Achte Klassen des Grimmels näherten sich in Projektarbeit diesem wichtigen Thema
In einer Zeit der sozialen Umbrüche, Vorurteile und wachsendem Populismus kann man sich nicht früh genug mit dem Thema des Alltagsrassismus auseinandersetzen. Betrachtet man die Ereignisse des Jahres 2019, die nicht spurlos an der Schülergemeinschaft vorübergegangen sind, wie z.B. die Übergriffe in Chemnitz oder den Amoklauf in Halle, wird die Notwendigkeit einer Konfrontation umso dringlicher.
Somit beschäftigten sich die 8. Klassen im Februar, zu Beginn des zweiten Halbjahres, im Rahmen des Ethik-Unterrichts und der Schülerinitiative „Schule ohne Rassismus“ mit dem Projekt zum Thema „Freiheit und Menschenwürde am Beispiel des Films „Greenbook“. Dabei konnten sie sich im außerschulischen Kontext mit einem aktuellen Spielfilm dem Thema annähern.
Im Laufe der Projektarbeit erschlossen sich die Schüler*innen nicht nur den Gegenstand des Films, Rassismus in den USA der frühen 60er Jahre, sondern konnten darüber hinaus die Problematik der Protagonisten auf die Gegenwart übertragen und kritisch reflektieren. Durch eine kreative und produktorientierte Phase konnten sie im Miteinander nicht nur ihre kooperative, sondern auch die Sozialkompetenz fördern.
Beispiele für die erfolgreichen Resultate der beiden Lerngruppen findet Ihr/finden Sie in den drei Rezensionen.
Paulina Cruz und Ekaterina Leo
Filmrezension zu „Green Book“
Der Film „Green Book-eine besondere Freundschaft“, produziert von Peter Farrely, kam im Jahr 2018 erstmals in den USA in die Kinos, ab 2019 wurde er dann ebenfalls in Deutschland ausgestrahlt. Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben und behandelt das Thema „Rassismus und Freundschaft“ in dem Genre „Drama und Komödie“. Er stellt ebenfalls die Situation im Jahr 1962 in den Südstaaten der USA dar, da zu diesem Zeitpunkt die Menschen dort sehr rassistisch waren und viele Vorurteile gegenüber dunkelhäutigen Menschen hatten. Ich habe den Film mit meiner Klasse im Kino gesehen und wir behandelten ihn zum Thema „Schule ohne Rassismus“. Es folgt der Inhalt des Films und danach werde ich meine Meinung dazu erläutern.
In dem Film geht es um Dr. Don Shirley, welcher ein sehr erfolgreicher Pianist ist und mit seinem Trio auf einer Reise durch die USA auf dem Weg in die Südstaaten ist. Dazu fehlt ihm nur noch ein Fahrer, welcher ihn auf diesem Weg begleitet und die gesamten Auftritte organisiert. Tony Lip, ein Italo-Amerikaner, erfährt von dem Beruf und meldet sich bei ihm. Zu diesem Zeitpunkt weiß er allerdings noch nicht, dass Dr. Don Shirley ein Dunkelhäutiger ist. Als er das erfährt, weiß er, dass es zu Problemen kommen würde, aber dass es zu so großen Schwierigkeiten kommt, hätte er allerdings nicht gedacht. Begeistert ist Tony allerdings nicht, dass sein Chef ein Dunkelhäutiger sein sollte, er selbst ist nämlich ein Rassist und will erst gar nicht für ihn arbeiten, da seine Familie aber große Geldprobleme hat und der Job gut bezahlt werden würde, willigt er ein. Ein ernstes Thema wird so mit Witzen und lustigen Szenen dargestellt. Der Film begleitet einen durch die Reise der beiden unterschiedlichen Menschen, die sich dann doch besser verstehen als man gedacht hätte.
