67 Schüler schaffen eine Eins vor dem Komma

ABSCHLUSSFEIER Restliche Abiturienten des Grimmelshausen-Gymnasiums erhalten ihre Zeugnisse / Teresa Kunkel mit Förderpreis für Mathematik und Physik geehrt

GELNHAUSEN (hei). Routiniert eröffnete Schulleiter Friedrich Bell den zweiten Teil der diesjährigen Verabschiedungsfeier der Abiturientinnen und Abiturienten des Grimmelshausen-Gymnasiums in der Stadthalle von Gelnhausen. Routiniert aber dennoch persönlich und ganz individuell auf jene ausgerichtet, die an diesem Abend die Hauptpersonen waren. Der Doppeljahrgang G8 und G9 und die damit verbundene hohe Zahl an Absolventen machte es erforderlich, zwei Veranstaltungen durchzuführen, da sonst die Platzkapazitäten nicht zufriedenstellend ausgereicht hätten. G8 und G9 erforderten aber auch im Vorfeld besondere, bislang nicht notwendig gewordene Anstrengungen, wie aus der Rede des Schulleiters zu entnehmen war. Aber: „Es war machbar und Sie haben es geschafft“, lobte er die anwesenden jungen Damen und Herren, die im Laufe des Abends ihr Abiturzeugnis erhalten sollten. Geschafft haben sie alle ihr Abitur mit einer Durchschnittsnote von 2,36, 67 Schüler erreichten eine Eins vor dem Komma. 258 Schüler waren angemeldet, 256 bekamen das Abitur und zwei das Fachabitur. „Das Ergebnis macht eine Aussage über das Niveau unserer Schule“, lobte Bell die Bildungseinrichtung insgesamt und erhielt von den Besuchern kräftigen Applaus dafür. Sein Dank ging an alle Beteiligten und im Besonderen an Ruth Venus-Koch, die die „Herkulesaufgabe“ der Studienleiterin innehatte. Matthias Zach, Schuldezernent des Main- Kinzig-Kreises bekannte: „Ich kenne das Gefühl, wenn die Last der Schulzeit sich in Freude umkehrt.“ Er dürfte damit vielen im Saal aus der Seele gesprochen haben. Denn die Freude über das Erreichte war allenthalben spürbar. Eine Fabel, die er zum Besten gab, mündete in dem Fazit: „Wer seinen Weg mutig geht, kommt ans Ziel. Wer nur hinterherrennt, bekommt nichts“. Den Absolventen wünschte er „Mut und Kraft“ für deren künftigen Weg. Ein Musikbeitrag der Band aus den Musikkursen der Jahrgangsstufe 13 gab einen kleinen Zwischenakkord, dann trat Armin Ritter, der Vorsitzende des Schulelternbeirates, ans Mikrofon. Auch ihm war stellvertretend für alle Eltern die Freude über das Erreichte anzumerken. Seitens der Abiturienten sprachen Marius Külp und Jan Rais. In einer sehr gelungenen Ansprache verstanden es die beiden, Ernstes und Launiges zu verbinden. Die rhetorische Frage „Was ist ein guter Lehrer?“ wurde unter anderem beantwortet mit: „Ein guter Lehrer hat Geradlinigkeit, Charakter und Humor“. Beide forderten auch mehr Kommunikation und Aufeinanderzugehen und verurteilten Missmut und vordergründige, undifferenzierte Kritik um der Kritik willen. Nach der Ansprache von Melanie Bank vom Verein der Ehemaligen und Freunde des GGG gab es den verdienten Lohn. Zunächst in Form von Auszeichnungen und besonderen Ehrungen. Die Verleihung des Grimmelshausen Schulpreises für soziales Engagement hatte dieses Jahr vier Preisträger. Friedrich Bell und Ruth Venus-Koch erläuterten Hintergrund und hielten die Laudationes. Die Ehrung der Jahrgangsbesten folgte und die Vergabe von Preisen für besondere Leistungen. Den Schlusspunkt dabei setzte die Verleihung des „Grimmelshausen Förderpreises für Mathematik und Physik“, gestiftet von Diplom Ingenieur Roland Lacher. Dem Förderer, der jährlich nicht nur diesen Preis mit je 1000 Euro auslobt, sondern den naturwissenschaftlichen Bereich der Schule jährlich auch generell mit einem Betrag von 4000 Euro unterstützt, liegen die Natur und Ingenieurwissenschaften besonders am Herzen, wie bei seiner Ansprache deutlich wurde. „Unsere gemeinsame Zukunft bleibt nur dann gesichert, wenn sich Natur- und Ingenieurwissenschaften weiter entwickeln“, so Lacher. Dabei sieht er im Bereich Energiewende und erneuerbare Energien gewaltige Herausforderungen aber auch gewaltige Chancen. Der Preis für Mathematik und Physik, meistens an zwei Personen vergeben, manchmal auch an vier, ging dieses Jahr „in einer einzigartigen Konstellation“ nur an eine Absolventin: Teresa Kunkel.

Quellenangabe: „GT“ 26. und 27.Juni 2014.