit 10:0 Punkten davon. Seine ersten Punkte konnte Günther im fünften Spiel machen, weil er beim Portionieren einer Gurke das nötige Fingerspitzengefühl bewies. Spätestens mit dem historischen Spiel „Kyyka“, bei dem Holzfiguren mit Wurfkegeln von einer Matte befördert werden mussten, wurden alle Sparten abgedeckt. Egal ob Geschicklichkeit, Allgemeinwissen oder Ausdauer: Den Kontrahenten wurde in einer breit gefächerten Spielauswahl alles abverlangt. Gemeinsam mit dem eingestreuten Wortwitz der beiden Moderatoren und Freytags „Off-Stimme“ in der „Buschi-Box“ sowie den rund 60 Helfern, die in Höchsttempo die Spiele präparierten, wurde den Zuschauern ein kurzweiliges Programm geboten.

Dann wurde es richtig dramatisch: „Nach der Pause hat das so richtig an Fahrt aufgenommen“, war auch „SDLVater“ Hartmann erstaunt, wie Johannes Forberg deutlich davonzog. Nach zwölf Spielen führte er mit 56:22 Zählern und bewies dabei auch bei „Blamieren oder Kassieren“, welches von „Elton-Klon“ Hans Niggemann moderiert wurde, ein gutes Allgemeinwissen. Lehrer Günther stand mit dem Rücken zur Wand und musste die beiden nächsten Spiele unbedingt gewinnen. Bei „Cornhole“ platzierte er den Sack per Kunstwurf genau im Loch und klemmte sich anschließend über 30 Schulbücher vor die Brust – damit bewies der Lehrkörper Nehmerqualitäten und feierte ein großartiges Comeback.

So ging die Show über die volle Distanz, sodass beide im entscheidenden Spiel einen Turm aus den verschiedensten Holzformen wie Quadraten, Rechtecken, Dreiecken und Kegeln bauen mussten. Keine leichte Angelegenheit um 23.50 Uhr. In einem Herzschlagfinale stürzte am Ende Günthers Turm ein und bescherte Schüler Forberg den Sieg. Der freute sich über einen Jochen Schweizer Erlebnisgutschein.

Ein kleiner Zwischenfall

Trost gab es für den erneuten Verlierer Nico Günther von Kollege Hartmann: „Nico ist der moralische Sieger, aber Johannes auch ein sympathischer Gewinner. Eigentlich sind beide die Sieger“, hätte Hartmann Günther den Sieg nach dessen furioser Aufholjagd gegönnt, erkannte aber auch die starke Leistung des Schülerkandidaten an. Stark war vor allem auch ein weiteres Mal die Arbeit des Helferteams, das für eine technisch wie visuell sehr professionell gestaltete Kulisse sorgte: „Wir können hier Dinge auf die Beine stellen, da träumen andere davon“, lobte Oliver Sust. Zwar ereignete sich nach zuvor zwei nahezu fehlerlosen Shows „SDL“ diesmal die erste echte Panne, doch auch die wurde routiniert gelöst: Nachdem es bei „Blamieren oder Kassieren“ zwischenzeitlich dunkel in der Halle wurde, weil eine Sicherung herausgesprungen war, vertrieb sich das verzeihende Publikum die Zeit mit „Wellen“.

„Ich bin total geplättet, freue mich aber, weil einfach eine Entwicklung erkennbar ist“, lobte Hartmann den Willen seines Teams zur stetigen Verbesserung. Und diese Entwicklung muss noch nicht abgeschlossen sein: „Im Mai hatten wir Ideen für 60 Spiele“, berichtete der Organisationschef. Material für noch mindestens drei weitere Shows.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt vom Montag, den 19. November 2012