Wenn man diesen Film schaut, wird es einem definitiv nicht langweilig, er ist spannend und abwechslungsreich gestaltet. Die einzelnen Szenen spielen mit den Gedanken und Gefühlen der Zuschauer. Am Anfang des Filmes gibt es eine Szene, in der Tonys Familie Besuch von zwei dunkelhäutigen Arbeitern hat. Als diese dann aus einem Glas getrunken haben und Tony die Gläser danach wegschmeißt, denkt man, es sei schon sehr gemein und rassistisch. In dem Film gibt es dann leider noch weitere, viel schlimmere Situationen, in denen in diesem Fall Dr. Don Shirley gemein, ungerecht und rassistisch behandelt wird. In manchen Situationen denkt man sich wirklich, so kann kein Mensch sein, so gemein, unfair und verletzend gegenüber Don. Dass die Sachen, die gesagt oder gemacht werden, Don verletzt haben, wird im Laufe des Films sehr deutlich, er hat eine sehr kalte Ausstrahlung, sein Blick ist immer gleich, er lacht und lächelt kaum, nur beim Bedanken nach einem Auftritt. Immer wenn er auf dem Klavier spielt, spielt er mit Gefühl und Emotionen, das wird deutlich durch seine Mimik und dadurch, wie fest er in die Tasten drückt und welche Melodie das Lied hat, welches er gerade spielt. Er lässt jeden Abend eine Flasche Martini auf seinem Zimmer bereitstellen, welche er allein trinkt.
Manche Szenen in dem Film sind traurig und schockieren einen, man ist darüber empört, wie grausam manche Menschen früher waren. Dr. Don Shirley darf nicht einmal auf die normale Toilette gehen, er muss in ein altes, vergammeltes, dreckiges Toilettenhäuschen aus Holz im Garten in der letzten Ecke gehen, daraufhin weigert er sich, dorthin zu gehen, und sagt, wenn er nicht normal zur Toilette gehen dürfe, fahre er zurück in seine Pension, welche mehr als 30 Minuten entfernt war, und gehe dort zur Toilette. Anstatt dass der Leiter der Veranstaltung ihn zur Toilette gehen lässt, will er, dass er zu der Pension zurück fährt und dort gehe.
Tony und Don werden nachts auf den Straßen angehalten, weil es verboten ist, dass dunkelhäutige Menschen nachts auf den Straßen unterwegs sind. Weil Tony eines Abends auf der Straße einen Polizisten geschlagen hat, werden die beiden festgenommen, Don hat nicht einmal was getan und wird einfach nur „aus Prinzip“ weggesperrt, weil er ein „Schwarzer“ sei. Er hat bei einem seiner Auftritte nicht einmal eine Garderobe, stattdessen soll er sich in einer Besenkammer umziehen. In einem Laden will Don in Begleitung von Tony, der ihn nie alleine lässt, einen Anzug anprobieren. Als der Verkäufer allerdings sieht, ein „Schwarzer“ sollte derjenige sein, der den Anzug tragen sollte, nimmt er den Anzug zurück. All diese Sachen nimmt Don einfach so hin, er beschwert sich nie, lächelt freundlich und bleibt immer höflich. Er hält alles, was ihm gesagt wird, was ihm hinterhergerufen wird und was er erlebt, aus. Noch dazu kommt: Er darf nicht einmal in jedes Hotel, jede Bar, Restaurant oder ähnliches und das ist mit das Schlimmste.
Dazu gibt es das „Green Book“, eine Art Reiseführer für das „Reisen mit Schwarzen“, dort stehen alle Orte drauf, wo er übernachten oder essen darf, und die Lage der Unterkünfte, in denen er seine Nächte verbringt, sind nicht gerade sehr sauber und vornehm.
Der Film regt einen selbst zum Nachdenken an, wie schrecklich das alles war und wie schlecht es dieser Person geht. In dem Film ist es allerdings nicht nur rassistisch und gemein, sondern auch gleichzeitig spannend, lustig und unterhaltsam. Spannung wird größtenteils mit Musik erzeugt, und durch die bestimmte Musik fühlt man auch gleichzeitig die Gefühle, die die Personen in den Szenen haben. Durch bestimmte Witze, wirkt der Film abwechslungsreich und amüsant. Spannung wird ebenfalls durch Situationen erzeugt, in denen jemand z.B. telefoniert und daraufhin etwas passiert, wobei man nicht einmal weiß, was geschehen ist oder was gesagt wurde. Oder es geht um etwas, wo man etwas gewinnen oder verlieren kann, unterbricht seinen Satz, hält kurz inne und redet dann erst weiter. In diesem Moment denkt der Zuschauer nach und ist aufgeregt und gespannt, was als nächstes passiert. Tony und Don lachen immer mehr zusammen und Tony zeigt Don immer mehr, wie man Spaß hat, wie man Blödsinn macht und wie man sich amüsiert. Und Don bringt Tony bei, wie man sich vornehm benimmt und wie man sich besser ausdrücken kann. Beide „ergänzen“ sich gegenseitig und durch diese Methoden wird Tony immer klarer, dass die Vorurteile gegenüber Dunkelhäutigen nicht stimmen. Dadurch, dass Tony auch sieht, wie grausam manche Menschen sind, tut ihm Don leid und er versteht selbst nicht mehr, warum manche Menschen so schrecklich und gemein sind. Durch diese Art und Weise wird Tony zu einem sehr lieben Menschen, der sich auch mit dunkelhäutigen Menschen gut versteht. Im Laufe des Films sieht man, wie sich die Beziehung der beiden Männer ändert und wie sich Tony nach der Zeit auch richtig für Don einsetzt. Und nach ein
paar Wochen in dem Film stellt sich Tony immer wieder die Frage, warum Don das alles auch noch macht und wie er das alles kann, immer alles einstecken und dann auch noch immer lächeln zu können. Er sieht, dass Don eine sehr starke Person ist, und möchte wissen, wie er das alles schafft. Darauf gibt es auch eine Antwort, Don möchte mit all dem, was er tut, dass er Auftritte gibt, immer lächelt und immer höflich ist, bewirken, dass die Menschen ihre Meinung gegenüber Dunkelhäutigen ändern. Er möchte zeigen, dass es aufs Herz und den Charakter ankommt, dass das Aussehen und die Herkunft egal sind.
