Auf den Spuren Grimmelshausens
Ruheständler und Aktive des Grimmelshausen-Gymnasiums Gelnhausen nahmen den 100. Geburtstag ihrer Schule und den 333. Todestag von deren Namensgeber zum Anlass, sich auf die Spuren des Johann Jakob Christoph von Grimmelshausen in den Schwarzwald zu begeben. Angeregt und geplant von der Pensionärsgruppe, wurde die Fahrt zu einem unvergleichlichen Wochenenderlebnis.
In Renchen, wo Grimmelshausen als Schultheiß wirkte, wurden die GGG-ler von dessen 37. Nachfolger, Bürgermeister Bernd Siefermann, willkommen geheißen. Eine Mitarbeiterin der dortigen Grimmelshausen-Gesellschaft führte durch das Simplicissimus-Haus. Dies ist ein beeindruckendes Museum und Dokumentationszentrum zu den Werken des Dichters.
Am folgenden Tag führte der Stellvertreter des Renchener Bürgermeisters, Herr Heinz Schäfer, zu weiteren Wirkungsstätten des gebürtigen „Gelnhäuser Bubs“. Vorbei an den Ruinen der Ullenburg, wo er zeitweilig als Burgvogt tätig war, ging es nach Gaisbach zur Schauenburg. Dort war Grimmelshausen einige Jahre Burgverwalter und später Wirt im Gasthaus „Zum silbernen Stern“. In der Bibliothek des Klosters Allerheiligen holte er sich Informationen und Anregungen zu seinem schriftstellerischen Schaffen.
Auf dem Weg durch das Renchtal machte die Gruppe Station an der Wallfahrtskirche Lautenbach, deren Sandsteinlettner an die Gelnhäuser Marienkirche erinnert.
Abstecher gab es nach Straßburg und Baden-Baden. Natürlich genoss man auch die kulinarischen Vorzüge der Ortenau und kostete die dort heimischen Weine.
Beeindruckt war die Gruppe vor allem von der Präsenz Grimmelshausens in der Stadt Renchen, wo der „Gelnhusanus“ dem Besucher auf Schritt und Tritt begegnet. Neben dem ihm gewidmeten Simplicissimus-Haus gibt es Straßennamen, Gedenktafeln, Denkmäler und Brunnenfiguren nach Motiven aus seinem dichterischen Werk.
Man wünschte sich, dass das Andenken an den berühmten Sohn unserer Stadt auch in Gelnhausen etwas lebendiger würde.
(Roland Krischke)