„Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ feiert Premiere am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen (jol).
Mit einem großen Glitterregen und stehenden Ovationen für alle Akteure endete am späten Samstagabend die große Show „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ in der Turnhalle des Grimmelshausen-Gymnasiums (GGG). Nach dem Vorbild von TV-Matador Stefan Raab stellte sich Lehrer Nico Günther Benny Stock im Kampf um den Sieg und musste sich dem Schüler nach Spiel 13 geschlagen geben.
Eine gespannte Atmosphäre herrschte in der voll besetzten Turnhalle des GGG. Aus dem Schüler-Trio Sebastian Fuchs, Benny Stock und Dennis van Dekken wurde Stock vom Publikum als Opponent für Nico Günther ausgesucht, den das Kollegium zuvor zu seinem Vertreter auserkoren hatte. Chiara Mattusch und Oliver Sust übernahmen die Moderation des Abends.
Dann begannen die Spiele. Zum Auftakt sicherte sich Nico Günther zwei deutliche Siege und lag 3:0 in Führung. Mit dem Fleischmannspiel, es galt Holzscheiben in eines von vier Fächern zu stoßen, glich Benny Stock aus. Bei „Wer ist das?“ wurden Bilder von Lehrern langsam aufgedeckt. Hier kam zum ersten Mal der „Buzzer“ des Erfinderclubs zum Einsatz. Wer zuerst drückte, wurde mit einem leuchtenden Licht belohnt und durfte die Frage beantworten. Ein ins Mikrofon gesprochenes „Miep“ und „Möp“ ersetzte sehr amüsant das nicht fertig gewordene Tonsignal. Benny Stock war auch hier etwas besser als der Lehrer und sicherte sich auch in den folgenden Spielen die Punkte.
Beim Wikingerspiel „KuBB“ herrschte pure Dramatik. Nachdem er eine beruhigende Führung verspielt hatte, schaffte Benny Stock mit einem Wurf die Ente und den Sieg. Im Trampolinhochsprung zeigte sich Stock vor allem standfest, während Nico Günther zwar die Höhe meisterte, aber nicht auf beiden Beinen landete. Es stand 18:3 für den Schüler.
Spiel sieben brachte aber Nico Günther wieder Punkte ein, da er sich beim „Laufenden Band“ mehr merken konnte. Es folgte ein Hindernisparcours nach dem Vorbild der japanischen Show „Takeshi’s Castle“. Hauchdünn baute Benny Stock seinen Vorsprung auf 26:10 aus.
Mit großem Erstaunen begann die Runde neun, „Blamieren oder Kassieren“. Lehrer Hans Niggemann überraschte die Gäste als ein perfekter Elton-Ersatz und hatte sich extra dafür die Haare schneiden lassen. Die Fragen waren meist leicht zu beantworten, doch mussten sie komplett gestellt werden, und so war Geduld gefragt. Diese bewies Nico Günther, der damit auf 19:26 herankam. Mit dem Sieg beim Puzzle schaffte der Lehrer es sogar, 29:26 in Führung zu gehen. Benny Stock schlug aber postwendend zurück, nutzte den Gewichtsvorteil beim Kistenstapeln aus und holte sich bei „Rappe Fingre“ den Matchball für Spiel 13.
Mit 29:39 stand Nico Günther mit dem Rücken zur Wand. Für Spiel 13 baute das Orga-Team um Dirk Hartmann Tische auf, auf denen Domino- Steine in einer langen Reihe aufgestellt werden sollten. Die größte Entfernung vom ersten zum letzten gefallenen Stein sollte entscheiden. Dies missverstand Nico Günther, der eine Schlangenlinie baute. Benny Stock setzte dagegen auf große Abstände zwischen den Steinen.
Nachdem die Zeit abgelaufen war, kam der entscheidende Moment. Der erste Stein wurde angetippt, und bei Nico Günther fielen alle Steine.
Er rechnete sich dennoch keine Chancen aus, da die Reihe des Schülers wesentlich länger war. Doch den Zuschauern stockte der Atem, als nicht alle Steine fielen. Die Entscheidung war so knapp, dass nachgemessen wurde. Mit einem lauten Jubelschrei riss Benny Stock die Arme hoch: Er hatte Spiel 13 und somit das Duell „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ für sich entschieden. Mit der Siegerehrung ging ein Glitterregen über die Akteure nieder, stehende Ovationen sorgten für eine besondere Atmosphäre. Strahlend nahm Stock seinen Preis entgegen. Er erhielt einen 300-Euro-Gutschein von Jochen Schweizer sowie einen Kletterkurs bei Jochen Röll.
„Es war einfach ein fantastischer Abend“, freute sich Dirk Hartmann.
Der Lehrer hatte die Idee für diese besondere schulinterne Veranstaltung. Mehrere Monate Vorbereitungszeit lohnten sich, denn das Orga-Team aus Lehrern und Schülern zauberte eine perfekte Show.
