Grimmels-Schüler unternehmen Exkursion in die Altstadt

Am Ende des letzten Schuljahres unternahm der Q2 Geschichtskurs mit seinem Lehrer Herrn Ludwig einen Unterrichtsgang in die Gelnhäuser Altstadt. Im Unterricht hatte sich der Kurs mit der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der Juden durch den NS beschäftigt. Nun wollte man sich kundig machen, was damals in Gelnhausen passierte.

Frau Raedler, Leiterin des Zentrums für Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises, erwartete den Kurs an der ehemaligen Synagoge in der Poststraße (früher Judengasse) zu einer Führung an historischen Orten, welche die Ausgrenzung und Drangsalierung der Gelnhäuser Juden zur Zeit des Nationalsozialismus erzählen.

Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht von der Geschichte der Synagoge, die den NS überstand, weil sie als Lagerraum genutzt wurde. Sie hörten davon, dass schon 1937 alle Juden Gelnhausen verlassen hatten, weil man sie nicht in Ruhe ließ, sie unter Druck setzte und ihnen nicht nur Hab und Gut nahm, sondern sie auch mit dem Tode bedrohte.

Auf das Schicksal der Juden und weiterer Verfolgter durch die Nationalsozialisten weisen die in der Stadt verlegten Stolpersteine hin. Frau Raedler schilderte anhand dieser das Leben von Menschen, die man verhaftete, verschleppte und schließlich ermordete.

Am Schluss der Exkursion wies Frau Raedler auf dem Schulhof der Augustaschule, dem Vorgänger der Grimmelshausenschule, auf das Schicksal jüdischer Schülerinnen und Schüler des Realgymnasiums hin, die die Schule verlassen mussten, weil sie Juden waren.