Geschichtskurse der Q3 des Grimmels besuchen den „Point Alpha“
„Im Ernstfall hätten tatsächlich Deutsche auf Deutsche geschossen!“ Mit diesen Worten skizzierte der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Alexander Schäbler, den Schülerinnen und Schülern der Q3 im Rahmen eines Vorbereitungsseminars am vergangenen Montag die Situation an der innerdeutschen Grenze bis 1989. Die Entwicklung dieser Grenze zwischen 1961 und 1989 konnten die Kurse von Tanja Fäth, Maximilian Rieth und Maurice Pinkert dann am vergangenen Mittwoch, 31.1., im Museum „Haus auf der Grenze“ am Point Alpha nachvollziehen.
Organisiert wurde diese Exkursion teilweise durch die Bundeswehr in Person von Hauptmann Alexander Schäbler. „Uns ist es wichtig, dass die jungen Erwachsenen aus der Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges die aktuelle politische Situation verstehen, Parallelen ziehen, aber auch politische Handlungsstrategien entwickeln!“, so Schäbler. Die im Kalten Krieg entwickelte Strategie des „Friedens durch atomare Abschreckung“ sei im Angesicht der weltweit wachsenden Bedrohungen heutzutage wieder die argumentative Grundlage für die Forderungen nach Aufrüstung der Bundeswehr bzw. der NATO.
Wie sich die beiden Supermächte USA und Sowjetunion an der Schnittstelle der beiden Blöcke in der Mitte Deutschlands täglich belauerten, konnten die Schülerinnen und Schüler des Grimmels zum einen im Rahmen einer Führung durch das „Museum auf der Grenze“, zum anderen durch die Besichtigung des „American Camps“ direkt hinter dem sog. „antifaschistischen Schutzwall“ erkennen. Die westlichen Militärstrategen vermuteten, dass die Truppen des Warschauer Paktes im militärischen Ernstfall an dieser Stelle versuchen würden, über das Rhein-Main-Gebiet bis an den Rhein vorzudringen. Entsprechend waren die im „American Camp“ stationierten US-Truppen darauf vorbereitet, dies unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu verhindern.
„Man konnte eindrucksvoll erkennen, welche schrecklichen Folgen die deutsche Teilung auch für die Menschen an der innerdeutschen Grenze und darüber hinaus in ganz Deutschland hatte. Familien wurden auseinandergerissen und lebten für Jahrzehnte getrennt, obwohl sie nur wenige Kilometer entfernt voneinander waren!“, zeigte sich eine Schülerin sehr beeindruckt von dieser Exkursion zum „Point Alpha“, der bis 1989 eine der heißesten Stellen des Kalten Krieges war…