GGG: Kommando zurück!

ABITUR Grimmelshausen-Gymnasium bietet Schuljahrgängen sieben und acht nun doch auch ein G9-Abitur an

GELNHAUSEN (az). Am Grimmelshausen-Gymnasium wird es für die kommenden Schuljahrgänge sieben und acht nun doch die Möglichkeit geben, auch ein G9- Abitur abzulegen. Erst Anfang dieser Woche hatte Schulleiter Friedrich Bell noch erklärt, dass beide Jahrgänge in G8 bleiben müssten, obwohl sich die deutliche Mehrheit der Eltern für einen Wechsel zu G9 entschieden hatte. Es ist kompliziert und für Außenstehende fast nicht mehr nachvollziehbar: Das „Grimmels“ hat sich bereits im vergangenen Jahr für eine Rückkehr zu G9 entschieden, was seit dem Schuljahr 2013/14 auch wieder für alle neuen Jahrgänge gilt. Während alle Schüler ab der künftigen neunten Klasse bei G8 bleiben müssen, sollte den künftigen Schuljahrgängen sieben und acht eine Wahlmöglichkeit gegeben werden. Unter einer Bedingung: Von den zirka 350 Betroffenen müssen sich pro Jahrgang mindestens 16 für eine der beiden Abiturformen anmelden. Und nur wenn dieses Quorum in beiden Jahrgängen erreicht worden wäre, hätte diese Wahlmöglichkeit eingeräumt werden dürfen. Bei den künftigen achten Klassen wurde dies erfüllt, bei den baldigen Siebtklässlern allerdings nicht. Die Konsequenz: Beide Jahrgänge hätten in G8 bleiben sollen. Die Koppelung der beiden Jahrgänge wurde mit organisatorischen Bedenken begründet. Die gibt es jetzt anscheinend nicht mehr: Am Donnerstag erklärte das Kultusministerium, dass die Möglichkeiten für Gymnasien erweitert wurden und am GGG auch nur in der künftigen Jahrgangsstufe acht, in der das Quorum erreicht wurde, G8 und G9 angeboten werden könne. Alle Schüler der künftigen Jahrgangsstufe sieben hätten jedoch weiterhin komplett nach G8-Richtlinien unterrichtet werden müssen. „Nach dieser Nachricht aus dem Ministerium musste allerdings die Gesamtentscheidung der Schule neu getroffen werden“, erklärte GGG-Schulleiter Friedrich Bell gestern bei der zweiten Pressekonferenz in dieser Woche und verkündete ein überraschendes Ergebnis: Auch für die künftige Jahrgangsstufe sieben haben sich mittlerweile mindestens 16 Schüler für das G8-Abitur entschieden, sodass auch hier beide Abiturformen angeboten werden können. Das Erreichen des Quorums erklärte er mit Schülern, die eine Jahrgangsstufe wiederholen müssen, eine Nachprüfung absolviert oder sich jetzt neu am GGG angemeldet haben. Und da es keinen gesetzlich vorgegebenen Zeitpunkt gibt, bis wann die Schülerzahlen für das nächste Schuljahr festgelegt werden müssen, gilt am „Grimmels“ jetzt der aktuellste Stand vom Donnerstag und nicht mehr der von Anfang der Woche. „Die Eltern sind zufrieden und die Kinder letztlich auch“, begrüßte Manuela Pfaff vom Schulelternbeirat diese Entscheidung, mit der die Forderung eines Großteils aller Eltern umgesetzt werde. „Die aktuelle Rechtslage kommt den Kindern zugute“, glaubt auch Nicol Zahn, Leiterin der Jahrgangsstufen sieben und acht, organisatorisch stelle diese späte Entscheidung die Schule allerdings vor große Herausforderungen.

Quelle: GT“ 2.8.2014