Leben in verschiedenen Landschafts- und Klimazonen ist u.a. Thema des Erdkundeunterrichts der Klassenstufe 10. Am Mittwoch 21.11.2019 hatten zwei Klassen der Jahrgangsstufe 10 die Gelegenheit in einer Gesprächsrunde aus erster Hand Informationen über das Leben im Amazonas-Tiefland in Ecuador zu erfahren. Frau Schäfer-Bier vom Weltladen und Frau Schadt, Erdkundelehrerin der Klassen 10, begrüßten Frau Gualinga und ihren Übersetzer Herrn Fernando Dias Costa in der Aula des Grimmelshausen Gymnasiums.
Patricia Gualinga ist die ehemalige Sprecherin der indigenen Kichwa-Gemeinde Sarayaku. Die Kichwa nennen sich ,, Volk des Zenits“. Die Gemeinde (ca 1300 Einwohner) gilt als Symbol des indigenen Widerstandes gegen das Eindringen großer Erdölkonzerne in deren Territorium und der Behauptung der Eigenständigkeit zwischen Tradition und Moderne in unserer globalisierten Welt.
Frau Gualinga beantwortete viele interessante Fragen, die die SchülerInnen stellten. Wie sieht der Alltag im Regenwald aus? Was kann man gegen die Zerstörung des Lebensraumes Amazonas durch internationale Wirtschaftsinteressen tun? Wie leben die Kichwa im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne? Die Rolle der Frauen im Kampf der Kichwa, usw.
2012 gewann die Gemeinde eine Klage vor dem lateinamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen den ecuadorianischen Staat, der Gerichtshof bekräftigt das Recht der Kichwa auf eine selbstbestimmte Entwicklung.
Patricia Gualinga war auf Einladung des Weltladens in Gelnhausen zu Gast. Patricia Gualinga ist eine der Führungspersönlichkeiten dieser Gemeinschaft. Sie kämpft auf der ganzen Welt für den Schutz des Amazonas Regenwaldes, für ein Leben in Einklang mit der Natur und für die Unterstützung der internationalen Bemühungen um eine nachhaltige Zukunft.