Individueller Austausch zwischen Amiens und Gelnhausen
Tim Metschan, Schüler der Klasse 9.5 am Grimmelshausen Gymnasium, und Adrien Schneider aus Amiens haben sich über das Internet kennen gelernt, und zwar über die Online-Plattform des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), das es Jugendlichen beider Länder ermöglicht, im Rahmen des Brigitte-Sauzay Programms für mindestens sechs Wochen zusammen mit dem Austauschpartner die Schule zu besuchen.
Tim hatte zunächst den Anfang gemacht und war von September bis November 2015 für drei erlebnisreiche Monate in Amiens. Im Februar traf dann Adrien in Gelnhausen ein und war für zwölf Wochen Schüler des GGG und erlebte den Alltag in Tims Familie. Da man sich von Anfang an sympathisch war und gemeinsame Interessen hatte, war die Eingewöhnung in die neue Umgebung nicht allzu schwer. Sprachlich haben Tim (15 Jahre) und Adrien (14 Jahre) unglaublich profitiert. Als Tim in Frankreich war, wurde nur Französisch gesprochen, und Adrien musste in Gelnhausen Deutsch sprechen. Eine Ausnahme wurde nur gemacht, als für ein paar Tage ein weiterer französischer Gast von der Partnerschule des GGG in Clamecy bei Familie Metschan lebte. Da dieser noch nicht so gut Deutsch sprach, wechselte man öfters ins Französische.
Wie gut Adrien mittlerweile Deutsch versteht und spricht, beeindruckte auch den Schulleiter OStD Friedrich Bell, als er Adrien letzte Woche offiziell in seinem Büro verabschiedete. Zusammen mit der Leiterin des Fachbereichs I, Frau Sabine Hartmann, und der Französischlehrerin Frau Dehne, die am GGG zusammen mit Herrn Wintermeyer die Teilnehmer am „Brigitte-Sauzay“ Programm betreut, machte er deutlich, wie wichtig es ist, Kontakte über die Grenzen hinweg zu knüpfen und Vertrauen in seine Fähigkeiten zu haben. Tim und Adrien haben sich ihren Traum vom Austausch erfüllt und sind reich beschenkt worden, wie sie beide im Gespräch mit dem Schulleiter versicherten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass viel mehr Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit eines individuellen Austausches ergreifen sollten. Adriens Aufenthalt ging am letzten Wochenende zu Ende. Weder Tim noch Adrien hatten während der Zeit in Gelnhausen Langeweile. Am Sonntag reiste Adrien mit dem Zug zurück nach Amiens, mit vielen neuen Eindrücken und viel Selbstvertrauen. Natürlich freut er sich auf seine alten Freunde und die vertraute Umgebung. Aber Tim und Adrien sind überzeugt, dass ihre Freundschaft halten wird. Wer weiß, vielleicht gibt es ja schon bald für beide ein Wiedersehen!
