Der Aufenthalt in Polen vom 9.9.-19.9.2014
Nach der 14-stündigen Busfahrt kommen wir am Mittwochvormittag im 900 Kilometer entfernten Teschen an. In der ca. 35000 Einwohner zählenden ehemaligen Habsburgerstadt werden wir von unseren polnischen Kollegen begrüßt.
Ein emotionaler erster Höhepunkt steht bevor, die Schüler lernen nun ihre polnischen Gastfamilien kennen. Der Donnerstag ist für den Besuch beim Bürgermeister reserviert, Norbert Bechtold, der Leiter des Austauschs auf deutscher Seite, bedankt sich für die herzliche Begrüßung im ehrwürdigen Rathaussaal.
Während der anschließenden Stadtführung erfahren die Schüler Interessantes über die Stadt, die Festungsanlage auf dem Burgberg, die während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde, die nach dem heiligen Nikolas benannte Kirchenrotunde, die auf dem polnischen 20 Zloty-Schein zu sehen ist. Der Piastenturm ermöglicht dann einen Blick auf die Umgebung Teschens, vor allem auf den tschechischen Teil der Stadt, der durch den Fluss Olza vom polnischen Teil getrennt ist. Unser Guide ist immer wieder zu Umwegen gezwungen, die Bewohner Teschens leiden unter umfangreichen Arbeiten an der Modernisierung der Kanalisation.
Am Freitag fahren wir ins 80 Kilometer entfernte Auschwitz, dort findet eine Führung durch das KZ Auschwitz-Birkenau statt. Sicherlich ist es wichtig für die Schüler, dies einmal zu sehen, denn nur die Geschichte, die man kennt und in Ansätzen versteht, wird sich hoffentlich nicht wiederholen. Konzentriert und mit ernsten Gesichtern versucht man das ungeheure Grauen, das hier herrschte, irgendwie zu verstehen.
Am Samstag geht die ganze Gruppe in Goleszow bei Teschen grillen, mit komplexen Gleichgewichtsübungen wird die Langeweile vertrieben, später muss ein Schüler des Schwimmens mächtiger Schüler noch den im Fischweiher landenden Fußball retten.
Das restliche Wochenende verbringen die Schüler im Kreise ihrer polnischen Familien, die sich durch große Gastfreundschaft auszeichnen und sich mit viel Engagement für die Idee des Aufbaus einer dauerhaften und haltbaren Freundschaft zwischen den Völkern einsetzen, und damit den Austausch erst ermöglichen.
Krakau, die 150 Kilometer von Teschen entfernte ehemalige Hauptstadt Polens, ist eine attraktive Studentenstadt für viele der Absolventen des Teschener Osuchowsky-Lyceums. Auch dort eine Führung auf den Wawel, an die Universität und auf den Marktplatz, nur wenig Zeit bleibt für die eigene Erkundung der Stadt, die zum Glück während des Zweiten Weltkrieges zwar nicht von der Besetzung, aber von größeren Zerstörungen verschont blieb, sonniges Wetter bleibt unser ständiger Begleiter.
Am Dienstag geht´s mit der Seilbahn in die Berge der Beskiden, von dort auf einen der höchsten Berge dieser Region, den Klimczok, dieser Ausflug ermöglicht uns Gespräche zu führen und ein Gefühl für die Schönheit der Region zu entwickeln.
Der letzte Ausflugstag steht bevor, ins Schloss nach Pleß. Das Stammhaus der Fürsten von Hochberg.
Am Donnerstag treffen sich die deutschen und polnischen Schüler in den Räumen des Lyceums, um kleine Fotocollagen mit ihren Eindrücken von ihrem Aufenthalt in Polen zu basteln.
Tränen fließen beim Abschied von den polnischen Gastgebern, schnell verging die Zeit im nahen und doch so fernen Polen. Dovidzenia – Auf Wiedersehen -wahrscheinlich im Oktober 2015 in Gelnhausen.
Quelle: Lars Bürker