Eine Gruppe von 14 Schülerinnen (Jgst. 9 bis Q2) absolvierte am Grimmelshausen Gymnasium unter der Leitung von Frau Dehne und Frau Schadt einen 20 Zeitstunden umfassenden Aufbaukurs zur Ausbildung zum Schülermediator. Die Inhalte der Ausbildung orientieren sich an den Ausbildungsrichtlinien für Schülermediatoren des Bundesverbandes für Mediation. Im Rahmen der Verleihung der Zertifikate am 24.05.2016 bedankten sich der Schulleiter Fritz Bell und Frau Dehne bei allen SchülerInnen für ihr Engagement. Schule hat die Aufgabe, die Lernenden bestens auf ihr zukünftiges Berufsleben vorzubereiten. Dazu gehören nicht nur die Wissensvermittlung, sondern auch die sozialen Kompetenzen. Schon in der Schule kommen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zusammen. Sie bietet den Kindern und Jugendlichen daher die Möglichkeit, konstruktiven Umgang mit Auseinandersetzungen und Konflikten methodisch zu lernen und im Sinne von learning by doing zu erproben.
Wir als Mediationsteam des Grimmelshausen Gymnasiums sehen die Mediation und die Ausbildung von Schulmediatoren als einen wichtigen Beitrag zur Konflikt- und Gewaltprävention unserer Schule. Die Kurse knüpfen an die spezifischen Bedürfnisse, Fragen und Probleme der Lernenden an. Die Arbeit mit tatsächlich erlebten Konflikten, die persönliche Betroffenheit und emotionale Beteiligung der SchülerInnen kann dabei letzten Endes Basis einer nachhaltigen Veränderung der Schulkultur wie auch der Einzelpersönlichkeit sein.
Die Mediation ist ein freiwilliges Gespräch nach Regeln und mit einem bestimmten Ablauf (Phasen). Die MediatorInnen leiten die Streitenden an, selbstständig eine für beide Seiten zufrieden stellende Vereinbarung für den Konflikt zu finden. Die Basis der Mediation ist das Win-Win-Prinzip, d.h. eine Lösung ist nur dann erreicht, wenn beide Parteien den gemeinsam getroffenen Vereinbarungen zustimmen.
Die SchülerInnen erlernen im Aufbaukurs der Mediations-AG diese klar strukturierte Gesprächsmethode, die streitlösungs- und ergebnisorientiert ist. Die MediatorInnen vermitteln zwischen zwei oder mehreren SchülerInnen oder SchülerInnengruppen, sind von allen Parteien akzeptiert und zur Mediation beauftragt.
SchülerInnen, die durch den Einführungs- und Aufbaukurs zu SchülermediatorInnen ausbildet wurden, sind
- allparteilich,
- verantwortlich für die Einhaltung der Gesprächsregeln,
- verantwortlich für den Ablauf (nicht für den Inhalt!) der Mediation,
- UnterstützerInnen für die Konfliktparteien, das eigene Konfliktlösungspotenzial auszuschöpfen,
- fähig, die Konfliktparteien darin zu unterstützen, das Verborgene zu erhellen und
- zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Was bringt die Ausbildung der SchulmediatorInnen für das Grimmelshausen Gymnasium?
- In erster Linie ist die Mediation an der Schule ein wirksames Mittel zur Klärung von Konflikten.
- SchülerInnen erleben sich nicht nur als ProblemverursacherInnen, sondern auch als Teil der Lösung.
- Die Bearbeitung von Konflikten kann den MediatorInnen übergeben werden.
- Die SchülerInnen erwerben im Rahmen der Ausbildung zahlreiche Schlüsselqualifikationen, die sie später im Alltag und Berufsleben nutzen können.
- Es wird allgemein ein Schulklima von Toleranz und Verständnis gefördert. (Ingrid Dehne)