(Sabine Hartmann)
Mon séjour en France
Wesh! Je m’appelle Tim et j’ai quinze ans. Je suis en classe de la 9.5 au lycée „GGG“. J’étais en France pour trois mois à partir de Septembre jusqu’au Novembre en 2015. J’ai participé à l’échange „Brigitte Sauzay“, c’est-à-dire que j’habitais chez la famille de mon correspondant. Pendant ce temps, je devais aussi aller à l’école avec Adrien. Adrien habite à Amiens en Picardie. Il a deux jeunes sœurs et un jeune frère. C’est pourquoi il y avait beaucoup de bruit, mais hé oui! C’est la distraction à l’opposé de ma famille avec mes deux sœurs qui sont plus âgées que moi. Dans ma classe française, la troisième 3, il y avait environ 30 élèves. Les élèves en troisième ont tous 13 ans donc ils se sont étonnés parce j’avais presque 15 ans – ils ont pensé que je redoublais! La plus grande différence concernant le système scolaire était le temps que je passais au collège, „La Providence“. Les cours se terminent chaque jour à 17:00 heures. Au début c’était vraiment fatiguant avec les cours. En classe, il n’avait jamais du travail en groupe. Il fallait absolument connaître les cours par cœur, sinon on aurait une mauvaise note. Pendant les cours, on devait écouter ce que le prof disait. On a levé la main seulement si on devait faire un exercice. Il y avait que du travail „frontal“, c’est-à-dire que le prof donnait des informations et les élèves devaient les absorber et mémoriser. Ca me ressemblait à des soldats. Les élèves devaient exécuter les ordres du prof sans juger le sens – comme des soldats. On n’avait pas d’espace pour créativité. Et pourtant je m’y suis habitué après un certain temps. L’école offre un immense nombre d’activités supplémentaires. Moi, je me suis inscrit au club de handball, la natation et le tennis de table. En outre, j’ai choisi le Chinois. On a aussi mangé le déjeuner à la cantine du collège. Si on y allait avec lenteur, on devait faire la queue – et c’était une queue incroyablement longue. Il y avait beaucoup de cours de sport et des matières qui n’existent pas en Allemagne ou qui sont un mélange de deux matières. (p. ex. Vie Sur Terre ou Education Civique) Je suis allé voir tous les cours avec Adrien. Bien sur je suis allé voir les cours d’allemand. Là, je me suis très bien amusé! L’école était énormément grand – il y avait aussi un lycée et une maternelle. L’école possède une piscine, un terrain de foot et un terrain de rugby. Je ne suis pas sûr mais peut-être cet école est plus grand que le „GGG“. L’école a aussi un internat pour que des élèves dont leurs parents travaillent ou des élèves qui viennent par exemple de Paris puissent y aller aussi. Rentré à la maison, on devait faire nos devoirs. A cause de cela on n’a pas eu le temps de rencontrer nos amis ou de faire du sport. En général, on n’avait pas autant de temps libre qu’en Allemagne. Alors il nous restait que le week-end ou les vacances pour visiter des villes ou pour me montrer la région. On a fait des excursions et on a visité des monuments de la première guerre mondiale. Au moins on a fait quelques choses en dehors de l’école. La vie dans la famille d’Adrien était différente aussi. On mangeait assez tard les soirs et la télé était toujours allumée pendant les repas. Ils se sont couchés aussi très tard (vers 23 heures) parce que les films commencent en France à 21:00 heures.
Bref, je suis très content d’avoir fait cet échange. J’ai fait des nouveaux amis et j’ai énormément amélioré mon français. La durée de l’échange a été bien-choisi. Trois mois sont assez long pour s’habituer à la nouvelle situation et la langue. Je vous tous recommande d’y participer!
Mes amis français me manquent beaucoup et la France me manque aussi. Mon séjour restera inoubliable.
Tim Metschan (9.5)
Als Austauschschüler für drei Monate in Frankreich
