Die iPad-Klassen am Grimmels

Die Zukunft ist schon da

Das iPad ist aus dem Schulalltag am Grimmels nicht mehr wegzudenken. Damit gehört unsere Schule zu den Schulen in Hessen, an denen die weltweit geforderte Digitalisierung aller Institutionen schon angekommen ist. Was 2019 mit einer Pilotklasse begann, ist nun bereits hochgewachsen in die 8. Klasse (Schuljahr 2022/23). Und jeweils zwei bis drei Klassen in allen Jahrgängen darunter sind ihr gefolgt.

Für neun Klassen ist der digitale Umgang mit Wissen also jetzt schon so selbstverständlich, wie es die Berufswelt heute erfordert. Denn es gibt kaum noch einen Beruf, in dem PC, Laptop, Tablet oder iPad nicht fest in Arbeitsabläufe eingebunden sind.

Dies hat sich fortgesetzt in den gesamten Unterricht. iPad-Wagen für alle Klassen wurden angeschafft, in den oberen Jahrgängen bringen Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Endgeräte mit. Das Kollegium plant digitales Lernen immer mehr ein.  

Hier wird ein mathematisches Gesetz „begriffen“, später gefilmt.

Die Erfahrungen der Eltern (Befragung Frühjahr 2023)

Befragt, warum sie ihre Kinder in iPad-Klassen angemeldet haben, gaben Eltern vor allem an: „Medienkompetenzen fördern“ und „leichterer Ranzen“. Diese Erwartungen wurden voll erfüllt, hinzu kommt noch etwas: Eine höhere Motivation beim Lernen.

Das abschließende Urteil der iPad-Klasseneltern:

Die Erfahrungen der Kinder (Befragung Frühjahr 2023)

Für die Jungen und Mädchen gibt es mehrere Gründe, sich in einer iPad-Klasse anzumelden: Neben dem Wunsch, einen leichteren Ranzen zu haben, vor allem Technikinteresse, Interesse, etwas Neues zu machen und – nicht unerheblich – „Ein iPad ist einfach cool!“

Lehrerin Anne Krahwinkel erklärt im Mathematikunterricht, im Hintergrund die Klassendekoration einer fünften Klasse.

Die Bewertung der Schülerinnen und Schüler gleicht dann der der Eltern sehr:

Erfahrungen der Lehrkräfte (Befragung 2023)

Lehrkräfte schätzen besonders, dass das iPad neue Möglichkeiten bietet, den Unterricht zu gestalten. Damit erleben sie sehr motivierte Schülerinnen und Schüler. Diese können

  • jederzeit recherchieren,
  • mit Apps etwas darstellen,
  • Präsentationen erarbeiten,
  • Podcasts und Lehrfilme erstellen.

Dies sind alles Fähigkeiten, die in der Berufswelt so selbstverständlich sind, dass sie schon bei Bewerbungen für Praktika noch während der Schulzeit gefordert werden.

In Lehrer Daniel Daubs Unterricht nutzt eine Schülerin ihre Erklärkompetenzen.

Wie sieht der Unterricht konkret aus?

Die iPads werden erst zu Beginn des zweiten Halbjahres der 5. Klasse eingeführt, damit die Kinder bei uns an der Schule erst einmal ankommen können, ohne ihre Arbeitsweisen zu verändern.

Ab diesem Zeitpunkt kann es dann immer mehr als Hilfsmittel genutzt werden – über den Umfang entscheidet jede Lehrkraft selbst. Zu Beginn findet es vor allem als Einsatz für die Nutzung von digitalen Schulbüchern und verschiedener Apps als Unterrichtsunterstützung.

Das Schreiben auf dem iPad wird meist erst etwas später eingeführt, um die Feinmotorik beim Schreiben mit Füller oder beim Zeichnen mit dem Bleistift nicht außen vor zu lassen. Abhängig von der Klasse geschieht dies am Ende von Jahrgangsstufe 5 bis Ende der Jahrgangsstufe 6.

Welche Apps werden genutzt?

Die folgenden Apps werden zurzeit verstärkt in den Klassen eingesetzt. Einige sind fachspezifisch, wie die „Grammar App“ für Englisch oder das „Sketchbook“ für Kunst, wieder andere werden fächerübergreifend genutzt.

Welche Kompetenzen werden gefördert?

Neben dem immer wichtiger werdenden Umgang mit digitalen Medien, also der allgemeinen Medienkompetenz, ermöglichen die verschiedenen Apps fachspezifische verschiedene Vorteile.

So lernen die Schülerinnen und Schüler beim Drehen eines Films stilistische Stilmittel bei Film und Fernsehen kennen und können beim Erstellen einer dynamischen mathematischen Zeichnung Zusammenhänge besser sichtbar machen. Hiermit werden auch fachspezifische Kompetenzen gefördert, deren Aufbau ohne digitale Endgeräte nur schwierig zu erreichen wäre.

Da sich der iPad-Einsatz oft bei Projektarbeit anbietet, sind auch die 4 „Ks“, also „Kommunikation“, „Kollaboration“, „Kreativität“ und „kritisches Denken“, immer Teil des iPad-Unterrichts.

Ein Legefilm entsteht

Die Klasse 5.6 führte kurz vor den Osterferien 2023 ein Mathematikprojekt durch. In einem „Legefilm“ wird ein mathematisches Gesetz erklärt. Hierzu werden immer neue Erklärelemente hinzugefügt – hingelegt – , deshalb der Name „Lege-Film“.

Die Lehrkraft Anne Krahwinkel verdeutlicht einige Kriterien, wie man einen sogenannten „Legefilm“ erstellt.
Das iPad filmt von oben.

Die Organisation der Hardware

Die Finanzierung der iPads erfolgt durch die Eltern. Sie erfolgt in Raten oder mittels einer Einmalzahlung. Die Schule organisiert den Einkauf und die Ausstattung der iPads mit den notwendigen Apps und Schulbüchern.

Die Schlussworte einiger Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 5

„Ich bin gerne in einer iPad-Klasse, weil

… es total Spaß macht, am iPad zu arbeiten.

… ich nicht mehr so viele Bücher tragen muss und so einen leichteren Ranzen habe.

… es abwechslungsreich ist, auf dem iPad zu schreiben und man immer alles dabei hat.

… man den Umgang mit Medien lernt.

… wir viele schöne Projekte machen.

… ich finde, dass man darauf alles ordentlicher gestalten kann.

… ich es spannend finde, dass man so viel mit dem iPad machen kann. Man lernt viel Neues!“