Texte/Zeichnungen: Wiebke Kildau, Panna Weiler, Lilly Pham, Isabel âHanouchâ Hannusch, Simon âGrĂŒnhogerâ GrĂŒnhagen, F. Franz // Fotos: Deutsch-französisches Jugendwerk / OFAJ
Sonntag, 19.05.2024 (Tag der Anreise)
Montag, 20.05.2024
Unser Montag begann mit einer BegrĂŒĂung der Organisatoren der Veranstaltung und der Vorstellung des Programms fĂŒr die nĂ€chsten Tage. Im Anschluss lernten wir die anderen SchĂŒler, die von Schulen aus MĂŒnster, Korsika und der NĂ€he von Bordeaux stammten, kennen. Die vermeintliche Sprachbarriere konnten wir problemlos umgehen, wodurch die Kommunikation keinerlei Problem darstellte.
Am Nachmittag ging es fĂŒr uns das erste Mal ins Kino der âSemaine de la Critiqueâ am Espace Miramar. Unterwegs liefen wir am Festivalpalast, dem Ort des Hauptfestivals, vorbei und waren sofort begeistert von der AtmosphĂ€re. Im Kino schauten wir in einem ersten Durchgang die erste HĂ€lfte des Kurzfilmprogramms an. Dieses bestand aus 5 Kurzfilmen (âWhat we ask of a statue is that it doesnât moveâ; âSuper Sillyâ; âMy Senses Are All I Have to Offerâ; âDancing in the Cornerâ; âNoksanâ), die unterschiedlicher nicht hĂ€tten sein können. Wir alle kamen begeistert aus dem Kino heraus und tauschten uns rege ĂŒber das Gesehene aus, bis wir fĂŒr die nĂ€chste Vorstellung wieder ins Kino gelassen wurden (leider konnten wir nicht im Kino sitzen bleiben, der Einlass gehört scheinbar mit zur âErfahrungââŠ).
Im zweiten Durchgang haben wir den Spielfilm âLa Pampaâ, einer der Wettbewerbsfilme, gesehen. Dabei fiel uns auch auf, dass wir dem Filmteam schon beim Eingang des Kinos begegnet waren, wir sie aber einfach nicht erkannt hatten⊠Der Film selbst war eine emotionale Reise, die so manchen von uns zu TrĂ€nen gerĂŒhrt hat und im Kern ein wichtiges Thema behandelte.
Der Film handelt von zwei engen, fast erwachsenen Freunden, die in einer französischen Kleinstadt auf dem Land leben. Ihre Leidenschaft ist das Motorradfahren, weshalb sie den GroĂteil ihrer Zeit auf âLa Pampaâ, einer Motocross-Strecke, verbringen. Als aber die HomosexualitĂ€t eines der Freunde ans Licht kommt, wendet sich die Kleinstadt gegen ihn, was zu einer Tragödie fĂŒhrtâŠ
Nach dem Film machten wir uns auf in die Unterkunft, wo wir zu Abend aĂen (fast fĂŒnf Stunden im Kino machen hungrig!), und anschlieĂend hatten wir Zeit, die Innenstadt ausgiebig auszukundschaften und einfach mal die magische AtmosphĂ€re von Cannes zu genieĂen.
Dienstag, 21.5.2024





Am Dienstagvormittag stand fĂŒr uns erst die Vorstellung der Semaine de la Critique, eines Teilbereiches der Filmfestspiele, der vor allem aus der Auswahl und Kritik an Erst- oder Zweitfilmen von jungen Regisseuren besteht, auf dem Programm. PrĂ€sentiert wurde sie uns von der Pressesprecherin dieses Bereichs und wir konnten ihr auch Fragen bezĂŒglich ihrer Arbeit und des Events stellen.
Nach der darauffolgenden Stunde Freizeit, die wir am Strand verbrachten, wurde uns ebenfalls das DFJW (Deutsch-Französische Jugendwerk) vorgestellt und was dessen Aufgaben und Ziele bezĂŒglich dieses Workshops sind, mit der hauptsĂ€chlichen Intention, einen Austausch zwischen der französischen und der deutschen Jugend zu schaffen.
Am Nachmittag fand unsere erste Workshop-Einheit statt, in der wir zunĂ€chst in den Beruf des Filmkritikers eingefĂŒhrt wurden und dann selbst die Möglichkeit bekamen, eine Filmkritik zu dem Spielfilm vom Montag, âLa Pampaâ, zu schreiben. Wir lernten, dass man den Film nicht nur kritisieren bzw. verbessern, sondern auch wiedergeben soll, was man wĂ€hrend des Films empfunden hat und wie dieser zu einem sprach.Â
Abgeschlossen haben wir diesen Tag mit dem zweiten Kurzfilmprogramm der Semaine de la Critique, wo erneut fĂŒnf Filme aus unterschiedlichen HerkunftslĂ€ndern in unterschiedlichen Sprachen gezeigt wurden, die allesamt verschiedene Stile und Mittel nutzten, um ihre erwĂŒnschte Message zu ĂŒberbringen.
Mittwoch, 22.5.2024
Am Mittwoch begann unser Tag mit einem 2œ-stĂŒndigen Workshop, bei dem wir ĂŒber die am Vortag gesehenen Filme diskutierten.
Des Weiteren bereiteten wir uns auf das Interview, welches wir am Nachmittag fĂŒhren wĂŒrden, vor. Interviewt wurde der Regisseur des Kurzfilms ,,Montsouris Parkâ, welchen wir am Dienstag im Kino gesehen hatten, Guil Sela.


