Bürgermeister Thorsten Stolz empfängt Schülerinnen und Schüler im Rathaus
Die Bedeutung von direkter Kommunikation zwischen jungen Leuten aus unterschiedlichen Ländern vor dem Hintergrund eines wachsenden Europas hat Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz dieser Tage betont. Anlass: Er empfing im Rathaus eine Delegation Schülerinnen und Schüler aus dem polnischen Teschen (Cieszyn), die bis zum 19. September das Grimmelshausen-Gymnasium besuchen. „Die Begegnungen zwischen ihnen und den Gelnhäuser Schülern sind etwas ganz besonderes und sehr wertvoll“, sagte der Gelnhäuser Rathauschef zur Begrüßung.
Er freue sich sehr, dass sich der Austausch zwischen Gelnhausen und Teschen so positiv entwickelt, betonte Bürgermeister Stolz mit Blick auf das 20-jährige Bestehen der Schulpartnerschaft zwischen dem Grimmelshausen-Gymnasium und dem Osuchowski-Gymnasium in Teschen. Den Gästen aus Polen stellte er Gelnhausen als wichtiges wirtschaftliches Zentrum im Kinzigtal mit 22000 Einwohnern und einem Schwerpunkt auf der Automobilzuliefererindustrie vor. „Alleine die Automobilzulieferer stellen bei uns über 2000 Arbeitsplätze, die Veritas AG ist der größte Arbeitgeber vor Ort“, berichtete Stolz.
Die Barbarossastadt bietet aber noch weitere Besonderheiten: „Bei uns sind quasi alle Schulformen vertreten“, sagte der Rathauschef, bevor er bei den Schülerinnen und Schüler mit einem weiteren Fakt für großes Staunen sorgte – dem Sport. „Bei uns in Gelnhausen gibt es 43 Sportvereine mit über 10000 Mitgliedern. Deshalb spricht man von uns auch als Sportstadt Gelnhausen“, erzählte Bürgermeister Stolz. Abschließend führte er die jungen Leute in einem historischen Exkurs zurück in die Zeiten der Stadtgründung anno 1170 und berichtete den polnischen Gästen von der Geschichte Gelnhausens.
Magistra Ilona Zawora, Leiterin der Gruppe aus Teschen, dankte für die vielen interessanten Informationen und die Gastfreundschaft. Sie stimmte Bürgermeister Stolz zu, dass der Austausch zwischen jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft sehr wertvoll sei. Von Seiten des Grimmelshausen-Gymnasiums betreuen Lars Bürker und Norbert Bechtold die Besucher aus Polen. Besondere Unterstüzung erhalten sie von Fachbereichsleiterin Sabine Hartmann.
Untergebracht sind die Schülerinnen und Schüler aus Teschen in deutschen Gastfamilien. Und das mit gutem Grund, wie Norbert Bechtold betonte: „Ein Austausch mit einem Land, dessen Sprache man nicht oder nur unzureichend spricht, ermöglicht den Beteiligten, den Blick in besonderer Weise auf die Lebensweisen und das Verhalten des jeweiligen Anderen zu richten und dadurch das Partnerland und dessen Kultur anders, also nicht nur rein kognitiv, zu erleben“. Zudem biete der Austausch die Möglichkeit, sich in besonderer Weise mit der deutschen Geschichte auseinander zu setzen. Nur vor dem Hintergrund der Beschäftigung mit der eigenen Geschichte werde es möglich, sich am Ausbau des gemeinsamen europäischen Hauses zu beteiligen. Norbert Bechtold: „In einem Europa, das immer enger zusammenwächst, werden kulturelle Konflikte nicht weniger, sondern mehr, wenn wir nicht frühzeitig lernen, das jeweils Andere als etwas Anderes und nicht zugleich als Schlechteres wahrzunehmen“.
Auf dem Programm der polnischen Schüler standen unter anderem eine Stadtführung durch Gelnhausen, eine Werksbesichtigung bei der Veritas AG und Ausflüge nach Bad Orb, Birstein, Steinau, Heidelberg und Rüdesheim.
Quelle: GT vom 18.09.2013