Enge Entscheidung beim Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen am Grimmelshausen-Gymnasium
Eine strahlende Schulsiegerin gab es beim bundesweiten Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen im Grimmelshausen- Gymnasium. Nach langer Beratung entschied sich die Jury für Amira-Philine Büttner aus der Klasse 6.5, die aus dem Buch „Schulhof-Flirt & Laufstegträume“ von Bianka Minte-König vorgetragen hatte.
„Die Entscheidung wurde uns unheimlich schwer gemacht“, befand Petra Stoffelen, Deutschlehrerin am GGG und Mitorganisatorin des Wettbewerbs. Zusammen mit Kollegin Tatjana Jäger, Christel Schmitz-Bonfigt, Constanze Tauber und Sabine Müller von der Grimmelshausen- und Brentano-Buchhandlung hatte sie die schwierige Aufgabe, unter den sechs Klassensiegern, die durchweg ausgezeichnete Leistungen zeigten, die Beste der Besten zu bestimmen. Für Paulina Ade, Marvin Pitz, Niklas Schubert, den dritten Preisträger Lorenz Schmitt und die zweite Preisträgerin Lea Suter gab es daher ebenfalls tosenden Beifall vom Auditorium. Der fremde Text für die Teilnehmer war in diesem Jahr „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel. Beim Vorlesen geht es darum, dem Text allein mit der Stimme als Ausdrucksmittel Leben einzuhauchen. Bewertet wird bei der eigenen Buchwahl auch, inwieweit diegewählte Textstelle in sich verständlich ist. Bei beiden Texten ist die Interpretation wichtig – gelingt es dem Kind, die Stimmung gut wiederzugeben und das Interesse beim Publikum zu wecken? Lebendig und nuancenreich sollte der Vortrag sein, übertriebene Theatralik und Schauspielerei sind allerdings fehl am Platz. Zwar wird das sichere und flüssige Lesen ebenso bewertet wie Aussprache, angepasstes Tempo und Betonung, jedoch sind Versprecher durchaus erlaubt. Die Jury hat dabei keine leichte Aufgabe, denn jedes Kind hat drei Minuten Lesezeit für einen Text und kann pro Kriterium bis zu fünf Punkte bekommen. Zunächst bildet jedes Jurymitglied allerdings seine persönliche Reihenfolge unabhängig von der Punktzahl und vergleicht im Anschluss mit den anderen Juroren. Erst wenn diese Methode kein eindeutiges Ergebnis erbringt, wird die Gesamtpunktzahl ermittelt und ausgewertet. An der langen Beratung kann man also erahnen, wie ähnlich leistungsstark die Vortragenden im Einzelnen waren, und daher gab es an diesem Tag auch eigentlich nur Gewinner.
(Quelle: Gelnhäuser Neue Zeitung Freitag, 6. Dezember 2013)