10 Tage mit fremden Franzosen leben? Ob das eine gute Idee ist? Doch wir waren neugierig und so meldeten wir uns für den von Christiane Möller und Kirsten Nüchter organisierten Austausch mit Gelnhausens Partnerstadt Clamecy an. Am 12. Februar war es dann soweit. Gegen Abend machten wir uns auf den Weg zur Schule, um dort unsere Austauschschülerinnen und -schüler zu empfangen. Wir haben den ersten Abend zuhause mit ihnen verbracht und konnten sie schon ein wenig kennenlernen.
Am nächsten Morgen gab es für den Austausch ein gemeinsames Frühstück im Caféhaus. Bei fallenden Schneeflocken machten wir uns auf den Weg zum Rathaus, wo ein Empfang für alle Beteiligten stattfand. Anschließend gab es eine Stadtführung für die Franzosen, durch die sie mehr über unsere Stadt erfahren konnten. Den Nachmittag konnten wir frei gestalten.
Am Freitag stand dann ein großer Ausflug nach Frankfurt an. Wir besuchten das Historische Museum. Dort hatten wir eine Führung, die auch durch Frankfurt führte. Die restliche Zeit konnten wir in Kleingruppen verbringen (z.B. mit Shoppen, Essen,…). Einige Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und verbrachten den restlichen Nachmittag noch in der Innenstadt.
Das Wochenende fand in den Familien statt. Wir machten zum Beispiel Ausflüge rund um Gelnhausen und gingen deutsch essen.
Am Montag konnten unsere Gäste den deutschen Schulalltag kennenlernen, indem sie die ersten vier Stunden mit uns in unserer Klasse verbrachten. In den letzten beiden Stunden begannen wir ein Video über unsere Schule und Stadt zu drehen.
Am folgenden Tag hatten wir aufgrund des pädagogischen Tages schulfrei. Die Zeit nutzten wir und fuhren mit ein paar Freunden und deren Austauschschülerinnen nach Aschaffenburg, um dort auf die Eisbahn zu gehen und uns die Stadt anzuschauen.
Der Mittwoch verbrachten wir von der ersten bis sechsten Stunde in den Klassen. Für den restlichen Tag war nichts geplant, wir hatten also Freizeit und konnten gemeinsam etwas unternehmen.
Am Donnerstag, dem letzten kompletten Tag mit den Franzosen, stand ein facettenreicher Ausflug an. Zuerst ging es mit dem Zug nach Bad Hersfeld, wo wir das Museum „Wortreich“ besuchten, bei dem wir einen Theaterworkshop hatten. Wir sollten in Kleingruppen ein Märchen, in die heutige Zeit versetzt, theatralisch darstellen. Die deutsche und französische Sprache wurde gleichermaßen angewendet. Nach lustigen Aufführungen fuhren wir ein Stück zurück nach Fulda, wo wir Zeit zur freien Verfügung hatten. Am späten Nachmittag setzten wir uns wieder in den Zug nach Gelnhausen. Für einige endete hier der Ausflug, doch ein paar von uns fuhren mit den Musikklassen weiter in die Oper nach Frankfurt, um sich dort das Stück „Die Zauberin“ anzusehen. Damit endete nach Mitternacht unser letzter langer, ereignisreicher Tag.
Am Freitag, den 21. Februar, stand dann die Abfahrt an. Wir begleiteten unsere Austauschpartnerinnen und -partner zum Schulparkplatz, auf dem schon der Bus zurück nach Clamecy bereitstand. Wir verabschiedeten und umarmten uns. Hier und da flossen auch ein paar Tränen, als der Bus den Motor startete und man nur noch ein paar winkende Hände sah.
Und nun sind sie vorbei. Die 10 Tage mit den nicht mehr fremden Franzosen. Wir vermissen sie sehr und sind froh, dass wir den Mut hatten, uns für den Austausch anzumelden.