Grimmels-Schüler Tim Metschan Q3.7 zu Gast in Peace River, Kanada
Während der Herbstferien und der ersten Schulwoche habe ich 3 Wochen in der kanadischen Provinz Alberta verbracht.
Ich flog am Morgen des 27. Septembers 2019 mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Edmonton. Dort wurde ich am Abend von der kanadischen Partnerlehrerin Frau Wölls, Linda Labbé, am Flughafen abgeholt. Obwohl wir uns vorher nur geschrieben hatten, wurde ich von ihr mit offenen Armen empfangen.
Ich verbrachte zwei Tage in Edmonton und dann ging es schon gleich nach Peace River, wo ich während meines Aufenthaltes die Glenmary High School besuchen würde. Vorher lernte ich aber erst einmal meine Gastfamilie, Familie Coen, kennen. Jeden Morgen fuhr ich dann mit meiner Gastmutter Kellie und meinem Gastbruder Jordan zur Schule.
Meine Gastschwester Katie wohnt in Edmonton und besuchte uns immer am Wochenende.
Bezüglich des Essens in der Gastfamilie gab es keine großen Unterschiede zu dem, was wir in meiner Familie essen. In Kanada gab es meistens Kartoffeln mit Fleisch und Gemüse, aber auch mal Pancakes oder Bacon and Eggs zum Frühstück. Darüber war ich sehr erleichtert, denn es ist ja bekannt, dass man in Amerika eher fettig ist! Das war hier aber gar kein Problem!
In der Schule besuchte ich den Unterricht mit Ethan, der sich bereiterklärt hatte, mir die Schule zu zeigen. Er ist momentan in der Abschlussklasse und wird 2020 die High School abschließen. Der Unterricht ist aber doch ziemlich anders als in Deutschland. Der Stundenplan gilt für ein Semester und man hat jeden Tag dieselben Fächer. Ethan hatte beispielsweise von Montag bis Freitag zwei Stunden Biologie, zwei Stunden Powi, dann Mittagspause, zwei Freistunden und dann noch zwei Stunden Sport.
Der Unterricht begann immer um 8:40 Uhr und endete dann um 15:30 Uhr.
Die Schule ist insgesamt sehr modern. Es gibt freies Wlan und in jedem Klassenraum gibt es Laptops, die den Schülern zur Verfügung stehen – sei es für Notizen oder für Recherche.
Typischerweise gibt es auch die klischeehaften Zahlendrehschlösser an den Spinds und die Wasserspender, wie man sie aus High Schoolfilmen ebenso kennt.
Mit meiner Gastfamilie und vor allem mit meiner Gastschwester haben wir viel erlebt.
Wir sind Quad gefahren und haben an einem Wochenende einen Bootsausflug zu einem See gemacht und sind dort Enten jagen gegangen.
Dann sind wir nach Grand Prairie, der nächstgrößeren Stadt, gefahren und haben dort mehrere Stunden in einem großen Wasserpark verbracht. Anschließend haben wir in einem Hotel übernachtet und sind am nächsten Morgen shoppen gegangen.
Mit Katie bin ich auch zweimal nach Edmonton gefahren, wo es ein riesiges Einkaufszentrum, die West Edmonton Mall, gibt. Dort gibt es nicht nur unendlich viele Geschäfte, sondern auch einen Wasserpark, eine Eisfläche, ein Basketballfeld und einen Vergnügungspark – und das alles in einem Einkaufszentrum!
Kanada war für mich vor allem sehr interessant, weil dort eben nicht nur Englisch, sondern auch Französisch gesprochen wird. Zwar habe ich die meiste Zeit Englisch gesprochen, aber es gab auch einige Momente, in denen ich Französisch mit manchen Kanadiern sprach.
Passend zu meinem Kanadabesuch belege ich demnächst auch ein Onlineseminar über die Unterschiede des kanadischen Französischs zum Französisch in Frankreich. Dieses Proseminar wird von einer Professorin der Uni Trier angeboten.