Hi, ich bin Tim und 15 Jahre alt. Momentan gehe ich in die 9.5 des Grimmelshausen-Gymnasiums Gelnhausen. Ich war von September bis November 2015 für drei Monate in Frankreich. Ich habe an dem „Brigitte Sauzay“-Austauschprogramm teilgenommen, d.h. ich habe bei meiner Gastfamilie gewohnt und bin mit meinem Austauschschüler Adrien dort in die Schule gegangen. Adrien wohnt in Amiens, hat zwei jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Deshalb war es oft sehr laut, aber es ist mal eine Abwechslung zu meinen zwei älteren Schwestern. In meiner französischen Klasse, der Troisième 3, waren ungefähr dreißig Schüler. Die Schüler aus der Troisième sind alle 14 Jahre alt. Deswegen haben sie sich gewundert, warum ich schon 15 Jahre alt war – sie haben sogar gedacht, dass ich schon eine Klasse wiederholt hätte! Der wahrscheinlich größte Unterschied ist die Zeit, die ich in der Schule (La Providence) verbracht habe, die Schule ist nämlich immer erst um 17:00 Uhr aus. Das war anfangs ziemlich anstrengend. Es gab nie Gruppenarbeiten und man musste den Schulstoff jederzeit auswendig können. Wenn man den Stoff nicht wusste, bekam man eine schlechte Note. Während des Unterrichts musste man zuhören, was der Lehrer sagte. Man hat nur dann die Hand gehoben, wenn man eine Aufgabe lösen sollte. Es gab immer nur „Frontalunterricht“, das bedeutet: Der Lehrer verteilt Wissen und die Schüler sollen dieses Wissen „aufsaugen“ und sich einprägen. Das hat mich ein wenig an Soldaten erinnert – Die Schüler müssen Befehle, ohne über den Sinn des Befehls nachzudenken, ausführen. (So auf die Art „Spring vom Hochhaus hinunter!“) Deshalb blieb auch kein Raum für Kreativität. Trotzdem habe ich mich nach einiger Zeit daran gewöhnt. Die Schule hat ein riesiges Angebot an Aktivitäten, die man freiwillig absolvieren kann. Ich habe mich beim Handball, Schwimmen und Tischtennis eingetragen, zusätzlich habe ich noch Chinesisch gewählt. Wir haben mittags in der Kantine der Schule gegessen. Wenn man sich nicht beeilt hat, musste man in einer unglaublich langen Schlange anstehen. Wir hatten viel Sportunterricht und es gibt einige Fächer, die es in Deutschland nicht gibt oder die eine Mischung aus zwei anderen Fächern sind, z.B. Vie Sur Terre oder Education Civique. Ich habe mit Adrien jeden Unterricht besucht und natürlich auch den Deutschunterricht – der war immer das Highlight meines Stundenplans. Die Schule ist riesig. Sie besteht nicht nur aus einem Collège, sondern auch aus einer Grundschule und dem Lycée (der Oberstufe). Es gibt außerdem ein Schwimmbad, ein Fußballplatz und ein Rugbyfeld. Wahrscheinlich ist die Schule noch größer als das GGG. In der Schule gibt es auch noch ein Internat; dies spricht besonders diejenigen Eltern an, die Vollzeit arbeiten oder von weiter weg kommen. Am Ende eines langen Schultages mussten wir natürlich auch noch unsere Hausaufgaben machen. Deshalb hatte man fast keine Zeit, um sich mit Freunden zu treffen oder Sport zu machen. Insgesamt hat man als Schüler in Frankreich weniger Freizeit als in Deutschland. Wir konnten also nur am Wochenende etwas unternehmen. Meine Gastfamilie hat mir nahegelegene Städte und Monumente des Ersten Weltkriegs gezeigt. Zumindest haben wir etwas außerhalb der Schule gemacht.
Das Leben in meiner französischen Familie war auch anders. Wir haben immer sehr spät zu Abend gegessen und beim Essen lief immer der Fernseher. Sie sind auch immer spät schlafen gegangen (ca. 23:00 Uhr), weil die Filme in Frankreich eben erst so spät anfangen (meistens um 21:00 Uhr).
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sehr glücklich bin, diesen Austausch gemacht zu haben. Ich habe neue Freunde gefunden und meine Französischkenntnisse unglaublich verbessert. Die Dauer des Austausches ist meiner Meinung nach gut ausgewählt worden. Die drei Monate sind ausreichend, um sich an die neue Situation und an die Sprache zu gewöhnen. Ich kann euch allen wärmstens empfehlen, an diesem Austausch teilzunehmen!
Ich vermisse meine französischen Freunde und Frankreich sehr. Diese drei Monate werde ich nie vergessen.
Tim Metschan (9.5)
Mein Eindruck von Deutschland
Hallo, ich bin der Adrien! Ich komme aus Amiens (Frankreich) und ich bin 14 Jahre alt. Ich war in Deutschland für 3 Monate. Ich will über meine Eindrücke schreiben. Erstens, Deutschland ist sehr schön und die Menschen sind sehr freundlich. Ich habe viel gelernt und ich danke ihnen für ihre Hilfe.
