US-Austauschschüler verbringen im Rahmen des Programm „People to People“ ein Wochenende in Gelnhausen
Daniela Kratz GELNHAUSEN. Zum dritten Mal in Folge empfing das Grimmelshausen Gymnasium Gäste aus den Vereinigten Staaten, unter anderem aus dem Bundesstaat South Carolina. Große Aufregung machte sich am Freitag gegen 17 Uhr unter den deutschen Schülern breit, als der Bus mit den 34 amerikanischen Austauschschülern und drei Lehrern am Grimmelshausen-Gymnasium eintraf. Organisiert wurde der Aufenthalt vom „People to People“- Programm, das 1956 von US-Präsident Eisenhower mit dem Ziel gegründet wurde, friedvolle interkulturelle Beziehungen aufzubauen und aufrecht zu erhalten.
„Die Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren sind drei Wochen unterwegs“, sagte Antonia Csephreghy, Koordinatorin der Organisation, die die Schüler während ihres Aufenthaltes in Deutschland zusätzlich betreut. „Sie bereisen Europa, China oder Australien.“ Das Herzstück hierbei sei der sogenannte „homestay“, ein dreitägiger Aufenthalt bei einer Gastfamilie, der je nach Programm in verschiedenen Ländern stattfindet.
Für die 34 amerikanischen Gastschüler befand sich der „homestay“ in Gelnhausen, wo ihre deutschen „Partner“, deren Eltern und Sabine Hartmann, Lehrerin am Grimmelshausen-Gymnasium, bereits auf sie warteten. „Wir hatten bisher noch niemals Probleme, Schüler unterzubringen“, richtete Hartmann Worte des Dankes an die anwesenden Eltern, „das spricht für außerordentliche Gastfreundschaft. Viele Freundschaften, die in den vergangenen Jahren durch dieses Programm geknüpft wurden, bestehen noch heute, und selbst am Ende eines sehr kurzen Aufenthaltes der amerikanischen Schüler fließen immer viele Tränen.“
Als sie in Gelnhausen eintrafen, hatten die Schüler bereits einen zweiwöchigen Aufenthalt in England, Frankreich, Belgien und den Niederlanden hinter sich. Dies hielt sie jedoch keineswegs davon ab, dem Wochenende bei ihren deutschen Gastfamilien mit viel Enthusiasmus entgegen zu sehen. Anfängliche Verlegenheit und auch eventuelle sprachliche Zurückhaltung waren schnell überwunden, nachdem bereits beim ersten Zusammentreffen viele Gemeinsamkeiten unter den Schülern entdeckt wurden.
Aufgrund der begrenzten Zeit in den deutschen Familien war kein für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtendes Programm vorgesehen, doch es sollte möglichst der gewohnte Alltag demonstriert werden, erklärte Sabine Hartmann die Tatsache, dass sich viele Schüler erfahrungsgemäß auch untereinander selbst verabredeten.
Jegliche Schüchternheit schien am Montagmorgen wie verflogen, als sich die Gruppe um 8 Uhr wieder auf dem Schulhof des `Grimmels´ einfand. Viele Beschwerden, der Besuch der amerikanischen Schüler sei wieder einmal „viel zu kurz“ gewesen, waren von den Schülern zu hören. Und auch die anfänglich vorhergesagten Tränen ließen nicht lange auf sich warten, als Hartmann noch ein paar letzte Dankesworte an die begleitenden Lehrkräfte der Gruppe, Rebecca Hinson, Kyle Witheringtion und Dawn Ayers, richtete.
Kleine Geschenke als Erinnerungsstücke, herzliche Umarmungen und zahlreiche Versprechen an zukünftige Besuche, ob nun in Deutschland oder den USA, wurden noch unter den Schülern ausgetauscht, ehe der Reisebus mitsamt seinen amerikanischen Insassen Gelnhausen wieder hinter sich ließ.
(„Gelnhäuser Tageblatt“ 25.06.09)