Ich finde, in dem Film wird die Situation in den damaligen USA sehr gut und deutlich dargestellt und durch die Szenen, in denen Rassismus stark auftritt, wird einem auch gezeigt, dass jeder Mensch gleichbehandelt werden sollte und dass Aussehen und Nationalität keinen Einfluss auf etwas haben sollten. Und das ist auch das, was man aus dem Film lernt. Jeder Mensch ist gleich und sollte auch gleich behandelt werden. Man soll ebenfalls keine Vorurteile gegenüber Menschen haben, die man gar nicht kennt. Denn es gab ja auch die Vorurteile, dass alle „weißen“ Menschen gleich sind, dass alle die gleiche Meinung über „Schwarze“ haben. Aber das stimmt nicht und das stimmt auch genauso wenig andersrum. Die Schauspieler haben durch ihre Mimik und Ausstrahlung sehr gut dargestellt, dadurch wird auch alles sehr deutlich und klar.
Ich würde den Film immer wieder jedem weiterempfehlen, man lernt daraus und einem wird einiges klar, außerdem ist er amüsant und unterhaltsam. Ich würde den Film ab 12 Jahren empfehlen, da man ab diesem Alter das Thema und all das verstehen und nachvollziehen kann. Nachdem man diesen Film geschaut hat, hat man auf jeden Fall nochmal eine andere Sichtweise auf das ganze Thema. Zum Glück gibt es diese ganzen Situation nicht mehr in der Realität, aber leider ist der Rassismus heutzutage noch sehr stark, noch zu stark. Er sollte überall auf der ganzen Welt verschwinden. Denn man sollte nie vergessen, auch das sind Menschen wie wir.
Filmrezension von Rike Rieth 8.2
Filmrezension ,,Green Book“
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser, heute reden wir endlich über ein spannendes Thema: Filme!
Bestimmt ist euch unser großes Projekt ,,Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ aufgefallen, zu welchem sich viele Schüler, Lehrer, Klassen und Kurse sehr engagiert zeigen, der Ethikkurs des 8. Jahrgengs nicht auszuschließen. Dieser war nämlich im Kino (natürlich nur zu Gunsten des Projekts) und hat sich den Film ,,Green Book“ angeschaut.
„Green Book“ ist ein Film, der 2018 in den USA gefilmt worden und am 31. Januar 2019 zum ersten Mal im Kino erschienen ist. Die Idee für den Film kam von Peter Farelly und seine Hauptdarsteller waren Mahershallah Ali als Dr. Don Shirley und Viggo Mortensen als Tony Lipp. Da der Film ab 6 Jahren ist, hoffen wir, unser Projekt auch an andere Schulen weitergeben zu können. Man kann nie genug über das Thema reden, über welches dieser Film handelt. Welches Thema, fragt ihr euch? Hier eine kurze Inhaltswiedergabe:
Wie schon die oben genannten Namen zu deuten geben, handelt es sich hierbei nicht um geborene Amerikaner. Der Afroamerikaner Dr. Don Shirley ist ein unglaublicher Pianist, welcher unbedingt auf eine Reise in die Südstaaten will, um seine Musik bekannter zu machen. Der Pianist kommt aber nicht drum herum, einen Fahrer für sich einstellen zu müssen, Tony Lipp, einen Italo-Amerikaner. Don braucht einen hellhäutigen Fahrer, besonders für die Südstaaten, der Film spielt nämlich im Jahr 1962, als das Thema
,,Rassismus“ überall weit verbreitet war. Schließlich begeben sich beide auf die Reise mit dem ,,Negro Motorist Green Book“. Dies ist ein Buch, in welchem Restaurants, Hotels und vieles mehr aufgelistet sind, wo Dunkelhäutige willkommen sind. Die Reisenden fahren von Staat zu Staat und erleben lebensverändernde Szenen, von diskriminierenden Bleidigungen bis zu ruhigen Momenten, bei welchen beide ihre Zweisamkeit genießen.