Die Deutschen machen gern Sport. Es gibt viele Sporthallen, Hallenbäder und Radwege für sportliche Menschen. Viele Leute gehen zur Arbeit mit dem Fahrrad. Ökologie ist auch wichtig für sie. Zum Beispiel, es gibt viele Windkraftanlagem. Deutsche sind grün, auch im Essen. Bio ist wichtig für die Familien und sie kaufen gern Bioprodukte für ein gesundes und grünes Leben. Der Lieblingssport ist Fußball (mit der Bundesliga), aber Handball, Tennis und Schwimmen sind auch sehr populär. Deutschland ist Europameister im Handball!
Schule ist unterschiedlich zwischen Bundesländer und Frankreich. In Hessen, Schule ist bis zur 13. Klasse und in Frankreich nur bis zur 12. Klasse. Aber, Schule ist mehr anstrengend in Frankreich. In Deutschland, Schule ist bis 13 Uhr, aber in Frankreich kann sie bis dreiviertelsechs dauern. Es gibt auch ein paar Unterschiede in den Schulfächern. In Frankreich, Physik und Chemie sind zusammen; Erdkunde, Geschichte und Bürgerrecht sind zusammen; Latein ist ein Wahlfach… Ich glaube, dass die Schule in Deutschland einfacher ist als in Frankreich.
Deutsche Küche ist nicht nur Hamburger und Schnitzel. Currywurst ist sehr berühmt und die Deutschen essen gern. Ich konnte in jeden Imbiss eine Currywurst finden. Ich glaube, die Deutschen essen gern scharf und pikant. Aber die Deutschen essen auch gern Kuchen. Ich habe die besten Kuchen hier in Deutschland probiert! Fisch ist auch wichtig mit der Nordsee und Ostsee als Meer für Deutschland. Und die kulturelle Mischung mit Kebab und Pizza.
Zum Frühstück, die Deutschen essen gern etwas Süßes. Brot mit Honig oder Marmelade, mit Milch oder Tee, und vielleicht Müsli. Sie frühstücken um 9 Uhr am Wochenende und um halb 7 am Arbeitstage. Zum Abendessen, es gibt immer etwas Salziges. Brot mit Schinken, Sahne oder Butter; Paprika, Tomaten und Gurke als Gemüse. Sie essen um 7 Uhr jeden Tag. Zum Mittagessen etwas Gekochtes mit Reis oder Nudeln und etwas anderes. Das Mittagessen ist immer zwischen 12 und halb 2. Die Deutschen essen gut und nicht zu viel.
Fernsehen ist auch wichtig für die Deutschen. Jeden Tag, nach dem Abendessen, sehen die Deutschen Shows, Filme, Serien… es gibt alles! Normalerweise gucken sie die Tagesschau und dann schauen sie ein Programm. Die Lieblingsprogramme sind« Das Erste, ZDF, RTL, Pro Sieben, VOX und RTL II » mit Tatort, DSDS (Deutschland sucht den Superstar), Germany’s Next Topmodel, Wer wird Millionär, Let’s Dance 2016, die Kochprofis und viele Serien und Filme. Für Kinder gibt es KIKA, für Filme VOX, für Aktualität und Krimis das Erste… Deutschland hat eine große Fernsehkultur !
Ostern ist hier ein wichtiger Feiertag. Viele Leute gehen am Ostersonntag in die Kirche zum Gottesdienst und dann gehen sie zu den Großeltern oder einem anderen Familienmitglied und feiern zusammen. Eier und Osterhase sind wichtig in der Volkskultur.
Die deutsche Sprache ist schön, aber ein bisschen schwer. Aber sie ist sehr logisch, und wenn du die Logik findest, dann ist sie sehr einfach. Für mich war es schwer am Anfang, aber dank der drei Monate, mein Deutsch ist viel besser (glaube ich).
Diese Zeit hier in Deutschland war sehr hilfreich für mich. Ich danke allen für Ihre Hilfe. Dankeschön an Tim, seine Familie und allen für ihre Hilfe und für die drei Monaten , die ich hier bleiben konnte!
Adrien Schneider