Ich war schon auf vielen Austauschen und hatte auch schon einige Gastfamilien, aber die Art und Weise, wie mich meine kanadische Gastfamilie aufgenommen und sich um mich gekümmert hat war einfach nur traumhaft!
Ich danke vor allem auch Ethan, der mich immer in der Schule begleitet hat!
Mein ganzer Aufenthalt wäre natürlich gar nicht erst Zustande gekommen, hätte ich nicht die große Hilfe von Frau Wöll und von Frau Linda Labbé gehabt. Danke dafür!
Meine drei Wochen in Kanada werden mir für immer in toller Erinnerung bleiben. Ich habe unglaublich nette Menschen kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen. Ich habe auf jeden Fall vor meine kanadischen Freunde wieder zu besuchen.
Tim Metschan (Q3.7)
Deutsche Delegation zu Gast in Peace River
Vom 27.09. bis 17.09.19 wurde ebenso eine Delegation, bestehend aus zwei Kolleginnen des Grimmelshausen-Gymnasiums, zur Hospitation an 5 Schulen in und um Peace River nach Kanada eingeladen. Frau Wöll nahm 2017 am deutsch-kanadischen Lehreraustausch teil und konnte nun in Begleitung ihrer Kollegin Frau Körner den zweiten Besuch bei Ihrer Austauschlehrerin Mme Linda Labbé durchführen. Sie hospitierten an der Springfield Elementary School, Glenmary School, TA Norris Middle School, Peace High School sowie der École héritage Falher u.a. in den Fächern Französisch, Englisch, Biologie, Social Studies. An allen Schulen gibt es jeweils einen französischen sowie englischen Zweig, in den sich die SchülerInnen und Schüler einwählen. Dies bedeutet, dass dann auch die Sachfächer in der jeweiligen Sprache unterrichtet werden.
Ebenso wurden sie in ca. 15 Lerngruppen eingeladen, um das Grimmelshausen-Gymnasium sowie die umliegende Region vorzustellen. Des weiteren fanden Planungsgespräche zur Weiterführung und Initiierung von onlinebasierten, deutsch-kanadischen Klassenprojekten statt. Diesbezüglich sind fächerübergreifende Projekte anvisiert (z.B. First Nations & Native-Art der Fächer Englisch und Kunst Jgst.9, Einrichtung eines Virtual Science Labs des Biologie LKs, Weiterführung der individuellen Briefprojekte Kl. 9).
Besonders interessant war auch der Besuch einer Paper Mill-Fabrik, sowie einer konventionell und ökologisch-nachhaltig geführten Farm, wo sich Möglichkeiten zum Austausch über Umweltthemen bot. Die von einer deutsch-kanadischen Familie geführten Öko-Farm hat außerdem die Einladung zum Praktikum ausgesprochen.
Robert Marc Lehmann, Forschungstaucher, Umweltaktivist und Biologe, der im Februar 2020 am Grimmels zu einem Vortrag über gefährdete Ökosysteme sein wird, war im Herbst 2019 u.a. im Auftrag von TerraX für Forschungs- und Dokumentationstätigkeiten in der benachbarten Provinz British Columbia und wird als Ansprechpartner zu ökologischen Fragen rund um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt (z.B. Bären- und Lachspopulationen) zur Verfügung stehen.
Kanada-Projekte haben bereits eine lange Tradition am Grimmels. In Kooperation mit der Universität Marburg fanden durch Herrn Dr. Dickert Klassenprojekte sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an Online-Seminaren der Hochschule (Canadian Studies) für Schülerinnen und Schüler statt.
Die Fachschaft Französisch freut sich sehr, seit dem 25.10.19 eine kanadische Fremdsprachenassistentin begrüßen zu können, die nun für mehrere Monate in diversen Klassen mitwirkt. In diesem Sinn „Le Canada n’est plus si loin“…