Da ich euch die Geschichte nun etwas nähergebracht habe, hoffe ich, dass ihr euch den Film anschauen werdet! Falls euch das Ganze nicht reicht, hier meine persönliche Meinung:
Der Film wirft anregende Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Nicht nur das, sondern man lernt auch dazu. Menschen, die nie mit Diskriminierung in Kontakt getreten sind, können sehen, in welcher Lage Dunkelhäutige waren und zum Teil immernoch sind. Sie können versuchen, etwas zu bewegen. Die Umsetzung war nahezu perfekt. Die Details, die immer wieder dazu kamen, waren sehr gut durchdacht. Zu Beginn war der Film zwar langweilig, da man keinen Kontext hatte und keine Rückgeschichte, auf die man zurückgreifen konnte. Aber als sich beide Protagonisten gefunden hatten, stieg die Spannung immer mehr und blieb deutlich weit oben.
Unglaublich unterhaltsam und mitreißend war der Film. Die Schauspieler haben diesen Film lebendig gemacht; Don Shirley, der ruhige Mensch, dem nie der Kragen platzt und der alles weiß, und Tony Lipp, welcher sich schon fast wie ein Kind benimmt mit seiner Art der Problemlösung. Er braucht immer Dons Zurechtweisung, und so, auch wenn man es kaum glauben mag, sind die beiden ein perfektes Team.
Zum Schluss möchte ich den Film gerne weiterempfehlen. Rassismus ist auf jedem Kontinent ein Problem und alle Menschen, denen das Wohl anderer am Herzen liegt, könnten hierdurch vielleicht sogar Unterstützung bekommen.
Emina Catic, Jahrgangsstufe 8
Filmrezension „Green book“
Wenn er sich nicht grade mit Hotdog-Wettessen ein bisschen Geld dazu verdient, hält sich der Italo-Amerikaner Tony Vallelonga, auch Tony Lip genannt (Viggo Mortensen), zusammen mit seiner Familie durch seine Arbeit als Türsteher in einem Club über Wasser, jedoch hat dieser aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen. Nun heuert Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) den hellhäutigen für eine zwei monatige Tournee durch die Südstaaten an. Zu seinem Pech ist der ,,Dr.“ ein schwarzer und eloquenter Jazzpianist aus einer etwas gehobeneren Schicht, wie er auch schon beim Vorstellunggespräch merkt, als er den schwarzen, in Schale geworfenen Pianisten auf einer Art Thron sieht, jedoch kann er das Angebot aufgrund der großzügigen Bezahlung nicht ablehnen. Somit fahren ein Rassist und ein Dunkelhäutiger, geführt vom ,,Negro Motorist Green Book“, in den 60er zusammen in einem mintgrünen Cadillac durch den Süden der USA.
Die Idee für das Drehbuch hatten Peter Farelley und Nick Vallelonga durch die wahre Geschichte des Vaters von Nick Vallelonga und des weltberühmten schwarzen Pianisten Dr. Don Shirley. Der im Jahre 2018 veröffentlichte Film kam endlich auch 2019 in die deutschen Kinos. Er brachte Peter Farelley drei „Globe Awards“ ein, unter anderem für die beste Nebenrolle, die Mahershala Ali abräumte. Mit Green Book verschaffte Peter sich den Durchbruch. Auch Viggo Mortensen, der bekannt war für seine Rolle des Aragon aus „Herr
der Ringe“, wurde zum erneuten Male nominiert, doch leider wie auch die letzten Male erfolglos. Der Familie des echten Don Shirley gefiel das Drehbuch nicht sonderlich, da der Film ein wenig verharmlosender die Realität darstelle, als es tatsächlich zu dieser Zeit gewesen sei, jedoch ließ sich Farelley nicht davon abbringen und zeigte uns auf humorvolle und gleichzeitig gefühlvolle Art und Weise, wie es damals war und wie das Verhältnis der beiden war.
