Einfach ein Klassiker“

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt vom 7.5.2015

 

THEATER Grimmels fiebern Premiere von Shakespeares „Sommernachtstraum“ entgegen / Eine gute Portion Witz

Nur noch zwei Tage verbleiben, bis die Theater-AG des Grimmelshausen-Gymnasiums Gelnhausen ihr neues Stück am 8. Und 9. Mai präsentieren wird. Spieler wie Leiter der AG fiebern der Aufführung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ entgegen und treffen die letzten Vorbereitungen, um ein wie gewohnt

anspruchsvolles und unterhaltsames Theaterstück vorzuführen. „Irgendetwas musste an diesem Shakespeare ja toll sein, wenn er nach so vielen Jahren immer noch gelesen und gespielt wird“, erklärt Mareike Berk, Schauspielerin in der Theater- AG, die Entscheidung der Schüler für den „Sommernachtstraum“. Seit Beginn des Schuljahres beschäftigen sie sich nun mit dem Stück und proben eifrig unter der Leitung von Paul Ciupka und Christine Heinrich. Nachdem letztes Jahr mit Georg Büchners „Leonce und Lena“ ein eher depressives Stück aufgeführt wurde, sollte jetzt etwas Lustiges her. Noch vor den Sommerferien entschieden sich daher die jungen Schauspieler für Shakespeares Komödie. „Seine Themen sind irgendwie zeitlos“, meint Clara vom Endt, die Titania verkörpert. „Und das Stück ist einfach ein Klassiker!“, stimmt Roger Wilhelm, der einen ihrer Elfen spielt, zu. Da die wenigsten Schüler Shakespeare im regulären Schulunterricht zum Thema haben, beschlossen sie, sich in der Theater-AG mit einem Stück des Dichters zu beschäftigen und seiner Bedeutung auf den Grund zu gehen. Obwohl er heute teils als etwas verstaubt angesehen würde, hätte Shakespeare immerhin einen ausgeprägten Humor und einen Sinn für zeitlose Themen gehabt. Abgesehen von der literarischen Bedeutung des Autors sei es aber natürlich auch wichtig, dass die Schauspieler sich für das Stück, mit dem sie sich einganzes Jahr lang intensiv auseinandersetzen werden, auch begeistern können.

Skepsis beim AG-Leiter

Paul Ciupka, Deutschlehrer am GGG und Leiter der AG, war zunächst nicht allzu begeistert von der Idee, den alten Shakespeare wieder aufzuwärmen – und auch noch in eine zwar anspruchsvolle, aber leicht verständliche Form zu bringen, erzählen die Schüler. Aber er habe sich von seinen Schülern dann doch überzeugen lassen und seine Sommerferien mit dem Dichter und seinen verworrenen Geschichten verbracht. Mittlerweile sind alle sehr glücklich mit dem Stück. Jan Pospischil meint dazu: „Ich finde, dass wir dieses Jahr ein sehr lustiges Stück aufführen, mit einer Spur Albernheit“. Natürlich sei es sehr von der Rolle abhängig, wie viel der einzelne Spieler zum Humor des Stückes beitrage. Jessica Erlebach sagt zum Beispiel über ihre Rolle: „Helena ist irgendwie verrückt nach Liebe und Anerkennung, obwohl sie anfangs ziemlich unbedeutend wirkt.“ Tatsächlich sei die Rollenfindung in diesem Jahr sehr einfach gewesen, da von der starken Frauenfigur über die glücklich oder unglücklich Verliebten bis hin zum einfachen Handwerker für jeden etwas dabei sei. Wer Shakespeare in der Schule als eher verstaubt wahrgenommen hat oder sich schon jetzt für seine komödiantischen Stücke begeistern kann, ist herzlich eingeladen, am 8. und 9. Mai um jeweils 20 Uhr in der Aula des GGG die Vorstellungen des Sommernachtstraumes zu besuchen. Die Sektbar hat wie immer vor Vorstellungsbeginn und in der Pause geöffnet; der Eintritt ist frei.