25 Jahre Ausbildung bis zur ersten Stelle

Prof. Dr. Paulsen informiert GGG-Schüler über das Fach Latein an der Universität

Der Lateinkurs Q3 des Grimmelshausen-Gymnasiums unter der Leitung von Lehrer Dr. Sebastian Haude konnte vor einigen Tagen einen besonderen Gast im Unterricht begrüßen: Prof. Dr. Thomas Paulsen vom Fachbereich Klassische Philologie der Goethe-Universität Frankfurt hatte sich dazu bereit erklärt, die Abiturienten zu besuchen, um einen Austausch über die Situation des Faches Latein an Universität und Schule zu ermöglichen. Komplettiert wurde die Runde durch Sabine Johann, die am Studienseminar in Offenbach für die Ausbildung der Latein-Referendare zuständig ist.

In gemütlicher Runde berichtete Prof. Paulsen, der an der Goethe-Universität die Fächer Latein und Altgriechisch vertritt, zunächst von seinem eigenen beruflichen Werdegang. Nach dem Studium in Konstanz, so Paulsen, habe er eigentlich vorgehabt, an die Schule zu gehen und Lehrer zu werden, doch in dieser Zeit sei der Arbeitsmarkt für Referendare sehr schlecht gewesen. So habe er schließlich eine Promotionsstelle an der Uni Bochum angenommen, wo dann auch seine Dissertation und die Habilitation, also das „zweite Buch“ der akademischen Karriere, entstanden seien.

Prof. Paulsen berichtete weiter, dass er sich mit diesem Hintergrund schließlich im Jahr 2005 in Frankfurt auf eine Professur beworben und den Lehrstuhl als „erste unbefristete Stelle“ dann auch nach rund 25 Jahren „Ausbildungszeit“ erhalten habe. Dies sei, so Prof. Paulsen, für ihn ein großer Glücksfall gewesen, da er mit Forschung und Lehre im Bereich der Alten Sprachen seine berufliche Erfüllung gefunden habe.

Nach weiteren Ausführungen zur gegenwärtigen Situation von Latein und Griechisch an der Uni war es für Prof. Paulsen besonders interessant zu erfahren, mit welcher Motivation die Oberstufenschüler sich eigentlich für Latein als Fremdsprache entschieden hatten. Auf diese Weise entwickelte sich schließlich ein Gespräch über den Nutzen von Lateinkenntnissen für das persönliche und berufliche Leben. Sabine Johann und Dr. Sebastian Haude betonten hier vor allem, dass Latein in hohem Maße nicht nur kulturelle, sondern insbesondere auch sprachliche Fähigkeiten fördere, die sowohl im Beruf als auch im Alltag unverzichtbar seien. Aus diesem Grund sprachen sich beide dafür aus, das Erlernen von möglichst drei Fremdsprachen auch zukünftig als wichtige Säule in der gymnasialen Schulbildung zu verankern.

Am Ende der besonderen Lateinstunde zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Austausch. Prof. Thomas Paulsen bekräftigte zudem seine Bereitschaft, in den nächsten Jahren wieder als Gast an das GGG zu kommen und Oberstufenkurse der Schule am Fachbereich Latein der Universität zu empfangen.

Das Bild zeigt den Lateinkurs Q3 mit Sabine Johann, Dr. Sebastian Haude und Prof. Dr. Thomas Paulsen (hinten, v.l.n.r.)