20 Jahre Schüleraustausch Teschen (Polen) und Gelnhausen
Im Rahmen des Schüleraustausches des Gymnasiums in Teschen und des Grimmelshausen-Gymnasiums war ich vom 3. bis 11. Oktober 2012 in Pogwizdow, in einem Nachbarort von Teschen, zu Gast.
Ich wurde mit offenen Armen in meiner Austauschfamilie aufgenommen und kann vom ersten bis zum letzten Tag von einer außergewöhnlichen Gastfreundschaft berichten. Von den Lehrern wurde ein sehr interessantes Programm zusammengestellt. Zur Feier des zwanzigjährigen Jubiläums begrüßte uns der Bürgermeister von Teschen. Danach besichtigten wir die mittelalterliche Stadt, die im 18. Jahrhundert nahezu vollständig abgebrannt war und im Stil Wiens wieder aufgebaut wurde.
Am dritten Tag fand der Ausflug nach Auschwitz mit Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt, der uns tief bewegte und einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Weitere Höhepunkte des Austauschprogramms waren die Ausflüge nach Krakau und Zabrze. In Krakau besichtigten wir mehrere Sehenswürdigkeiten. Besonders interessant fand ich das Schloss, die Größe und Vielzahl der Kirchen. Hier sei erwähnt, dass sich bei einer Gesamteinwohnerzahl von circa 760.000, allein in der Innenstadt von Krakau, 140 Kirchen befinden. In Zabrze wurden wir durch das Forschungszentrum für Kardiochirurgie und durch das Kohlebergwerk Guido geführt.
Am letzten Tag empfing uns der Landratsvorsitzende, der uns wichtige Informationen über die Region gab.
In Teschen stand uns viel Freizeit mit der Gastfamilie und den anderen Austauschschülern zur Verfügung. Wir grillten, waren Wandern und lernten die polnische Kultur kennen.
Es fanden auch gemeinsame Unterrichtsstunden und Workshops statt, bei denen unter Anderem gezeigt wurde, wie ein Buch restauriert wird.
Für mich war es sehr interessant zu sehen, dass in unserem katholischen Nachbarland viele Jugendliche regelmäßig ihre Kirchen besuchen und dort ehrenamtlich tätig sind. Mein Austauschschüler Adam spielt die Orgel in seiner Kirchengemeinde. Er und seine Freunde, die alle im Alter zwischen 16 und 18 Jahre alt sind, lehnen Alkohol ab und treffen sich freitags zum Kaffetrinken und Singen im Kirchenzentrum.
Insgesamt war es eine sehr intensive und beeindruckende Erfahrung. Ich persönlich kann jedem nur empfehlen, das Angebot des Schüleraustausches nach Polen zu nutzen und die herzliche Gastfreundschaft zu erleben.
(Philipp Vogler, Schüler der Klasse Q 1.9)