Pfarrer Schomburg wirbt um finanzielle Unterstützung
GELNHAUSEN (gt). „Evangelische Kirche holt Jugendliche da ab, wo sie sind“, formulierte Bischof Dr. Martin Hein anlässlich seines Besuches im Grimmelshausen-Gymnasium. Im Rahmen seiner Visitation des Kirchenkreises Gelnhausen (das GT berichtete mehrfach) tauschte er sich mit der Schulleitung zu Fragen des Religionsunterrichtes aus. Im Anschluss daran wurden die Schulsozialarbeit und Schulseelsorge vorgestellt.
Im Gespräch mit Schulleiter Friedrich Bell sprach sich der Bischof dafür aus, sich für eine dritte Stunde Religionsunterricht bei Gesprächen mit der Hessischen Landesregierung einzusetzen. Ziel müsse es weiterhin sein, gut ausgebildete Religionslehrerinnen und -lehrer zu gewinnen und zu begleiten.
Die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Evangelischer Kirchengemeinde Gelnhausen hob Bell bei dem Projekt „Ansprechbar“ hervor. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Klassenzimmer, in dem die Jugendlichen sowohl ihre Hausaufgaben erledigen können, aber auch immer ein offenes Ohr für ihre Nöte und Sorgen finden.
Der Jugendarbeiter der Marienkirchengemeinde, Hartmut Winkler, stehe mit zehn Stunden zur Verfügung. Ein Team, zu dem neben Winkler auch der katholische Pastoralreferent sowie Schüler gehört, leiste individuelle Beratung in Notlagen. Es vermittle in Konfliktfällen und ermögliche religiöse Erfahrung im Schulalltag, zum Beispiel bei Gottesdiensten nach dem Abitur und zum Ende des Schuljahres, aber auch in der Trauerarbeit nach Selbstmorden oder Amokläufen in Schulen. Winkler selbst sprach von einer gegenseitigen Befruchtung des ehrenamtlichen Engagements sowohl in der Schule als auch in der Kirchengemeinde durch diese Schulseelsorge vor Ort.
Das Modell „Ansprechbar“ mache Schule, ergänzte Dekan Klaus Brill, da in Wächtersbach, Gründau, Biebergemünd und Bad Orb ebenfalls „Ansprechbar-Projekte“ geplant oder schon eingerichtet seien. Kreisjugendpfarrer Rainer Schomburg warb in Anwesenheit des Bischofs um weitere Unterstützung für hauptamtliche Jugendarbeiterstellen.
Die Jugendarbeiter des Kirchenkreises Gelnhausen präsentierten Bischof Dr. Hein die Vielfalt der Aufgaben mit Mädchen und Jungen. Jugendbildungsreferent Andreas Heller wies darüber hinaus auf die internationale Zusammenarbeit mit Bela-Russland und der Einrichtung Nadeshda hin, einem Rehabilitations- und Erholungszentrum, das demnächst besucht werden soll. („Gelnhäuser Tageblatt“ 26.9.2009)