Abschluss des Jubiläumsjahres zur 50-jährigen Städtepartnerschaft.
Pünktlich zum Gelnhäuser Weihnachtsmarkt kehrte die Delegation des Grimmelshausen Gymnasiums vom Schüleraustausch aus der Partnerstadt Clamecy zurück.
Wie in den Vorjahren waren die Gelnhäuser Schüler bei Familien in Clamecy und Umgebung untergebracht, wo sie ganz unterschiedliche Lebensgewohnheiten kennenlernen und viel Gastfreundschaft erfahren konnten. In den Familien, der Partnerschule und in Clamecy und Umgebung beobachteten sie die Unterschiede zwischen den Ländern, Kulturen und Schulsystemen.
Bei sonnig-kaltem Wetter mussten einige Schüler feststellen, dass die Franzosen meist weniger kälteempfindlich sind und daher weniger eingeheizt wurde.
Mit den begleitenden Französisch-Lehrerinnen vom Gymnasium, Hanna Eisenberg und Kirsten Hofmann, wurden nach den Unternehmungen die kulturellen Unterschiede besprochen, die vor allem die Essgewohnheiten und den Schulalltag betrafen.
Fünf Stunden Mathematik an einem Schultag (im mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig) oder 6 Wochenstunden Philosophie im Abiturjahrgang fanden die meisten doch sehr ungewöhnlich.
Beim Essen bekamen einige Schüler in ihren Familien – entsprechende Neugier vorausgesetzt – Austern und Schnecken zu probieren oder auch eine der über 500 französischen Käsesorten.
Kulturell wurde Clamecy bei einer Führung und einer Rallye in Stadt und Museum erkundet, ebenso der nahe Pilgerort Vézelay mit seiner weltbekannten Basilika. Dort sollten die Schüler anhand von Beschreibungen die weltbekannten Säulen-Kapitelle finden, wie z.B. die Arche Noah oder den armen Lazarus. Im Museum sollte herausgefunden werden, wann und wofür der berühmte Sohn der Stadt, Romain Rolland, den Nobelpreis bekam und einige Einzelheiten zum Flößerhandwerk, das Clamecy bekannt gemacht hatte.
Ein Tagesausflug führte die deutsche und französische Gruppe nach Beaune, der Weinhauptstadt Burgunds, wo die berühmten „Hospices de Beaune“ mit den bunten Ziegeldächern besichtigt wurden, ein ehemaliges Krankenhaus für mittellose Bürger mit einer sehenswerten Küche und Apotheke sowie sehenswerten Gemälden.
Da die weltbekannte Weinmesse vorbei war, wurde die Freizeit für das Einkaufen von Souvenirs und Weihnachtsgeschenken genutzt.
Einige Schüler bekamen sogar die Gelegenheit, am Wochenende mit ihren Familien nach Paris oder Lyon zu fahren, wo die Weihnachtsillumination traditionell besonders schön ist.
Ein gutes Gemeinschaftserlebnis war ein Badminton-Turnier, das die Sportlehrerinnen vorbereitet hatten und wo man sich gemeinsam beim Sport traf.
Am Wochenende, wenn die Straßen von Clamecy eher unbelebt sind, kehrte durch den Weihnachtsmarkt Leben in die Markthalle und die Stadt ein. Auch Gelnhausen war mit einem Stand in der Markthalle vertreten. Die Gelnhäuser Mitglieder des Verschwisterungskomitees verkauften heißen Apfelwein, Wurst und Stollen. Dabei zeigte sich mal wieder, dass die Völkerverständigung sich am besten beim Essen und Trinken pflegen lässt.
Auch beim Weihnachtsmarkt in Gelnhausen war Clamecy mit einem rege besuchten Stand vertreten, an dem Glühwein, Burgundersekt und –wein, Burgunder Senf, Wurst und Konfitüre guten Absatz fanden.
So bildeten der Schüleraustausch und die Begegnungen beim Weihnachtsmarkt in beiden Städten einen gelungenen Abschluss des Jubiläumsjahres zur 50-jährigen Städtepartnerschaft.
(Hanna Eisenberg)