Unterschiedlicher könnten die beiden Männer kaum sein. Auf ihrer Reise müssen die beiden recht viele Hürden überwinden und den ein oder anderen Polizisten bestechen, um rechtzeitig zu den Auftritten zu kommen. Die zwei lernen sich schnell kennen trotz der Vorurteile, die Tony anfangs hat. Und auch ihre Essgewohnheiten tauschen die zwei aus. Natürlich ist es ein Klischee, dass zwei Menschen, die miteinander reden, relativ schnell merken, dass sie gar nicht mal so unterschiedlich sind. Trotzdem ist es rührend zu sehen, wie sie einander inspirieren, und auch komisch, wie sie mit Vorurteilen zu kämpfen haben und dennoch ihren Horizont gegenseitig erweitern. So bringt Tony dem eher klassisch lebenden Pianisten ein „Fried Chicken“ aus dem Pappbecher nahe, während der redegewandte Don ihm beim Verfassen von Briefen an die zu Hause gebliebene Frau hilft, damit sie etwas romantischer sind als „manchmal erinnerst du mich an ein Haus…“. Auch am Ende stehen sie vor einer Hürde. Ob sie es schaffen? Wer weiß …
Der Film regt an vielen Stellen zum Nachdenken an, da es eben als Schwarzer und Homosexueller ziemlich hart war damals und auch heute noch ist. Man hat Mitleid sowohl mit Don Shirley als auch, beim genaueren Betrachten, mit anderen dunkelhäutigen Menschen. Ich persönlich finde den Film sehr gut gemacht, da er sowohl zeigt, dass es egal ist, wie man aussieht, welche Sexualität man hat, noch woher man kommt, dass man trotzdem sehr gute Freunde werden kann, und er zeigt auch auf eine emotionale Art und
Weise, wie sie sich fühlen, ganz besonders Don Shirleys Worte berührten mich dabei sehr. Der Film ist sehr unterhaltsam verfasst mit vielen Abwechslungen und auch mit sehr tiefgründigen Szenen, bei denen man auf jedes Detail achten muss. So wird es auch nicht langweilig während des Films.
Die Schauspieler selbst wurden nahezu perfekt an die Rollen angepasst. Auch wenn Don anfangs recht arrogant und hochnäsig auftrat, verstand man schnell, wie er wirklich drauf war. Im Duo waren die zwei ein perfektes Team, wie Vater und Sohn, da Don Tony häufig ermahnen musste. Auch bei ernsteren Szenen kamen beide sehr glaubwürdig rüber. Im Film selbst erzeugte man durch vielerlei Dinge Spannung, wie z.B. wenn eine Szene kam, bei der es nicht klar war, ob sie es schaffen oder nicht, wartete man recht lang auf das Ergebnis. Auch war dreimal eine Szene mit Polizisten und jedes Mal war es anders als
davor und das komplette Gegenteil voneinander. Diese Konstruktionen gefielen mir recht gut. Die Musik war an den richtigen Stellen eingesetzt und regte oftmals zum Tanzen an. Von der Beleuchtung der einzelnen Szenen war es recht klischeehaft gestaltet. Bei negativen oder gar emotionalen Szenen dunkel und regnerisch und bei lustigen oder fröhlichen Szenen Sonnenschein und pure Natur, Ich hätte mir etwas mehr Abwechslung diesbezüglich gewünscht, aber trotz allem ist es sehr genau und gut umgesetzt worden. Am Anfang war das Kostüm des Doktors recht übertrieben dargestellt, was es aber auch im Endeffekt lustig machte.
Die Geschichte ist somit gut getroffen und auch umgesetzt worden. An manchen Stellen war es etwas komisch und man verstand nicht genau, was grade passiert ist, das wäre aber auch einer der einzigen wirklichen Kritikpunkte. Ich würde den Film definitiv weiterempfehlen, aber nur Leuten, die mindestens 14 oder älter sind, da es schon für uns recht anspruchsvoll war ab und zu. Für Jüngere könnte es deshalb ein wenig langweilig sein, für Ältere bestimmt perfekt. Ich denke aber, dass der Film grundsätzlich eher ältere Generationen ansprechen sollte.
Lea Schmidt, Klasse 8.5