Seit Donnerstag, 5.6., beherbergt das Main-Kinzig-Forum die Ausstellung „Gelnhausen – gestern, heute, übermorgen“ des Grimmelshausen-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Amt 40. Die Ausstellung wurde noch am Donnerstagabend mit einer großen Vernissage eröffnet, auf der bei guter Atmosphäre die ausgewählten Arbeiten zum ersten Mal bewundert werden konnten. Alle ausgestellten Werke hatten die Stadt Gelnhausen in unterschiedlichen Formen zum Thema.
Wer Donnerstagabend ab 18 Uhr in das Main-Kinzig-Forum kam, hat sich sicherlich nicht nur ein wenig wie in einer Galerie gefühlt: Stellwände voller gerahmter Werke in den unterschiedlichsten Stilen reihten sich vor den Glaswänden des Forums auf, unterbrochen nur von der einen oder anderen Vitrine, die die plastischeren Werke der Ausstellung beherbergten. Die Besucher, deren Zahl die Erwartungen der Veranstalter deutlich überstieg, hatten erst einmal reichlich Zeit, sich mit den Schriftstücken, Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen der vertretenen 13 Schulkassen vertraut zu machen und über das Geschick der Schülerinnen und Schüler zu staunen.
Aus der Schulgemeinde waren viele Lehrer und Schüler anwesend, sodass man die Zeit auch zum Austausch über die ausgestellten Projekte als Ganzes oder manche Werke im Einzelnen nutzen konnte, während im Hintergrund noch die letzten Feinheiten für die Eröffnungsfeier erledigt wurden.
Kurz nach halb sieben war es dann soweit, die Ausstellung konnte offiziell eröffnet werden. Nach einer musikalischen Einlage der „All Stars“ unter Leitung Sebastian Eichenauers mit „I’ll Be There For You“ ergriff zuerst Andrea Sandow als Vertreterin des Landrates das Wort, die sich begeistert von den Arbeiten der Schülerinnen und Schülern zeigte. Mit einem Lächeln auf den Lippen erzählte sie, wie bereits so manch ein Mitarbeiter vor dem eigentlichen Beginn der Ausstellung staunend vor den Bildern stehen geblieben war.
Im Namen der Schulleitung des Grimmels ergriff Tanja Engelhard, Studienleiterin, das Wort und nannte einige Fakten zur Ausstellung, so seien 13 Schulklassen und Kurse an der Ausstellung beteiligt, die von der 6. bis zur 13. Klasse reichten. Insgesamt seien im Main-Kinzig-Forum die Werke von ungefähr 80 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt.
Aber nun bleibt die große Frage: Wie sieht die Ausstellung inhaltlich aus? Was haben die Werke gemeinsam? Wo findet man die Ergebnisse welches Projekts? Diese Fragen beantworteten die, die es wohl am besten wissen sollten: Die Kuratoren der Ausstellung. Alle Entscheidungen sowie den Aufbau der Ausstellung hatte der Vorleistungskurs Kunst von Ekaterina Leo übernommen und vier Schülerinnen des Kurses (Tabassum Ata, Elif Cevik, Josefine Engelhard und Alicia Gazenbiller) hatten die Ehre, die Besucher der Vernissage durch die ausgestellten Werke zu führen. Diese reichten von selbstgemachten Gründungsurkunden für die Stadt Gelnhausen, in denen die eine oder andere witzige Regelung geschrieben stand, über Linoleumschnitt-Drucke, die Wahrzeichen der Stadt zeigten und teilweise auch zu verrückten Collagen im Stile des Dadaismus verarbeitet wurden, bis hin zu Planskizzen und Hausentwürfen in Fluchtpunktperspektive für neue Häuser, die auch genauso gut das Stadtbild Gelnhausens aufbessern könnten. Unter dem Motto „Ein Kiosk für Gelnhausen“ hatten ferner einige Schülerinnen und Schüler Ideen zu einem coolen Kiosk für Gelnhausen gesammelt und diese in Bildern festgehalten. Ein anderer Kurs hingegen trug sogar mit fertigen (dreidimensionalen) Modellen ihres idealen Kiosks zur Ausstellung bei.
Das waren aber nicht die einzigen plastischen Arbeiten, die ausgestellt wurden, so fand man auch weitere Architekturobjekte, alternative barocke Stadtwappen aus Holz und Keramikfiguren, die auch aus einer archäologischen Ausgrabung bei der Kaiserpfalz oder der Marienkirche hätten stammen können. Für die Abenteuerlustigen gab es noch Schatzkarten zu bestaunen, die zum Schatz Barbarossas führen sollen. Zum Schluss ihrer Tour durch die Ausstellung resümieren die vier Kuratorinnen passend: „Die Ausstellung ist ein lebendiges Gesamtkunstwerk“, das, begleitet und betreut durch Daniel Daub, Florian Franz, Lisa Hohmann, Alina Knippel, Jonathan Leo und Ekaterina Leo, entstanden ist.
Wer sich die Werke der jungen Talente persönlich anschauen will, kann noch bis zum 18. Juni 2025 während der regulären Öffnungszeiten im Main-Kinzig-Forum vorbeischauen.