Die Verfassung des Landes Hessen garantiert durch Artikel 59 die sogenannte Lernmittelfreiheit (LMF). Diese wichtige Bestimmung besagt, dass sämtliche Schulbücher für Schülerinnen und Schüler kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Daher existieren an den einzelnen Schulen umfangreiche Bibliotheken, die die für den Unterrichtsalltag benötigten Materialien besorgen, verwalten und ihre Ausgabe organisieren.
An unserer Schule obliegt diese Aufgabe schon seit einiger Zeit einem Team um den Latein- und Geschichtslehrer Dr. Sebastian Haude. Zu seinen fleißigen Helfern zählt insbesondere auch eine „Stammgruppe“ von einem guten Dutzend Schülerinnen und Schülern verschiedener Jahrgangsstufen, die einen Teil ihrer Schulzeit aufwenden, um den Bestand an schuleigenen Materialien ständig auf dem neuesten Stand zu halten.
Weil neben dieser ganzen Arbeit aber auch der Gemeinschaftssinn nicht zu kurz kommen soll, unternimmt das Helferteam gelegentlich einen Ausflug, der stets etwas mit den Themen „Bücher“ und „Bibliothekswesen“ zu tun hat.
In diesem Jahr war die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt das Ziel der LMF-Gruppe. Dort angekommen, erwartete die Grimmels eine fachkundige Führung durch die weitläufigen Räumlichkeiten der Bibliothek. Im Rahmen dieser Führung lernte die Gruppe vor allem die Geschichte, den Aufbau und die Benutzung des Frankfurter Standortes genauer kennen.
Die Schüler erfuhren, dass die Bibliothek den bemerkenswerten Anspruch erhebt, alle seit 1949 im deutschsprachigen Raum erschienenen und noch erscheinenden Text- und Tondokumente fortlaufend zu sammeln, angemessen zu archivieren und der Öffentlichkeit „bis in alle Ewigkeit“ verfügbar zu machen.
Auf diese Weise ist der Bestand der DNB bis heute auf über zwanzig Millionen Medien angewachsen, die von einem ganzen Heer von Mitarbeitern fortwährend bearbeitet und teilweise auch konserviert werden müssen, damit sie vor Ort zur Verfügung stehen. Sie alle können von den Nutzern ausschließlich in der Bibliothek eingesehen werden.
Besonders interessant war für das LMF-Team der Einblick in Bereiche, die der Öffentlichkeit sonst verborgen bleiben. Dazu zählte auch ein Archivraum im Kellergeschoss, wo man eine Ahnung von den gewaltigen Dimensionen der Bibliothek erhielt. Hier lernte die Schülergruppe auch einige Kuriositäten des Bestandes kennen, unter anderem das kleinste (2,5 mm, mit Lupe geliefert!) und das schwerste (28 kg!) Buch sowie das allererste Medium der Sammlung aus dem Jahr 1949, ein Kinderbuch mit der Signatur 49/1.
Am Ende des interessanten Rundgangs war die Zeit für das LMF-Team einmal mehr wie im Fluge vergangen. Alle waren sich einig darin, in Frankfurt einen schönen, informativen Tag verbracht zu haben.