SCHULE 60 Jahre Abitur: Jahrgang 1955 zurück am Grimmelshausen-Gymnasium
Schulleiter Friedrich Bell und sein Stellvertreter Joachim Kanthak begrüßten am Donnerstag einen Teil der Abiturienten, die vor 60 Jahren, also im Jahr 1955, ihr Abitur am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen (GGG) erfolgreich abgelegt hatten. Bevor die Gäste sich zum gemeinsamen Mittagessen in der neuen Caféteria des GGG trafen, unternahmen sie eine Führung durch die Schule. Für viele von ihnen ein überraschendes Erlebnis, hörte man doch von vier Physikräumen oder vier Biologieräumen, die den heutigen Schülern zur Verfügung stehen – kein Vergleich zu der räumlichen Ausstattung in der ehemaligen „Augusta-Schule“ am Obermarkt. Friedrich Bell beschrieb bei der Begrüßung der Gäste anhand einiger Fakten das heutige „Grimmels“: 1300 Schüler besuchen täglich das GGG, 170 Schüler haben vor Kurzem das Abitur gemacht, davon hatten 32 Prozent eine „Eins“ vor dem Komma. Die Klassenstärke in der Mittelstufe beträgt etwa 30 Schüler je Klasse, in der Oberstufe sind es in den Leistungskursen zwischen zwölf und 20 Schüler. Das Gelnhäuser Gymnasium ist wieder auf die ursprüngliche Schulvariante „G9“ umgestiegen, was zu einem zahlenmäßigen „Verlust“ an Schülern führt, dies wird sich jedoch in den nächsten Jahren wieder normalisieren, wenn die dann neuen/alten Klassen 13 wieder besetzt werden. Friedrich Bell erläuterte das heutige Kurs-System, das den Schülern gegenüber früher eine größere Wahlfreiheit bietet, und dass 70 Prozent der Abiturnote sich aus den Leistungen der letzten vier Halbjahre ergibt. Schulische Erfolge kann das GGG auf Landesund Bundesebene in unterschiedlichsten Wettbewerben vorweisen, schilderte der Schulleiter nicht ohne einen gewissen Stolz. Doch als das wichtigste Anliegen bezeichnete er die Entwicklung der Persönlichkeit und einer sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Bell überraschte die „Ehemaligen“, indem er das letzte Klassenbuch hervorzauberte „Der gute Beamte muss natürlich für eine möglichst lückenlose Dokumentation sorgen – ich war selbst erstaunt, dass dieses Klassenbuch noch aufzufinden war.“ Die Diskussionen wurden natürlich durch einige Einträge regelrecht „angefeuert“, und so kam es gerade von Seiten der Ehemaligen zu Schilderungen und Erzählungen lustiger Begebenheiten aus deren Schulzeit. Natürlich spielten dabei die Namen vieler Lehrer eine Rolle: Gerhard Janik war der Klassenlehrer einer der beiden Abschlussklassen gewesen. Direktor Dr. Ratz, Fräulein Hering („Otti“), Dr. Hess, Musiklehrer Zack und Deutschlehrer Dr. Pompe sowie Latein- und Geschichtslehrer Nägele wurden immer wieder erwähnt und auch zitiert. Für die Ehemaligen und auch für die Schulleitung war dieser Besuch nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch eine kleine Zeitreise von den 1950er Jahren in die Gegenwart.