 Das Interview fand am Strand ,,Croisette Beachâ statt, direkt am Meer, und alle, die wollten, konnten dem Interviewten Fragen stellen.Â
AnschlieĂend hatten wir eine Stunde Freizeit, bevor es weiter zum Kino ,,Espace Miramarâ ging. Â
Dort haben wir uns, mit Macarons als Proviant im GepĂ€ck, die Preisverleihung der Semaine de la critique angeschaut. Guil Sela gewann ĂŒbrigens in der Kategorie ,,Leitz Cine Discovery Award fĂŒr den besten Kurzfilmâ.Â
Nach der Preisverleihung sahen wir den Abschlussfilm ,,Animaleâ, welcher das ganze Kino vorerst sprachlos zurĂŒcklieĂ. Â
In Animale geht es um die 22-jĂ€hrige StierkĂ€mpferin Nejma, die sich in der mĂ€nnerdominierten Branche beweisen und den jĂ€hrlichen Wettbewerb im Stierkampf gewinnen will. Doch die Nachricht von einem gewalttĂ€tigen Stier, der frei herumlĂ€uft, versetzt alle in Angst und Schrecken. Ăberall werden junge MĂ€nner ermordet und die Bestie ist nirgends zu finden. Â
Die Protagonistin muss in dem Sciencefiction-Horrordrama mit ĂŒberraschenden Wendungen nicht nur Stereotypen bekĂ€mpfen, sondern auch zahlreiche Hindernisse ĂŒberwinden, die sich ihr in den Weg stellen. Wird sie es schaffen, sich zu beweisen?Â
Nach tosendem Applaus fĂŒr die Darsteller und die Regisseurin, welche ebenfalls im Kino waren, schlenderten wir nach dem Abholen unseres Abendessens an der Strandpromenade entlang zurĂŒck zur Jugendherberge.Â
Donnerstag, 23.5.2024
⊠aus dem Programm:







Freitag, 24.5.2024
Am letzten Tag unseres Aufenthalts in Cannes mussten wir bereits um 8:00 Uhr vom Internat aus zum Bahnhof abfahren, da ein sehr langer RĂŒckweg vorgesehen war, bei dem wir sehr oft umsteigen mussten. Â
Los ging es um 7:30 Uhr beim FrĂŒhstĂŒck, wobei alle schon ihre Koffer gepackt und ihre Zimmer verlassen hatten. Wir waren teils mĂŒde, aber auch teils wehmĂŒtig, dass die Woche bereits herum war und wir wieder zurĂŒck nach Deutschland mussten, schlieĂlich hatten wir die letzten Tage so viel erlebt und so viel SpaĂ gehabt.Â
Nach dem FrĂŒhstĂŒck haben wir uns noch von einigen MitschĂŒlern, die ebenfalls am DFJW teilnahmen, schweren Herzens verabschiedet. Danach ging es auch schon los mit der vorgesehenen RĂŒckfahrt zum Bahnhof in Nizza.Â
Angekommen am Bahnhof mussten wir noch etwas auf unseren Zug warten, jedoch dauerte es nicht allzu lange, bevor wir mit unseren vollgepackten Koffern einsteigen konnten. Besonders bequem war es im Zug zwar nicht, jedoch waren wir alle schon so erschöpft, dass jeder sich einen kurzen ,,Napââ gönnen konnte. Â
Als wir in Marseille ankamen, hatten wir noch etwas Zeit, bevor der nĂ€chste Zug abfuhr, also verteilten wir uns am Bahnhof und kauften uns Snacks und GetrĂ€nke als VorrĂ€te fĂŒr die anstehenden Fahrten. Â
Danach ging es los mit dem nĂ€chsten Umstieg in Richtung Paris, von wo wir dann nochmals umsteigen mussten, um am Gare de Lyon anzukommen. Â
WĂ€hrend des kurzen Aufenthalts in Paris tĂ€tigten einige von uns eine kleine Shopping Spree und kauften sich einige Mitbringsel. Â
Wir hatten bereits die HĂ€lfte unseres gesamten Weges zurĂŒck nach Deutschland hinter uns, doch die lange Fahrt zurĂŒck zum Bahnhof in Frankfurt lag noch einige Stunden vor uns. Â
Das letzte Mal mussten wir dann in Mannheim umsteigen, wobei jeder schon bereits todmĂŒde vom ganzen hektischen Umsteigen war. Â
Trotzdem hatten wir GlĂŒck, dass unser Plan glatt ablief und wir im Gegensatz zur Hinreise nach Cannes keinerlei ZĂŒge und AnschlĂŒsse verpassten.
Sich glĂŒcklich schĂ€tzend und erleichtert stiegen wir guten Gewissens in unseren Zug nach Frankfurt ein.
NatĂŒrlich wurde wĂ€hrenddessen alles mögliche rund ĂŒber unseren Aufenthalt in der Gruppe ausdiskutiert und ab und zu etwas geschlafen, immerhin waren wir alle sehr mĂŒde.
SchlieĂlich wurden wir am Frankfurter Hauptbahnhof von unseren Eltern abgeholt und wir verabschiedeten uns voneinander.