Gestern Startschuss für Bau der neuen Mensa für das Grimmelshausen-Gymnasium – Projekt kostet 8,5 Millionen Euro
GELNHAUSEN (rdn). Die gestern gestartete Baumaßnahme am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen wird in den kommenden zwei Jahren das größte Schulbauprojekt im Main-Kinzig-Kreis sein. Für rund 8,5 Millionen Euro erhält das Grimmelshausen Gymnasium im 100. Jahr seines Bestehens eine richtige Mensa, zusätzliche Arbeitsräume sowie Platz für die Schulbibliothek.
„Mit dieser Investition unterstreicht der Main-Kinzig-Kreis die zentrale Bedeutung des Schulstandortes Gelnhausen“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Günter Frenz anlässlich der Enthüllung des Baustellenschildes. Zunächst müssen auf dem künftigen Bauplatz die alten Firmengebäude abgerissen werden. Im März kommenden Jahres kann dann voraussichtlich der Neubau beginnen. Der Kreis hatte die Fläche im April 2008 übernommen, um die Voraussetzungen für die Erweiterung des Gymnasiums zu schaffen.
IT-Center zieht um „Der Ausbau unserer pädagogischen Einrichtungen zu Ganztagsschulen schreitet weiter voran und der Schulträger muss für die entsprechenden Räumlichkeiten sorgen“, erläuterte Frenz vor den anwesenden Vertretern aus Kommunalpolitik, Schule und Wirtschaft.
Das Konzept sieht vor, dass auch das Zentrum für Medientechnik und IT-Support aus dem Herzbachtal an das Grimmelshausen-Gymnasium wechselt. „In der Nachbarschaft zur Bibliothek können wir hier im Stadtzentrum einen doppelten Nutzen erzielen“, beschrieb Landrat Erich Pipa künftige Synergien. Durch den Umzug der Bücherei werde im angrenzenden Schulgebäude zusätzlicher Raum für die Verwaltung geschaffen .
„Hier entsteht weitaus mehr als nur eine Mensa“, betonte Frenz. Mit der Fertigstellung im Herbst 2011 verfüge die Schule über ganz neue Möglichkeiten und sei den Herausforderungen der kommenden Jahre gewachsen. Zudem werde das Objekt im Passivhausstandard geplant und die Nutzung erneuerbarer Energien angestrebt.
Schulleiter Friedrich Bell freute sich über die Baumaßnahme und bedankte sich beim Kreis und den politisch Verantwortlichen, dass das Projekt in dem Jahr in Angriff genommen werde, in dem das Grimmelshausen Gymnasium seinen 100. Geburtstag feiert. Dieser Neubau werde bereits seit Jahrzehnten von den Schülern erwartet. Bell erinnerte an die verschiedenen Erweiterungsstufen der Schule seit ihrem Bestehen. Auch die Schülerzahlen hätten sich in den letzten Jahrzehnten mehr als vervierfacht. Heute gehen rund 2000 Schüler täglich in das Gymnasium. Eigenständiges Lernen sei heute an den Schulen eine wichtige Lernkompetenz, die den Schülern vermittelt werde. Dabei helfen die neuen Bibliotheksräume und das dann später angeschlossene neue IT-Center. Der Schulleiter bezeichnete das neue Gebäude als eine gute Investition in die Zukunft der Kinder.
Geothermie hält Einzug Architekt Claus Rollmann beschrieb in kurzen Worten, wie der spätere Bau konzipiert sein und aussehen wird. Rollmann: „Architektur ist die Kunst, ein Gebäude zu erschaffen, das allen derzeitigen und zukünftigen Ansprüchen genügt.“ Für den Neubau würden besonders nachhaltige Baumaßnahmen, unter anderem ökologisch sinnvolle Techniken angewandt. Rollmann nannte die bereits im Main-Kinzig-Forum erprobte Geothermie und die wärmetechnisch optimierte Lage des Hauses. Dabei verwies er auf die großen Fenster der Südseite und die kleinen Fenster an der Nordseite. Der technische Fortschritt gehe so rasant voran, dass man heute nicht sagen könne, wie er in 20 Jahren bewertet werde. Die neue Architektur bezeichnete Rollmann aber als „durchaus zukunftsweisend“. Sie werde ein Höhepunkt moderner Architektur in Gelnhausen sein.
Schulleiter Friedrich Bell lud die Teilnehmer anschließend zu einem kleinen Imbiss in die Aula des Grimmelshausen-Gymnasiums ein.
(„Gelnhäuser Tasgeblatt“ 24.09.2009)
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