Der Musikkurs der Q2 besuchte im Februar, gemeinsam mit dem Kursleiter Thomas Reutzel sowie der Kulturschulbeauftragten Christine Heinrich, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt am Main.
Die Schülerinnen und Schüler erhielten die Möglichkeit, als Zuschauerinnen und Zuschauer an verschiedenen Unterrichtseinheiten, darunter Kammermusik, Einzelunterricht, Tanz und Probespiel, teilzunehmen. Dabei wurden einige Schülerinnen und Schüler der Q2 selbst aktiv, z.B. als Klavierschülerin in einer Lehrprobe für angehende Instrumentalpädagogen, als fiktives Jurymitglied für ein Probespiel im Fach Trompete oder als Tänzerin bzw. Tänzer.
Ein großes Dankeschön geht an Sylvia Dennerle von der HfMDK für die Besichtigung und Organisation dieser erlebnisreichen Veranstaltung.
Über die HfMDK (ein Artikel von Juliane Allesch (Q2))
Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main gilt als eine der renommiertesten Adressen für angehende Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker sowie Schauspielerinnen und Schauspieler in Deutschland – und hat uns mit ihrer Vielfalt und Besonderheit tief beeindruckt.
Eine Hoschule voller Vielfalt und Exzellenz
Mit 940 Studierenden aus 56 verschiedenen Nationen ist die HfMDK ein Ort der kulturellen Begegnung. Die Hochschule bietet Studiengänge in der Künstlerischen Ausbildung, Darstellenden Kunst, Kirchenmusik und für Lehramtsstudierende an. Dabei handelt es sich um ein Elitestudium, das vollständig staatlich gefördert wird – pro Studierendem entstehen Kosten zwischen 25.000 und 28.000 Euro. Besonders im Bereich Schauspiel zeigt sich die Exzellenz: Jährlich bewerben sich etwa 400 Personen, von denen nur rund acht einen der begehrten Studienplätze erhalten. Auch der Zugang zu anderen Bereichen ist anspruchsvoll. Die Aufnahmeprüfungen umfassen mehrere Tage und verlangen von den Bewerberinnen und Bewerbern höchste Leistungen. Doch wer es schafft, darf sich auf eine Ausbildung freuen, die junge Talente umfassend auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet.
Raumnot trifft auf innovative Akustiklösungen
Die HfMDK wurde 1991 eingeweiht, doch mittlerweile stößt die Hochschule an ihre räumlichen Grenzen. Dennoch beeindruckt das Gebäude mit seiner besonderen Architektur, die ideal auf die Bedürfnisse der Musikerinnen und Musiker abgestimmt ist. Das „Raum-in-Raum“-Prinzip sorgt durch Schallisolierung und spezielle Akustikeigenschaften für optimale Übungsbedingungen. Holzlamellen, doppelt verglaste Türen und Wände unterstreichen die Qualität der Raumausstattung. Insgesamt stehen den Studierenden 100 Übungsräume und 45 Übungszellen zur Verfügung, die von Sonntag bis Sonntag zwischen 7 und 23 Uhr genutzt werden können. Auch ein Stillraum gehört zum Angebot, was die Hochschule zu einem Ort macht, an dem neben künstlerischer Konzentration auch Rückzugsorte geschaffen werden.
Ein Zentrum der Musik und des Schauspiels im Rhein-Main-Gebiet
Die HfMDK ist nicht nur eine Ausbildungsstätte, sondern auch eine der größten Veranstalterinnen von kulturellen Events im Rhein-Main-Gebiet. Jährlich finden hier etwa 450 öffentliche Veranstaltungen statt – von Konzerten bis hin zu Theateraufführungen. Diese sind für die Zuschauer zu sehr fairen Preisen (6 bis 8 Euro) zugänglich und bieten einen einzigartigen Einblick in die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern auf dem Weg in ihre Profession. Ein besonderer Höhepunkt sind die Konzertexamina, die öffentlich aufgeführt werden und mit der Promotion an einer Universität gleichzusetzen sind. Hier beweisen die Studierenden ihr Können vor Publikum in verschiedenen Anforderungssituationen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Künstlerbörse, die den Studierenden bezahlte und öffentliche Auftritte ermöglicht – eine wertvolle Erfahrung für ihren späteren Berufsweg.
Geschichtsträchtige Architektur und weltbekannte Musikgeschichte
Der große Konzertsaal der Hochschule hat eine bewegte Vergangenheit. Ursprünglich wurde das Gebäude 1954 vom Hessischen Rundfunk übernommen und entwickelte sich zu einem Zentrum der Musikgeschichte. So wurde hier 1930 Béla Bartóks zweites Klavierkonzert uraufgeführt. Auch Komponisten wie Paul Hindemith hinterließen ihre Spuren in diesem Haus, das heute weiterhin als Bühne für aufstrebende Künstlerinnen und Künstler dient. Unser Besuch hat uns nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Welt der Musik und darstellenden Kunst ermöglicht, sondern auch die Bedeutung dieser Institution für die kulturelle Vielfalt und Exzellenz in unserer Gesellschaft verdeutlicht. Die HfMDK ist ein Ort, an dem Talente gefördert, Traditionen bewahrt und Zukunft gestaltet wird.