„Er war voller Tatendrang und trotz des vielen Leids und Elends, das er jeden Tag sieht so positiv und fröhlich eingestellt. Das war für mich sehr beeindruckend!“. Mit diesen Worten kommentierte ein Schüler den Besuch von Elvis Josef Miti aus Tansania sehr treffend.
Elvis Josef Miti berichtete in den katholischen Religionskursen der Jahrgangstufen Q1 und Q3 des Grimmelshausen Gymnasiums von seiner Arbeit im Projekt „Usima“, das von der katholischen Hilfsorganisation „missio“ aus Deutschland unterstützt und mitfinanziert wird. Bei diesem Hilfsprojekt stehen chronisch Kranke und an HIV und Aids erkrankte Menschen in Tansania im Mittelpunkt. Zusammen mit vielen Helfern betreut Herr Miti die Kranken zu Hause und unterstützt die Familien und die Angehörigen der Kranken.
Hierbei ist es ihm besonders wichtig, dass der Mensch als Ganzes gesehen wird und so auch in den Blickpunkt der Ärzte und Helfer kommt. Neben der medizinischen Versorgung mit Medikamenten ist, laut Herrn Miti, vor allem die psychosoziale Betreuung der Kranken äußerst wichtig. In Tansania werden Kranke oft versteckt und nehmen ihre Medikamente nicht, da sie sich stigmatisiert oder von der Gesellschaft als Sünder betrachtet fühlen. Hier muss nach Meinung Herrn Mitis wichtige Arbeit zur Stärkung der Kranken sowie ihrer Familien und Angehörigen geleistet werden. Daraus ist das „Uzima-Projekt“ entstanden.
Heute betreuen über 70 Helfer und ausgebildete Kräfte an die 850 Menschen zu Hause. Sie leisten Bildungs- und Aufklärungsarbeit und sind Vermittler zu Ärzten und Krankenhäusern. Eine Besonderheit hierbei ist auch, dass Christen und Muslime zusammenarbeiten, die in Tansania jeweils rund 45% der Bevölkerung ausmachen. Der Name „Uzima“ stammt aus der Landessprache Tansanias Suaheli und bedeutet übersetzt „Leben in Fülle“.
Josef Miti, der zunächst seinen Abschluss in Philosophie, dann in sozialer Arbeit und schließlich in Palliativmedizin machte, berichtete auch sehr eindrucksvoll vom, Leben, den gesellschaftlichen Verhältnissen und seinen persönlichen Eindrücken in Tansania. Auch die Bedeutung des Glaubens für ihn persönlich und die Menschen in seinem Heimatland spielte beim lebendigen und packenden Vortrag und der anschließenden Fragerunde der Schüler eine wichtige Rolle.
Die afrikanische Lebensfreude vermittelte Elvis Josef Miti mit seinen Liedern zur eigenen Gitarrenbegleitung in seiner Heimatsprache sehr authentisch. Die Schülerinnen und Schüler klatschten begeistert und freudig im Takt dazu mit.
Vor dem Treffen mit den Schülern war Herr Miti, der vom Missio-Referenten des Bistums Fulda Steffen Jahn begleitet wurde, von Schulleiter Friedrich Bell und dem stellvertretenden Schulleiter Joachim Kanthak herzlich begrüßt und durch die Schule geführt worden. Schon bei diesem Rundgang hatte sich die offene und fröhliche Art Mitis gezeigt, der sich ganz spontan mit Schülern in der „Ansprechbar“ und auf den Gängen unterhielt und die Begegnung für alle zu einem beeindruckenden und bleibenden Erlebnis werden ließ.