Neuer Lehrertrainer Handball am Grimmelshausen Gymnasium – Alle sollen profitieren
GELNHAUSEN (lh). „Der 27. Januar 2009 ist ein historischer Tag und wird in die Geschichte eingehen. Heute wird der Grundstein gelegt, damit der TV Gelnhausen in einigen Jahren wieder in der Bundesliga spielt.“ Landrat Erich Pipa ist zuversichtlich, dass der gestern unterzeichnete Kooperationsvertrag schon bald Erfolge bringt. Dieser besagt, dass im Rahmen des „Landesprogramms Talentsuche – Talentförderung“ des Hessischen Kultusministeriums und des Landessportbundes Hessen am Schulsportnebenzentrum in Gelnhausen der Schwerpunktsport Handball eingeführt wird. Das heißt im Klartext, dass am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen ab sofort neben den Sportarten Leichtathletik, Wasserspringen und Schwimmen auch Handball zusätzlich gefördert wird. Dazu wurde mit Thomas Möller ein „Lehrertrainer“ eingestellt, der die Talente der Region fördern und ausbilden soll.
Profitieren davon werden in erster Linie die heimischen Handball-Hoffnungsträger, denen im Rahmen dieser Aktion zusätzliche Trainings- und Förderungsmöglichkeiten gegeben werden. Und auch die heimischen Vereine – nicht nur der TV Gelnhausen als offizieller Kooperationspartner – sollen Nutzen aus dieser Initiative ziehen. Denn die zusätzlichen Trainingseinheiten mit dem ehemaligen Zweitligaspieler Thomas Möller (TV Hüttenberg) stehen auch Talenten anderer Vereine und Schulen offen. So gab es schon erste Gespräche mit dem TV Altenhaßlau, auch die Käthe-Kollwitzschule in Langenselbold signalisierte bereits ihr Interesse.
Kooperationspartner sind das Staatliche Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis, das Schulsportzentrum Hanau, das Grimmelshausen-Gymnasium, der Hessische Handballverband, der TV Gelnhausen, der Magistrat der Stadt Gelnhausen sowie der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises. Unterzeichnet wurde der Vertrag von Sylvia Ruppel (für das Staatliche Schulamt), Friedrich Bell (Schulleiter des GGG), Rolf Mai (Vorsitzender des Hessischen Handball-Verbandes), Werner Dzewas (2. Vorsitzender des TV Gelnhausen), Landrat Erich Pipa, Günter Frenz (1. Kreisbeigeordneter und Schuldezernent) sowie Bürgermeister Thorsten Stolz.
Alle Anwesenden betonten dabei die immer größere Bedeutung der Schulen auch bei der Förderung von Talenten im Sport. „Es ist bewiesen, dass ein enger Zusammenhang zwischen Bewegung und besserem Lernen besteht“, erklärte zum Beispiel Felix Weilbächer vom Schulsportamt. Daher sei er froh, dass nach Reiten (2007) und Handball demnächst auch Rudern und Hockey (2009 in Hanau) sowie Schwimmen und Badminton (in Maintal) durch ähnliche Kooperationsverträge in den Schulen gefördert werden. Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz sieht durch die Förderung des Handballs „einen weiteren Beitrag zur Stärkung der Schul- und Sportstadt Gelnhausen“ und betonte, dass etwa die Hälfte aller Gelnhäuser Bürger Mitglieder in Sportvereinen seien.
Erfreut zeigte sich auch Hagen Mootz, der „starke Mann“ der Gelnhäuser Handballer, über die Einrichtung der Lehrertrainerstelle am GGG. „Wir haben fünf Jahre hart dafür gearbeitet. Denn durch die längeren Unterrichtszeiten und bei den begrenzten Hallenmöglichkeiten werden die Trainingszeiten – gerade für den Nachwuchs – immer knapper. Schließlich können wir keine Sechsjährigen erst abends zum Training einladen. Daher muss die Förderung der Talente bereits in der Schule und nicht erst beim Verein beginnen“, erhofft sich Mootz einen „Schub“ für die Handball-Hochburg Gelnhausen. Der Geschäftsführer der TVG-Handballer, der gestern den verhinderten Abteilungsleiter Michael Schwaab vertrat, verwies darauf, dass der TVG seit nunmehr 23 Jahren ununterbrochen in der zweit- oder dritthöchsten deutschen Liga spielt. „Und wenn Landrat Pipa uns schon bald wieder in der Bundesliga sieht, werden wir uns natürlich alle Mühe geben, die Vorgabe in sechs Jahren umzusetzen“, so Mootz schmunzelnd.
(Gelnhäuser Tageblatt“ (28.1.2009)