Rassistische Vorurteile und Stereotype hinterfragen und aufbrechen
Grimmels-Klassen besuchen die Filmvorführung „Die Arier“ im Pali Gelnhausen
Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ besuchten am Dienstag, den 28.03.2023, die Klassen 8.1, 8.4, 10.5 und 10.6 zusammen mit ihren Politik- und Wirtschaftslehrkräften den Film „Die Arier“ im Pali Gelnhausen.

Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Lesung Mo Asumangs aus der Buchvorlage zum Film, in der sie den Auslöser und die Motivation für den Film lebhaft vortrug: Die persönliche Erfahrung von Morddrohungen gegen sie und welche Ängste dies bei ihr ausgelöst habe. Nachdem sich die Zuschauenden so in die Situation hineinversetzen konnten, startete der Film. Im Anschluss stand die Dokumentarfilmerin noch zum persönlichen Austausch darüber zur Verfügung.
In dem Dokumentarfilm versucht die Regisseurin und Produzentin Mo Asumang rassistische Vorurteile und Stereotype zu hinterfragen und aufzubrechen, indem sie im direkten Kontakt mit verschiedenen rechtsextremistischen Gruppen das Gespräch sucht. Dadurch wird einerseits deren menschenverachtendes Weltbild offengelegt, andererseits – durch die persönliche Betroffenheit der Autorin – auch die Auswirkungen und Angst spürbar, die die ausgegrenzten und verfolgten Menschen erfahren.
Der Film schlägt einen Bogen vom Besuch Asumangs bei einer NPD-Demonstration in Deutschland, über ein Interview mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans und anderer Rechtsextremisten in den USA bis hin zur „Heimat“ der Arier, die sie letztendlich im Iran findet – diese sind jedoch gar nicht groß, blond und blauäugig, wie von den Rechtsextremen gerne dargestellt.
Nach der Filmvorführung hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Mo Asumang Fragen zu weiteren Hintergründen des Films und dem dort dokumentierten Rassismus zu stellen. Im regen Austausch mit den Klassen beantwortete sie alle Fragen rund um die Entstehung des Films. Besonders wichtig war ihr dabei das Anliegen, die Mechanismen, die hinter dem Rassismus stehen, sowie deren Wirkungsweise deutlich zu machen.
So konnten die Schülerinnen und Schüler hautnah erleben, wie Mo Asumang durch ihre Herangehensweise im Gespräch mit den Rechtsextremisten klar Stellung bezog, für ein friedliches Miteinander und gegen jede Form der Diskriminierung. Dies sei unsere Aufgabe als Gesellschaft und sie erklärte den Zuschauenden, dass wir alle in unserem Leben bei dem „alltäglichen“ Rassismus den Mut haben sollten, dem zu widersprechen. Nur so könne dem Hass und der Ausgrenzung der Rechtsextremen etwas entgegengesetzt werden.
Für die Einladung zu der Veranstaltung durch das Büro für interkulturelle Angelegenheiten (BiKa) des Main-Kinzig-Kreises möchten wir uns sehr herzlich bedanken!

Stefan Schildknecht