SCHLÜSSELÜBERGABE Caféteria und Bibliothek des GGG eröffnet / Sieben-Millionen-Euro-Projekt
GELNHAUSEN (cra). „Was lange währt, wird endlich gut“, dieses Sprichwort trifft auch auf den Bau der neuen Mensa und Bibliothek des Grimmelshausen-Gymnasiums zu, denn seit den ersten Planungsschritten im Februar 2009 sind immerhin viereinhalb Jahre vergangen, bis das neue Gebäude gestern in einem feierlichen Akt eingeweiht wurde.
Thematisch passend wurde von der „Streicher-AG“ des Gymnasiums unter der musikalischen Leitung von Carsten Altvater „Pomp & Circumstances“ zum Auftakt zu Gehör gebracht, bevor Schulleiter Friedrich Bell zahlreiche Ehrengäste begrüßte. „Seit dem Umzug des Grimmelshausen-Gymnasiums vom Obermarkt in die Aue hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Schülerzahl vervierfacht und eine Caféteria hat uns schon lange gefehlt“, verdeutlichte Bell und freute sich, dass im Obergeschoss des Gebäudes auf circa 300 Quadratmetern Fläche auch eine neue Bibliothek mit 24 Arbeitsplätzen, davon sechs mit PC, und ein Leseraum mit 28 Sitzplätzen geschaffen wurden, denn „Körper und Geist sollen im Einklang sein“. Landrat Erich Pipa dankte speziell zwei Personen, „denen das Gemeinwohl wichtiger war als betriebswirtschaftliche Zahlen, und ohne deren Unterstützung das Bauwerk nicht zustande gekommen wäre“: den Kreissparkassen-Chef Gerhard Kleespies, der ihn im Februar 2008 auf diese Liegenschaft aufmerksam gemacht habe, und Rechtsanwältin Lackenbauer, die an der Abwicklung des Kaufes beteiligt war. Diese Einrichtung mit einer Bausumme von insgesamt sieben Millionen Euro sei ein Vorzeigeprojekt. Man habe darauf geachtet, dass 85 Prozent aller beteiligten Firmen aus der Region stammten und wolle auch weiterhin die Schulinvestitionen auf hohem Niveau halten.
„Essen ist ein kulturgeschichtliches Gemeinschaftserlebnis und in einer Schule ein Akt zwischenmenschlicher Kommunikation“, unterstrich Erich Schlessmann, Leiter des staatlichen Schulamtes, und beschrieb die Entstehungsgeschichte dieser „architektonischen Herausforderung“ als „Mensamenü à la Grimmels“. Der Elternbeiratsvorsitzende Armin Ritter hob das Caféhausteam aus Schülern, Eltern und Lehrern hervor, das als einzigartige Einrichtung bisher für eine tägliche Verköstigung im Kulturkeller sorgte, und jetzt gemeinsam mit den „Heinzelmännchen“ des Behindertenwerks für die Versorgung in der neuen Mensa zuständig ist. Schulsprecher Philipp Just verriet, dass dieses Gebäude, das in seiner Form an ein Boot erinnert, von den Schülern den Spitznamen „Titanic“ erhalten habe. „Dieses neue Gebäude ist jedoch kein gesunkenes Schiff, sondern garantiert uns Schülern notwendige Freiräume und Rückzugsräume.“ Bauleiter Claus Rollmann zeigte gemeinsam mit Architektin Katrin Fingerhut eine Videodokumentation, in der die Entstehung des Gebäudes von der Planung über einzelne Bauabschnitte bis zur Gestaltung der Außenanlagen durch Landschaftsarchitekt Reiner Suntheim festgehalten waren.
Quelle: Gelnhäuser Tageblatt vom 04.09.2013