Die fünfzehnjährige Schülerin des Grimmelshausen-Gymnasiums Antonia Cerič, die dort gerade die sogenannte E-Phase (Einführungsphase der Oberstufe) absolviert, hat beim Landesfinale des bundesweit ausgetragenen Schülerwettbewerbes „Jugend debattiert“ einen hervorragenden zweiten Platz belegt und sich damit für das Bundesfinale in Berlin qualifiziert.
„Jugend debattiert“ ist das größte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland und wird in diesem Jahr bereits zum fünfzehnten Mal durchgeführt. Es beginnt für Schülerinnen und Schüler mit einer Unterrichtsreihe, bei der Lehrkräfte, die eigens für dieses Format geschult wurden, das für den Wettbewerb notwendige Knowhow in Theorie und Praxis vermitteln.
Ab Klasse 8 können Schülerinnen und Schüler an dem sprachlichen Kontest teilnehmen, der in zwei Altersgruppen ausgetragen wird (Klassen 8-10 und Jahrgangsstufen 10-13). Der Wettbewerb findet zunächst auf Schul-, dann auf Regional-, und schließlich auf Landesebene statt. Höhepunkt ist aber das Bundesfinale, bei dem die besten Debattanten aus ganz Deutschland in Berlin aufeinandertreffen. Und diesen Höhepunkt hat Antonia Cerič durch ihre rhetorischen Künste nun erreicht. Nachdem Sie sich gegen ihre Mitstreiterinnen in der Klasse durchgesetzt hatte, gelang ihr das auch auf Schulebene und erreichte somit das Regionalfinale, das Anfang März an ihrer Schule ausgetragen wurde. Da sie auch hier erfolgreich war, ging es dann zur Nordhessen-Qualifikation nach Fulda, wo sie sich am 30. März als Punktbeste für das Hessenfinale am 28. April in Frankfurt qualifizierte.
Dieses fand im großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks statt, wo die beiden Erstplatzierten der Nord- und Südqualifikation in der jeweiligen Altersgruppe in einer Finaldebatte aufeinandertrafen. Für Antonia ging es um die Frage „Sollen in Großstädten als Neuwagen nur noch Elektroautos zugelassen werden?“ Zugelost wurde ihr die sogenannte Pro-2-Position, von der aus sie herausstellen musste, dass die genannte Maßnahme sinnvoll wäre. Die Debatte wurde nach den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft von einer fachkundigen Jury beurteilt, zu der unter anderem der Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Andreas Platthaus, gehörte. Dieser gab Antonia nach der Debatte ein sehr positives Feedback, bei dem er neben ihren rhetorischen Fähigkeiten besonders ihre Fairness während des politischen Diskurses lobte.
Als es dann zur Verkündigung der Sieger kam, war der Jubel bei der kleinen Fangemeinde aus Gelnhausen groß. Zur Unterstützung waren ihr Mutter, vier Freunde aus der Klasse und der für den Wettbewerb zuständige Lehrer ihrer Schule mitgekommen. Sie alle waren sehr stolz auf Antonia, als sie schließlich ihre Urkunde mit der entsprechenden Einladung zum Bundesfinale aus den Händen von Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel erhielt. Wenn sie so weitermacht, könnte sie dann am 17. Juni vielleicht sogar die Hand unseres neuen Bundespräsidenten schütteln, der die Schirmherrschaft für „Jugend debattiert“ innehat. Aber zuvor kommt sie noch in den Genuss eines fünftägigen intensiven Rhetorik-Trainings, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Länder auf Burg Rothenfels für das Bundesfinale fit macht. Wir wünschen Antonia viel Erfolg bei ihrer Reise in die Bundeshauptstadt!
(Steffen Freytag)