Zum achten Mal seit 1993 besuchte eine Schülergruppe aus Gelnhausen, bestehend aus 17 Schülerinnen und Schülern der Klassen 9-10, in Begleitung der GGG-Lehrer Mark Adrian und Andrea Kohlen vom 21.-30. September das russische Istra.
Die Teilnehmer des Schüleraustausches zwischen dem Grimmelshausen-Gymnasium und der Lermontow-Schule erwartete ein umfangreiches Programm. Zum Auftakt erfolgte die Begrüßung an der erst im letzten Jahr von Grund auf renovierten Partnerschule mit Brot und Salz, umrahmt von eindrucksvollen musikalischen und tänzerischen Darbietungen russischer Schülerinnen und Schüler und von diesen in deutscher und russischer Sprache moderiert. Die Schulleiterin, Frau Tamara Worobjowa, und Frau Larissa Lindina, die den Austausch vor vielen Jahren aus der Taufe hob und heute von einer jungen Lehrerin namens Jelena Gudkowa unterstützt wird, hießen die deutsche Gruppe herzlich willkommen, während Eltern der am Austausch teilnehmenden Schüler anschließend mit Tee und typisch russischen Backwaren für das leibliche Wohl sorgten.
Mehrere Tagesausflüge führten nach Moskau, wo die Gäste aus Gelnhausen die weltberühmte Tretjakow-Galerie und den Kreml, noch heute Kern von Moskau sowie durch viele Jahrhunderte geistliches und weltliches Zentrum des Landes, besichtigten. Die Jugendlichen schlenderten über den Roten Platz, beherrscht von der Basilius-Kathedrale und dem Kaufhaus GUM, und durch die Arbatstraße, die erste Fußgängerzone Moskaus. Kultureller Höhepunkt war der Besuch einer Ballettaufführung von „Schwanensee“ im bekannten Stanislawskij-Nemirowitsch Musiktheater am Abend, die bei allen einen tiefen Eindruck hinterließ. Besonders gut gefiel den Schülern auch das Folkloreprogramm „Russische Hochzeit“ in Kolomenskoje, der ehemaligen Sommerresidenz der Zaren oberhalb einer Flussschleife der Moskwa am Rande der russischen Hauptstadt. Hier wurde eine russische Hochzeit des 18. Jahrhunderts nachgespielt, in die Schülerinnen und Schüler beispielsweise als Braut und Bräutigam eingebunden und in historische Kostüme gekleidet wurden.
In Istra selbst führten die russischen Austauschschüler durch das großartige Kloster Neu-Jerusalem, dessen Wiederaufbau nach den schweren Zerstörungen 1941 noch immer nicht abgeschlossen ist. Im Klosterhof endete auch eine Stadt-Rallye, deren Sieger mit Preisen geehrt wurden. Speziell für die deutschen Schüler gab es Workshops an der Schule, in denen kreative Aufgaben gestellt wurden. Zusammen mit dem russischen Austauschpartner musste ferner ein Projekt zum Austausch erarbeitet werden, das am letzten Abend in der Schulaula vorgestellt wurde.
Zum Abschluss besuchte die Landrätin des Kreises Istra, Frau Scherba, die Lermontow-Schule und begrüßte die Gäste aus dem Main-Kinzig-Kreis, der mit Istra freundschaftlich verbunden ist. Ohne die Unterstützung der Kreisverwaltung, die für das Ausstellen der Einladung für die deutsche Gruppe verantwortlich zeichnete und einen Bus zur Verfügung stellten, sowie die zahlreichen Sponsoren hätte dieser Austausch nicht stattfinden können. Zu guter Letzt wurden als Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Grimmelshausen-Gymnasium und der Lermontow-Schule auf dem Schulgelände von Schülern beider Nationen zwei Bäume gepflanzt: eine Birke als Symbol für Russland und eine Eiche, die Deutschland repräsentiert.
Voll neuer Eindrücke und überwältigt von der russischen Gastfreundschaft nahmen die Grimmels Abschied von Istra und ihren russischen Austauschpartnern, doch nicht für lange: Im März 2010 wird die russische Gruppe zum Gegenbesuch in Gelnhausen erwartet.
(Mark Adrian)
Bild: Deutsche und russische Teilnehmer des Austausches auf dem Gelände der Lermontow-Schule in Istra.