Neben den Akteuren auf der Bühne waren Lukas Großberger und Benny Schlosser an der Technik aktiv. Steffen Freytag lieferte bei den Sportspielen besondere Kommentare ab. Neben den zahlreichen weiteren Helfern verdiente sich Philipp Königs ein besonderes Lob. Einigen Schülern in Freundschaft verbunden, steuerte Königs viel Technik und vor allem die Glitter-Druckluftkanone bei.
(„Gelnhäuser Neue Zeitung“,16.11.2010)
Bericht des GT:
Klare Sache: Schüler schlägt Lehrer vor ausverkauftem Haus
17.11.2010 – GELNHAUSEN
Spielshow „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ am GGG – 60 Helfer, um Veranstaltung nach prominentem Vorbild auf die Beine zu stellen
(jkm). Mit einem deutlichen Vorsprung gewann der Schüler Benjamin Stock gegen den Lehrer Nico Günther bei der ersten Ausgabe von „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“ am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen (GGG).
350 Besucher fieberten in der ausverkauften Turnhalle mit, als Benjamin Stock in 13 Spielen, die von den beiden Kandidaten Ausdauer, Allgemeinwissen, Kondition und Konzentration verlangten, gegen Lehrer Nico Günther klar mit 62:29 Punkten siegte. „Die Show funktioniert so wie sein prominentes Vorbild ‚Schlag den Raab‘“, berichtete Organisator Dirk Hartmann im Gespräch mit dem Gelnhäuser Tageblatt. Zwei Kandidaten treten in maximal 15 möglichen Spielen gegeneinander an. Für das Gewinnen eines Spieles erhält jeder Kandidat Punkte. Für das erste Spiel gibt es einen Punkt, für das zweite Spiel zwei Punkte, für das dritte drei… Sobald ein Kandidat uneinholbar vorne liegt, ist das Spiel beendet.
Die Idee, das Spiel ins Grimmelshausen-Gymnasium zu bringen und einen Lehrer gegen einen Schüler antreten zu lassen, stammt von Dirk Hartmann, der am GGG Mathe und Sport unterrichtet: „Der Gedanke kam mir im April und ich habe ihn gleich den Schülern bei einer Schülervollversammlung mittgeteilt.“ Seitdem liefen die Planungsarbeiten auf Hochtouren. Die Vorbereitungen seien intensiv und manchmal auch stressig gewesen, so Hartmann. „Jetzt könnte ich auch Regieassistent bei Raab werden“, scherzte er. „Ich habe bei dem Ganzen nur einen Fehler gemacht: Meine Idee den Schülern mitzuteilen.“ Er selbst habe nie daran geglaubt, dass er das Projekt auf die Beine stellen könnte. „Das wäre auch nie ohne Sponsoren und Geldspenden gegangen. Aber vor allem nicht ohne die tolle Mithilfe von Schülern und Kollegen, die die Tage davor von morgens bis abends in der Turnhalle verbrachten.“ In der Hauptplanungsphase seien über 60 Helfer im Einsatz gewesen.
Enormer Aufwand nötig
Für die Veranstaltung selbst war ein enormer technischer Aufwand nötig: „Wir haben zwei große Leinwände, auf denen die Bilder der Live-Kameras gezeigt werden. Damit können die Besucher alles hautnah miterleben. Außerdem haben wir unzählige Lampen aufgestellt und Stromkabel verlegt.“ Damit die Halle auch in verschiedenen Farben leuchten konnte, wurde extra ein Starkstromkabel von der Schule in die Turnhalle verlegt. Für die Verpflegung war auch gesorgt: Sie kam von Ingrid Störm, die auch im Kulturkeller des GGG jeden Werktag leckeres Essen für die Schüler anbietet. Durch den Abend führten der Informatik- und Chemie-Lehrer Oliver Sust und die Schülerin Chiara Mattusch. Die einzelnen Spiele wurden von Steffen Freytag moderiert, der dazu auch einiges Wissenswerte erzählte. Gegen den Sport- und Informatik-Lehrer Nico Günther hatten sich drei Schüler aus der Jahrgangsstufe 13 beworben. Jeder der Kandidaten wurde vorher, ganz wie bei „Schlag den Raab“, mit einem Einspielfilm begrüßt, den die Schüler selbst produziert hatten. Abgestimmt, wer den Lehrer schlagen sollte, wurde per Bierdeckel, die für den gewünschten Kandidaten abgegeben werden konnten
Die Zuschauer sprachen Benjamin Stock ihr Vertrauen aus und schickten ihn in den Kampf gegen Nico Günther. Bei Spielen wie Medizinballwerfen, Trampolinhochsprung, Getränkekistenstapeln oder „Takeshi’s Castle“ setzte sich nach einem spannenden und nervenaufreibenden Wettkampf, der über vier Stunden dauerte, Benjamin Stock klar durch und ließ sich vom Publikum gebührend feiern.
So war der Abend ein großer Erfolg und lief dank der Hilfe von unzähligen Helfern reibungslos ab. Er wird den Zuschauern wohl noch lange im Gedächtnis bleiben, zumindest bis zum nächsten Jahr, wenn es hoffentlich wieder heißt „Schlag den Lehrer – Schlag den Schüler“.