Tag der offenen Tür im neuen Gebäude des Gelnhäuser Grimmelshausen-Gymnasiums
„Heute ist ein schöner Tag, fast die gesamte Schulgemeinde ist gekommen, um unsere neue Mensa zu feiern“, sagte Schulleiter Friedrich Bell zum Start des Tages der offenen Tür am neuen Gebäude mit Mensa und Bibliothek am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen. Auch wenn das Design für viele Geschmackssache ist, freuen sich Lehrer, Eltern und Schüler darüber, dass es an der Schule jetzt viel mehr Möglichkeiten rund ums Lernen gibt.
„Eine Mensa war einfach nötig. Durch G8 und die geänderten Anforderungen gibt es immer mehr Nachmittagsunterricht“, sagte Friedrich Bell. Dem stimmte sein Stellvertreter Joachim Kanthak gerne zu. Ein leerer Magen studiere nicht gerne, das gelte natürlich auch für die Schüler des Grimmelshausen-Gymnasiums. So bietet das Erdgeschoss des neuen Gebäudes – von vielen Schüler wegen der besonderen Architektur liebevoll „Titanic“ genannt – in Zukunft die Anlaufstelle für Schüler, die ihren Magen füllen wollen. Zum einen gibt es Mittagessen von den „Heinzelmännchen“. Dazu wird das große Engagement von Lehrern, Eltern und Schülern aus dem Kulturkeller weiter gefördert. An neuer Stelle führt die „Caféhaus AG“ unter der Regie von Christoph Pullmann ihre Arbeit fort. Statt Mittagessen gibt es kalte Snacks, die in den Pausen auch in den alten Schulgebäuden verkauft werden.
„Diese soziale Komponente ist sehr wichtig. Es ist einfach toll, wie viele sich für das Grimmels einsetzen“, freute sich Bell. Er lobte noch einmal alle, die die Zeit ohne Mensa mit dem „Kulturkeller“ überbrückten und es schafften, ohne Gelder des Kreises mehr als 100 000 Euro aufzubringen, um den Schülern ein warmes Mittagessen bieten zu können. Der Keller werde jetzt nicht leer stehen, sondern als Mehrzweckraum bei Aufführungen und besonderen Aktionen weiter einen wichtigen Mosaikstein der Schule bilden.
Ein weiterer Mosaikstein ist die neue Bibliothek. An drei Stellen können nun mehr als 12 000 Werke ausgeliehen werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem „web.opac“ es Schülern und Lehrern ermöglichen können, per Internet auf das Bücherverzeichnis zugreifen zu können“; sagte Leiter Jochen Karalus. Dieses System wurde am Samstag gestartet. „Wir haben gerne geholfen“, sagte Martina Kalbfleisch im Namen des Schulelternbeirats, der die notwendigen 550 Euro beigesteuert hatte. Per Zugang über den elektronischen Schülerausweis können die Bücher auch reserviert werden. Das System zeigt an, ob es in der neuen Bibliothek, in der alten Bibliothek oder im Grimmels-Buchland zu finden ist. Die Bibliothek ist groß und bietet mit einem angrenzenden Raum sowie weiteren Arbeitsplätzen viele Möglichkeiten zum Lernen. Mit dem elektronischen Schülerausweis können auch Laptops ausgeliehen werden. Eine Ecke mit bunten Sitzsäcken bietet einen schönen, gemütlichen Kontrast zu den meist grauen Betonwänden. „Wir müssen erst mal abwarten, bis alles fertig ist, doch ich glaube, es wird so mancher Leistungskurs Kunst hier tätig werden“, blickt Friedrich Bell in die Zukunft. Viel Farbe gibt es bei den Toiletten, die für die Mädchen in kräftigem Rosa und für die Jungs in Türkis gehalten sind.
Während die vielen Besucher das neue Gebäude, unter anderem auch mit Architekt Jürgen Rollmann, erkundeten, stellte sich die Schulgemeinde vor. Das Schulorchester mit Carsten Altvater spielte ebenso wie die Flötengruppe um Bärbel Rohloff auf. Harald Dittmeier war mit seinem Chor zu Gast, vorher entführte Jörg Heller als Georg von Traben in die Welt von „John Maynard und der Totentanz“. Dazu gab es Hamlet-Paraphrasen, Stepptanz und Stomp sowie eine Ausstellung zum Thema „Ehemalige jüdische Mitschüler“. Dazwischen formierte sich ein Flashmob. Im Leseraum entführten ehemalige Lehrer in die Welt des „Simplicius Simplicissimus“. Dazu gab es Infostände. Annemarie Krüger und Andreas Kohr stellten das neueste Projekt am GGG vor.
Nachdem der alte Parkplatz an der Schule nun frei wird, soll dort der Schulhof neu gestaltet werden, um gerade den jüngeren Schülern einen Platz zum Spielen und Toben für die Pause zu bieten. So wie das Engagement der Eltern war, die an diesem Tage Getränke und Essen verkauften, wird auch der erste Tag der offenen Tür an der Mensa einen Beitrag zu diesem Projekt leisten. „Denn bei der Gestaltung des Schulhofes sind wieder alle aus der Schule – Lehrer, Schüler, Eltern und Ehemalige – gefragt“, hofft Schulleiter Bell auf weiteres Engagement für das GGG.
Nach dem Tag der offenen Tür lernten auch die Ehemaligen bei ihrem ersten Treffen an neuer Stelle die Veränderungen am GGG kennen.
Quelle: GNZ vom 9.9.2013