Pensionierungen am GGG
Er fühle sich wie ein Fußballspieler, der nach 80 Spielminuten den Platz in Richtung Reservebank verlässt, bekannte Norbert Großberger bei seiner Ansprache am letzten Schultag vor den Sommerferien. Dieser letzte Tag des Schuljahres 2015/16 war nach insgesamt 39 Dienstjahren am Grimmelshausen Gymnasium auch sein absolut letzter Schultag am GGG. Der minutenlange Applaus seiner Kolleginnen und Kollegen bescheinigte Norbert Großberger, dass er in seiner Dienstzeit, die er nun vorzeitig mit 63 Jahren beendete, ein hervorragendes „Spiel“ abgeliefert hat.
Gemeinsam mit Ingrid Engelbart wurde Norbert Großberger am Freitag, dem 15.Juli im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Außer den aktiven Lehrerinnen und Lehrern waren zahlreiche Pensionäre in der Aula des GGG anwesend, darunter auch der ehemalige Leiter des Grimmelshausen Gymnasiums Heiner Kauck. Wie eng die „Familie der Grimmels“ miteinander verwoben ist, könne man – wie Schulleiter Friedrich Bell in seiner Begrüßung erwähnte – daran erkennen, dass Heiner Kauck selbst am GGG der Klassenlehrer von Norbert Großberger war, der wiederum seinerseits den aktuellen Schulleiter Friedrich Bell während dessen Referendariates als Mentor betreut hatte.
Repräsentanten des Elternbeirates, der Schülervertretung und des Gesamtpersonalrates nahmen ebenfalls an der Feier teil. Musikalisch aufgelockert wurde die Veranstaltung durch die Abiturientin Katja Kleespies, die mit einer Arie und einem klassischen Instrumentalstück brillierte.
Zu Beginn der Versammlung verabschiedete Friedrich Bell Anja Kozakiewicz, Klaus Dutine und Sven Christian Lindemann, die am GGG erfolgreich ihr Referendariat absolviert haben, und Thomas Möller, der an eine Schule nach Gummersbach wechselt. Anschließend würdigte Friedrich Bell die Arbeit von Ingrid Engelbart und Norbert Großberger anhand ihrer jeweiligen dienstlichen Biographien; die Verdienste von Ingrid Engelbart liegen dabei auf den Gebieten Biologie und Personalratsarbeit, die von Norbert Großberger auf den Gebieten Physik und Schulleitungstätigkeit.
Für den Personalrat variierten Meike Aßmus und Klemens Großberger kryptisch den Grönemeyer-Song „Bleibt alles anders“. Die versammelten Mitglieder der erweiterten Schulleitung hatten für ihr ausscheidendes Mitglied ein spaßiges Ratespiel vorbereitet im Stile des TV-Klassikers „Dalli-Dalli“ aus den achtziger Jahren mit Anmutung an Loriots Sketch „Das ist Ihr Leben“. Mit verteilten Rollen stellten sie Norbert Großberger mithilfe einer Powerpoint-Präsentation biografische Fragen; die meist richtigen Antworten quittierte Friedrich Bell dann jeweils mit den klassischen Worten des Quizmasters Hans Rosenthal „Das war Spitze“, und vollführte den dazu gehörigen akrobatischen Luftsprung.
Für die Fachschaften Physik und Mathematik sprachen Norbert Bechtold und Michael Bacher, für die Fachschaften Biologie und Sport Simone Gerlach und Stefan Schildknecht, für den Schulelternbeirat Kerstin Völker-Zahn und für den Gesamtpersonalrat Marina Möller.
Ingrid Engelbart beschrieb in ihrer abschließenden Rede die Anforderungen an den Lehrerberuf wie folgt: „Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.“ Sie beschrieb als Biologin das GGG als ein Ökosystem und ließ ihre Zeit im Personalrat Revue passieren, in der sie sieben Kultusminister „überlebt“ hatte.
Norbert Großberger betonte die große Bedeutung, die die Personen Heiner Kauck und Erwin Bernhardi für seine berufliche Tätigkeit hatten. Insbesondere mit Erwin Bernhardi, der bis 2011 Lehrer am GGG war, hatte er unter großem persönlichem Einsatz über viele Jahre den „GGG-Erfinderclub“ geleitet und zahlreiche Schülerteams bei Wettbewerben zu Erfolgen geführt. In der Konsequenz waren beide von der Fachschaft Physik des GGG auch zu „Ehrenkuratoren“ ernannt worden.
Der leckere Imbiss im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung stammte aus der Küche von Ingrid Ström.